Ein guter Start wäre die halbe Miete für Dominic Thiem
LONDON. Dominic Thiem hat bei den ATP Finals am Montag "Mini-Federer" Dimitrow als ersten Gegner.
Schon das erste Match bei den mit 8 Millionen Dollar dotierten ATP Finals könnte für Dominic Thiem zum Wegweiser für das weitere Turnier werden. Der 24-jährige Weltranglisten-Vierte bekommt es heute (nicht vor 15 Uhr MEZ/live auf Sky) zum Auftakt der Gruppe "Pete Sampras" mit dem zwei Jahre älteren Grigor Dimitrow zu tun.
Jahrelang mit dem Ruf des "Mini-Federer" als nächster Topstar gehandelt, konnte der Bulgare den Vorstoß in die Top-Ten 2014 nicht halten. Dimitrow verlor dann den Fokus, eine Zeit lang bekam er mit seinen Liebschaften mit Serena Williams, Maria Scharapowa und Popsängerin Nicole Scherzinger in der "Yellow Press" größere Schlagzeilen als auf den Sportseiten der Zeitungen.
Nun hat er sich erstmals für das Saison-Abschlussfinale qualifiziert. Und wird für Österreichs Tennis-Ass zu einem gefährlichen Prüfstein. Thiem-Coach Bresnik hält von Dimitrow schon lange viel. "Er ist für mich einer der komplettesten Spieler. Von ihm erwartet man seit fünf Jahren, dass er konstant unter den ersten Fünf steht."
Doch Thiem scheint nach enttäuschenden Wochen auf der ATP-Tour ebenfalls wieder am aufsteigenden Ast zu sein. Der Niederösterreicher zeigte zuletzt laut Bresnik im Training starke Leistungen. Thiem servierte und retournierte stark, bewegte sich auch wieder viel besser und scheint für die zumindest drei Matches gegen Dimitrow, Rafael Nadal und David Goffin noch einmal richtig heiß zu sein.
"Es geht auf jeden Fall aufwärts. Die Schläge sind gut, ich bewege mich wieder besser. Mal schauen, wie ich das Training umsetzen kann", sagte der 24-Jährige. Der auch um die Bedeutung eines guten Starts beim Saisonfinale der besten acht Tennisspieler dieses Jahres weiß. "Wer die erste Gruppenpartie gewinnt, hat gute Karten für den Semifinaleinzug."
Federer mit Auftaktsieg
Turnierfavorit Roger Federer hat bereits gestern sein erstes Gruppenmatch gewonnen. Der als Nummer zwei gesetzte Schweizer besiegte vor ausverkaufter O2-Arena den US-Amerikaner Jack Sock nach 91 Minuten mit 6:4, 7:6 (4) und hat damit in der Gruppe "Boris Becker" einen Auftakt nach Maß gefeiert. Der Basler schaffte bereits seinen 50. Sieg in diesem Jahr – bei nur vier Niederlagen.
Im zweiten Einzel des Tages traf in der Night Session (bei Druckbeginn noch im Gange) der als Nummer drei gesetzte Deutsche Alexander Zverev auf den Kroaten Marin Cilic (5).
Wird London für Thiem zu einem Guten Boden?
1 Titel gewann Dominic Thiem heuer bisher auf der ATP-Tour, vor London steht seine Saisonbilanz bei 48 Siegen und 25 Niederlagen. Der Weltranglisten-Vierte erspielte alleine diese Saison schon knapp 3,3 Millionen Dollar Preisgeld.
2 Siege feierte er bisher im Head-to-Head gegen seinen heutigen Auftaktgegner Grigor Dimitrov, einmal verlor er. Heuer gab es bereits zwei Duelle. In Madrid gewann Thiem, in Brisbane Dimitrov.
200 Weltranglisten-Punkte bekommt man bei den ATP-Finals in London pro Sieg. Zum Vergleich: für den Turniersieg in Kitzbühel gibt es deren 250. Aber auch finanziell lohnt sich der Ausflug in die Themse-Metropole für die besten acht der Tennissaison: Neben einem Startgeld von 191.000 Dollar gibt es für jeden Sieg in einem Gruppenmatch dieselbe Summe. Der Turniersieger kann bis zu 2,5 Millionen Dollar Weihnachtsgeld einspielen.
