Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Sigl: „Letztlich hat der Landeshauptmann mir das Vertrauen ausgesprochen“

Von Von Markus Staudinger, 06. November 2009, 00:04 Uhr
„Letztlich hat der Landeshauptmann mir das Vertrauen ausgesprochen“
„Ich habe jetzt ein starkes Kernressort“ Bild: Weihbold

LINZ. Über seine Wiederbestellung zum Landesrat, die Turbulenzen bei Quelle, steigende Arbeitslosenzahlen und sein Verhältnis zu den Grünen spricht Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl (VP) im OÖN-Interview.

OÖN: Herr Landesrat, ein Teil Ihrer Parteifreunde hätte gern jemand anderen als Wirtschafts-Landesrat gesehen. Wie lebt es sich damit?

Sigl: Ich habe kein Problem, wenn es in der VP engagierte Leute gibt, die sich entsprechend positionieren und Befähigungen mitbringen. Letztlich hat der Landeshauptmann aber mir das Vertrauen ausgesprochen – auch weil Wirtschaftsbund, Industriellenvereinigung und viele Unternehmer gesagt haben, sie möchten Sigl als Krisenmanager im Wirtschaftsressort haben.

OÖN: Zuvor hat freilich Michael Strugl auf einen Einzug in die Landesregierung verzichtet.

Sigl: Das kann ich nicht kommentieren, weil Michael und ich nie über diese Themen gesprochen haben.

OÖN: Sie mussten die Zuständigkeit für die Fachhochschulen, für die Kinderbetreuung, die Teilzuständigkeit für Forschung abgeben, bekamen dafür das Aufgabenfeld Sport. Schmerzt Sie der Tausch?

Sigl: Nein, weil ich jetzt ein starkes Kernressort habe – nämlich den klassischen Bereich Wirtschaft und Arbeit, der gerade in einer krisenhaften Zeit besonders an Bedeutung gewonnen hat. Die Anreicherung mit Sport finde ich klass, weil es viele Synergien zwischen Sport, Wirtschaft und Tourismus gibt.

OÖN: Eine Ihrer Hauptherausforderungen ist der Arbeitsmarkt. Wie hoch wird die Arbeitslosenquote in Oberösterreich steigen?

Sigl: Ich fürchte, dass wir nächstes Jahr in manchen Monaten fünf Prozent überschreiten werden – auch wenn wir österreichweit die niedrigste Arbeitslosenquote halten.

OÖN: Die Chance eines Fortbestands von Quelle Österreich ist gering. Gibt es einen Notfallplan für die Beschäftigten?

Sigl: Für den Worst-Case gibt es eine Absicherung der Menschen über die Insolvenzstiftung, die eine Ausbildungsperspektive anbieten kann. Es gibt aber auch andere Maßnahmen, die ich bereits angeboten habe – nämlich über eine Landeshaftung bei der Absicherung des Standorts behilflich zu sein. Aber da brauche ich zuerst eine Konzeption für eine Stand-Alone-Lösung, die so attraktiv ist, dass jemand einsteigt.

OÖN: Oberösterreich will so rasch als möglich wieder eine Arbeitslosenquote von unter vier Prozent erreichen. Ab wann ist das möglich?

Sigl: Frühestens 2012, aber eher 2013/14.

OÖN: Wo sollen Leute, die jetzt ihren Arbeitsplatz verlieren, wieder unterkommen?

Sigl: Auch in der Krise gibt es Branchen, die weiter wachsen. Zum Beispiel die Bereiche Umwelttechnologie und Ökoenergie. Wir setzen zudem auf Exportoffensiven und Unternehmensgründungen.

OÖN: Die Erfolge in den genannten Bereichen beansprucht Grünen-Landesrat Rudi An-schober als seinen Erfolg. Stört Sie das?

Sigl: Nein, ich kann jeden Verbündeten brauchen. Fest steht aber: Die Kernkompetenz liegt beim Wirtschaftsressort. Und die Jobs schafft weder der Kollege Anschober noch der Viktor Sigl, sondern die Wirtschaft.

OÖN: Industrie und Wirtschaftskammer wollten das Energieressort bei der VP haben. Letztlich blieb es bei den Grünen. Sie haben das Energiethema verhandelt. Warum haben Sie sich geschlagen gegeben?

Sigl: Da muss man differenzieren. Ich habe das Energiethema inhaltlich verhandelt – die Ressortverteilung war Angelegenheit des Landeshauptmanns. Er hat entschieden, dass es so bleibt, wie es war. Mit dem können wir seitens der Wirtschaft und Industrie gut umgehen. Ich werde den Kollegen Anschober auch begleiten und rechtzeitig darauf hinweisen, wo die Schwerpunkte für die Regionen und die Wirtschaft jeweils sind.

OÖN: Wie ist Ihr Verhältnis zu den Grünen?

Sigl: An sich gut, sachlich und sehr professionell. Wir wissen, dass in der Ergänzung der beiden Sichtweisen die Stärke liegt.

OÖN: Nach der Wahl hat der Verkauf von FACC und Amag an Investoren aus China bzw. den USA Aufsehen erregt. Die Landespolitik beteuerte, nichts davon gewusst zu haben. Wäre es nicht Aufgabe der Landespolitik – gerade eines Wirtschaftslandesrats – vorinformiert zu sein?

Sigl: Das sind wir auch in der Regel. Bei der Amag wussten wir auch seit dem Frühjahr, dass ein Verkauf wahrscheinlich ist. Bei der FACC wurden wir nicht informiert, das ist richtig. Im Nachhinein wissen wir aber, dass die Geheimhaltungsverpflichtung von FACC gegenüber dem Käufer mit gigantischen Pönalen festgeschrieben war. Daher ist es verständlich, dass sie niemanden – auch uns nicht – eingebunden haben.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

3  Kommentare
3  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 08.11.2009 10:10

Warum ist dieser Sigl eigentlich so ein Sesselkleber ? Hat er die notwendigen Jahre für seine fürstliche Pension noch nicht beisammen oder ist er selbst nicht in der Lage einzuschätzen, dass er mit dem Job eines Landesrates intellektuell vollkommen überfordert ist.
So darf man annehmen, dass er willfähriges Vollzugsorgang eines Pühringer ist, der nicht aufmuckt, keine eigene Meinung hat und nur fleissig kassiert.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 07.11.2009 10:37

Also hatte man doch vor der Wahl von AMAG-Verkaufsplänen gewusst und die p.t. Wähler bewusst im Unklaren gelassen.

Das ist ÖVP-Politik, Lug und Trug - Hauptsache die eigene Tasche wird gefüllt.

Daher weg mit diesem unnötigen Landesregierungsapparat, der nur Politgünstlinge bevorzugt und Papierkram produziert. Die Feuerwehr in Gigerlitzhausen kann ohne weitere Kosten Pühringer + Co ersetzen.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 06.11.2009 21:03

Wer holt diese Polit-Marionette Sigl endlich auf den Boden der Realität zurück. Der plaudert ja nur daher, was ihm gerade so einfällt, ohne Sinn und Vision.

Er wird halt seinen Pensionsanspruch, natürlich überdimensioniert, noch "erdienen" und dann Strugl Platz machen.

Es ist eine Schande für die ÖVP, keinen besseren, gebildeteren Politiker ins Rennen zu schicken. Sigl ist jedenfalls für die kommenden Wirtschaftsprobleme eine Fehlbesetzung.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen