Das Ende des Bruckwirtes

Noch dazu eines der mittlerweile seltenen Kombination Gasthaus und Fleischhauerei. Früher am Land häufig anzutreffen, bürgte es für Qualität zu moderaten Preisen. Der Bruckwirt war ein solcher Qualitätswirt, er bot auch die in Oberösterreich schon seltene, nur in Wien noch einigermaßen intakte Innereienküche. Kalbsbries, Nierndln, Zunge und Co. waren immer zu finden und nicht nur das sattsam bekannte Brüstl vom (Gen)Maishendl.

Wollen denn wirklich alle nur noch Einheitspizza und Burger, ist denn gutes Wirtshausessen in gemütlicher Atmosphäre keine Qualität? Dieses Ende ist ein sicherlich ein großer Verlust, nicht nur für Pichl und Umgebung, auch die Welser verlieren damit ein Ausflugsgasthaus erster Güte.

Es bleibt nur ein kleiner Trost, die Metzgerei bleibt bestehen. Wahrscheinlich aber auch nur solange, wie die Kunden dort ausreichend einkaufen und Fleisch und Wurst nicht nur im Supermarkt oder in den Einkauftempeln am amerikanisierten Welser Stadtrand erstehen.

Liebe Pichler, liebe Welser und liebe Oberösterreicher: Der Bruckwirt ist überall, wieder ist ein kleines Stück Heimat, ein Stück Identität verloren – ist uns das wirklich egal?