Die richtige Betriebstemperatur - für den Hund
Das Kälte- bzw. Wärmeempfinden ist schon bei Menschen oft meilenweit auseinander. Und die Frage, welche Temperatur angenehm ist, sowieso. Und für den Hund?
Klar ist: Es gibt ein zu heiß. Hunde schwitzen nicht, sondern müssen sich mit hecheln abkühlen. Bei über 30 Grad und direkter Sonnenbestrahlung wird das immer schwieriger bis unmöglich. Das Mör-Vieh zieht sich dann in das kühle Stiegenhaus zurück und wünscht nur in den frühen Morgen- bzw. späten Abendstunden ausgeführt zu werden. Verständlich und auch der motivierten Hundebesitzerin gar nicht unrecht.
Dass es sein zu naß gibt, steht außer Frage. Über die Meinung des Mör-Viehs dazu, können Sie hier nachlesen.
Dies würde natürlich die Vermutung nahelegen, es gäbe auch ein zu kalt. Doch wie so oft überrascht der Vierbeiner. Klirrende, trockene Kälte - also so kalt, dass auch der Schnee nicht mehr naß ist, sondern staubt - scheint die ideale Betriebstemperatur zu sein. Da wird der schon mittelalter Herr wieder lebendig, stürmt über die tiefverschneite Wiese und gräbt sich in den Schnee, weil sich darunter vielleicht etwas bewegt hat.
Mit dieser Vorliebe für Kälte ist das Mör-Vieh übrigens nicht alleine. Die Nachbarshündin - ein Bernersennen-Appenzeller-Mix - hat das Prinzip Winterschlaf überhaupt umgedreht. Von Mai bis Oktober bewegt sie sich nur im allernotwendigsten Ausmaß. Aber sobald der Raureif die Wiesen einfärbt erwacht sie zum Leben. Der fehlende Schnee heuer trifft die Hündin hart, ist es doch ihre winterliche Lieblingsbeschäftigung auf einem Schneehaufen vor dem Haus die Lage zu überblicken. Und sobald sich das Mör-Vieh nähert, eine Verfolgungsjagd zu starten, die zwar wild aussieht, aber für die beiden das größte Glück zu sein scheint.
Sieht man den beiden dann zu, geht einem fast unweigerlich durch den Kopf: "Und wann der Schnee staubt und wann die Sunn' scheint, dann hob' i ollas Glück in mir vereint." Ob Wolfgang Ambros weiß, dass er in seinem Hit "Schifoan" auch für Hunde spricht?