Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Verkehrslage und Mitarbeitermangel: Woran das Innviertel zu kiefeln hat

Von Martin Roithner, 20. November 2019, 00:04 Uhr
Verkehrslage und Mitarbeitermangel: Woran das Innviertel zu kiefeln hat
Einige Vertreter der Unternehmen aus dem Innviertel Bild: Alexander Schwarzl

RIED IM INNKREIS. Trotz Quasi-Vollbeschäftigung tun sich für die starke Wirtschaftsregion Baustellen auf.

Fischer, FACC, Amag, KTM, Wintersteiger: Im Innviertel haben einige der erfolgreichsten Unternehmen Oberösterreichs ihren Sitz. Und obwohl die Wirtschaftsregion – auch wegen vieler Klein- und Mittelbetriebe – zu den stärksten des Landes zählt, klagen Unternehmer über einige Baustellen. Dies wurde am Montagabend in der Wirtschaftskammer Ried deutlich. Die OÖN und die WKOÖ luden zur Veranstaltung "Unternehmen am Wort".

Zwei Probleme halten die Firmen im Innviertel auf Trab: die Verkehrssituation und der Bedarf an Beschäftigten. "Wir sind von der demografischen Entwicklung her noch stärker betroffen als andere Bezirke", sagte Rieds WK-Obmann Josef Heißbauer. Zwar habe man im Oktober im Bezirk mit 3,4 Prozent Arbeitslosigkeit "Quasi-Vollbeschäftigung" gehabt. Weil dies aber auch für umliegende Bezirke gelte, tue man sich schwer, Fachkräfte "abzusaugen". Abhilfe schafft die Nähe zu Bayern.

Junge in der Region halten

Noch dringlicher beschäftigt die Unternehmen allerdings das Thema Verkehr. "Von Sankt Martin nach Ried zu fahren, ist eine Nervenprobe. Eine gescheite Anbindung an Salzburg habe ich längst aufgegeben", kritisierte Versicherungsmakler Andreas Redhammer. Heißbauer und WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer pflichteten ihm bei. Die Infrastruktur sei ein Kernthema. "Es braucht Straßen, Brücken und Breitband." Maler Michael Großbötzl aus Ried sprach sich für einen besseren Mix aus Öffi- und Individualverkehr aus. Dies könne auch helfen, mehr junge Leute in der Region zu halten.

"Enormes Potenzial" für das Innviertel sieht Robert Leitner, Leiter der Abteilung Außenwirtschaft in der Interessenvertretung, auch im Export: "Das betrifft den Modehändler genauso wie den Handwerker, der ins Ausland liefert." Ziel sei es, die Zahl der Exporteure in Oberösterreich jedes Jahr um 500 zu steigern. Auch gelte es, die Abhängigkeit von Deutschland, Italien und den USA zu verringern und neue Märkte anzusteuern.

"Abschwung ist angekommen"

Heiß diskutiert wurde unter den Unternehmern ebenso über die abkühlende Konjunktur. "Der Abschwung ist in Oberösterreich angekommen", sagte Hummer. Einige Branchen wie der Bau liefen noch gut, und auch der Privatkonsum sei eine Stütze. Firmen müssten sich aber auf härtere Zeiten einstellen. Vor diesem Hintergrund liefen auch die aktuellen Koalitionsverhandlungen in Wien, an denen Hummer teilnimmt. Die Steuer- und Bürokratielast könne den Wirtschaftsabschwung verschärfen, warnte Hummer.

Eine Chance für Unternehmer biete in Zeiten wie diesen die Digitalisierung, sagte Irmgard Müller vom Service-Center der WKOÖ. Ansetzen müsse man aber vor allem bei der Bildung, waren sich alle einig. Rainer Wöllinger von der Raiffeisenbank Region Ried plädierte dafür, Finanzwissen stärker in den Schulen zu etablieren.

mehr aus Wirtschaftsraum OÖ

Was das Mühlviertel erfolgreich macht: Tourismus, IT und auch Bier

Ventopay: Neue Beteiligung für Zahlungsdienstleister aus Hagenberg

Umkämpfter Modehandel: "Manchmal musst du das Gegenteil tun"

16 Monate vom Auftrag bis zum Geld: Rosenbauer muss schneller werden

Autor
Martin Roithner
Redakteur Wirtschaft
Martin Roithner
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

12  Kommentare
12  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Siebenschlaefer (1.094 Kommentare)
am 20.11.2019 15:40

Die Autobahn von unserer alten Hauptstadt München geht eh schon bis kurz vor Simbach. Was interessiert uns da die Anbindung an Linz oder Salzburg!?

Innbayern great again 😊

lädt ...
melden
Siebenschlaefer (1.094 Kommentare)
am 20.11.2019 12:11

Die Autobahn von unserer alten Hauptstadt München geht eh schon bis kurz vor Simbach. Was interessiert uns da die Anbindung an Linz oder Salzburg!?

Innbayern great again 😊

lädt ...
melden
jago (57.723 Kommentare)
am 20.11.2019 10:34

Von Linz aus gesehen ist das Innviertel auch nur "Randgebiet".

Es hat allerdings den Vorteil, dass die Grenze nicht 50 Jahre lang tot war: Die kennen das 180-Grad-Problem nicht aber das ist kein Verdienst der Landeshauptstadt. Jetzt, mit der EU-offenen Grenze, ist das eine kleine Plage aber eine sehr kleine Plage!

lädt ...
melden
loewenfan (5.471 Kommentare)
am 20.11.2019 06:17

von St Martin nach Ried Nervenprobe? oder meint der im Mühlkreis
also bitte dann bleib im Bett,
so ein Koffer

lädt ...
melden
aredhammer (9 Kommentare)
am 24.11.2019 08:45

Es ist halt immer einfacher einen flapsigen Kommentar zu schreiben, als sich kontruktiv an einer Diskussion zu beteiligen und sachliche Argumente vorzubringen. Ich beschäftige mich als Unternehmer und Gemeinderat seit vielen Jahren mit den Verkehrsproblemen in unserer Region - gerne stelle ich Ihnen einen Brief an die WKO Ried vom Juni 2019 zur Verfügung, wo ich das Problem nicht nur aufzeige, sondern auch konktrete Lösungsvorschläge mache:

"Liebe Freunde von der WKO Ried!

Grundsätzlich ist zu sagen, dass die B143 in ihrer derzeitigen Form (zumindest von St. Martin bis Ried – von Ort bis St. Martin ist der Zustand weitgehend ok) in keinster Weise den Ansprüchen einer modernen Verkehrsverbindung gerecht wird. Lange Ortsgebiete (St. Martin, Forchtenau), unübersichtliche und kurvenreiche Streckenführung, zu enge Fahrbahn (z. B. von Aurolzmünster bis Weierfing) und das Nadelöhr Aurolzmünster, führen zu massiven Problemen im Verkehrsfluss und gefährlichen Situationen.

lädt ...
melden
aredhammer (9 Kommentare)
am 24.11.2019 08:46

Dazu kommen noch streckenbedingte Geschwindigkeitsbeschränkungen, teilweise fehlende Abbiegespuren und gefährliche Ausfahrten.

Das Verkehrsaufkommen ist mittlerweile so hoch, dass auch an den wenigen übersichtlichen Stellen, ob des permanenten Gegenverkehrs, ein Überholen kaum möglich ist. Das führt dazu, dass eine Fahrt von St. Martin nach Ried regelmäßig zur Nervenprobe wird. Ich vermeide mittlerweile jede Fahrt nach Ried, die nicht unbedingt notwendig ist bzw. suche mir für Einkäufe und dergleichen wenn möglich Alternativen. Da ich mit dieser Einstellung nicht alleine bin, sollte das den Verantwortlichen zu denken geben – hilfreich für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Ried ist das sicher nicht.

lädt ...
melden
aredhammer (9 Kommentare)
am 24.11.2019 08:47

Wie kann man die Probleme aus meiner Sicht nun lösen oder lindern?

Straße und Individualverehr:
Die optimalste und wohl auch radikalste Lösung wäre eine völlige Neutrassierung der B143 von Ried bis Ort, wobei sich hier einige Probleme auftun – so wurde die Ende der 1960er-Jahre festgelegte Trasse mittlerweile mehrmals verbaut (ruft bei mir regelmäßig Aggressionen gegen die damals verantwortlichen Akteure, die mangelnde Raumordnung und das Kirchturmdenken mancher Gemeindeverantwortlicher hervor). Dennoch wäre zumindest eine Umfahrung von Aurolzmünster von Danner-Weierfing mit Unterführung der Hauruckbahn über Seyring zwischen Eitzing und Aurolzmünster über das Hunnenfeld und weiter westlich entlang der Hausruckbahn denkbar.

lädt ...
melden
aredhammer (9 Kommentare)
am 24.11.2019 08:48

Dass so eine Lösung nicht überall Begeisterung hervorruft und mit Widerstand zu rechnen ist, ist mir klar – das sage ich explizit als Gemeinderat von St. Martin. Adäquater Lärmschutz, ev. Unterflurtrassen und auch die Aussicht auf eine lärm- und schadstoffärmere Zukunft der Mobilität, machen das Projekt zumindest nicht unmöglich (schon eher die Finanzierung).

Als zweite Variante käme für mich die verstärkte An- und Einbindung der Innkreisautobahn in Frage. So würde eine Anschlussstelle in Utzenaich (Ortschaft Weilboden mit der Andorfer Landesstraße oder Himmelreich mit der Hörndlholz-Bezirksstraße) den Verkehr aus dem Raum Andorf über die A8 ableiten. Gleichzeitig wäre ein Weiterbau des ehemaligen S9-Torsos von Walchshausen nach Ried als großzügige Umfahrung von Tumeltsham erforderlich. So könnte auch der zunehmend starke Berufsverkehr von Ried zum Gewerbegebiet St. Martin/Reichersberg aufgenommen werden.

lädt ...
melden
aredhammer (9 Kommentare)
am 24.11.2019 08:48

Mittelfristig halte ich sowieso den 3-streifigen Ausbau der A8 für zwingend, aber das ist eine andere Geschichte.

Öffentlicher Verkehr:
Ein zeitgemäßer Ausbau der Hausruckbahn mit attraktivem Taktfahrplan und Anschlüssen in Schärding, sinnvollen neuen Haltestellen (z. B. FACC in St. Martin, Scheuch in Aurolzmünster – unwichtige Haltestellen können gerne aufgelöst werden) wäre ebenso ein Mittel, das Verkehrsaufkommen einzudämmen. Außerdem sollten die Regionalbusse besser getaktet und das Haltestellennetz hier ebenfalls bedarfsorientiert erweitert werden (ebenso z. B. FACC St. Martin). Wir haben hier so unsere Erfahrungen mit Institutionen wie ÖBB und Postbus – trotzdem sollte man hier nicht lockerlassen!

lädt ...
melden
aredhammer (9 Kommentare)
am 24.11.2019 08:49

Mit der Fa. FACC könnte außerdem über ein Schichtbussystem gesprochen werden – zu den Schichtwechselzeiten ist die Verkehrsbelastung noch enormer und in jedem Auto sitzt meist nur eine Person. Schichtbusse könnten so viel zur Eindämmung des individuellen Berufsverkehrs beitragen. Noch dazu kann man hier den Bedarf sowohl was die Zeiten, als auch was die Strecken betrifft exakt ermitteln.

Soweit meine Ausführungen, vielleicht konnte ich ja die eine oder andere Anregung geben.

Für ev. Rückfragen stehe ich natürlich gerne zur Verfügung.

Schönen Tag!

lädt ...
melden
il-capone (10.384 Kommentare)
am 20.11.2019 05:23

> "Von Sankt Martin nach Ried zu fahren, ist eine Nervenprobe. <

- - - -

Wenn die Gemeinden dort aber die Durchzugsstrassen als Siedlungswege umfunktionieren, dann darf man sich nicht beschweren. Die Zersiedelung ebengenau dort spricht für die Weitsicht der dort endemischen Clans.
Wenns ihnen zu nervig ist, müssens halt den Umweg über die Autobahn ab/von Ort i. I. nehmen.
Ried - Strasswalchen - Eugendorf ist eben eine normale Landstrasse u. keine Autobahn. Die Umfahrung Lohnsburg wäre angriffsfertig, und der Staupunkt Steindorf liegt ohnehin in Salzburg. Oder wollen die Innviertler den Flachgauern ein Tunnel sponsern?

lädt ...
melden
il-capone (10.384 Kommentare)
am 20.11.2019 05:26

Bei Höcken dürfte es wohl ähnlich Lohnsburg sein, die wenigen Meter nebenrum sollte nicht die Welt sein.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen