"Nicht Kuchen verteilen, sondern Konditorei bauen"
LINZ. Digitalos: Tabakfabrik-Leiter Chris Müller über Oberösterreichs digitale Chancen und Vergleiche mit dem Silicon Valley.
Es tut sich etwas. Die Linzer Tabakfabrik, einst Ort der Zigarettenproduktion, vollzieht im Eiltempo ihre Wandlung zu einem Zentrum für kreative Köpfe. 2023 soll das Gelände fertig umgebaut sein, sagt Chris Müller, der künstlerische Leiter. Bis dahin wird rund eine Viertelmilliarde Euro in die "Tschickbude" geflossen sein.
Die Tabakfabrik sei ein idealer Ort für das Zusammenspiel zwischen Digitalem und Analogem, sagt Müller. Auf der einen Seite gebe es Start-ups mit digitalem Ideenreichtum, auf der anderen Seite sei die Geschichte des Hauses überall spürbar. 1600 Menschen gehen in der Tabakfabrik mittlerweile ihrer Arbeit nach – in vier Jahren sollen es doppelt so viele sein.
Die Tabakfabrik verschaffe Oberösterreich einen digitalen Vorsprung, sagt Müller im OÖN-Gespräch. "Viele glauben, die Digitalisierung ist eine App, mit der man Wein bestellen kann. Eigentlich ist sie aber wie ein Werkzeug, das jeder richtig einzusetzen lernen muss."
Kein Schleusen-Prinzip
Dies sei in Österreich aber nur möglich, wenn Kräfte gebündelt würden. Müller schwebt vor, mehrere Start-up-Zentren in Österreich zu vernetzen, damit Firmengründer und auch Leitbetriebe voneinander profitieren. Erste Projekte gebe es auf der Weststrecke zwischen Linz und Wien bereits. "Es geht bei der Digitalisierung nicht darum, einen Kuchen zu verteilen, sondern eine Konditorei zu bauen."
Vergleiche mit Israels digitalem Schmelztiegel Tel Aviv oder dem Silicon Valley lehnt Müller ab. "Das sind andere Dimensionen. Dort werden Ideen durch ein Netz geschleust, und die besten bleiben hängen. Wir müssen unsere Talente hegen und pflegen." Deshalb sei eine Teilnahme beim Digitalos eine riesige Chance. "Hier kommen Menschen aus Oberösterreich vor den Vorhang, die der Digitalisierung ihren Stempel aufdrücken." (rom)
Gute Nachricht für alle Bewerber des Digitalos: Die OÖN und ihre Partner verlängern die Anmeldefrist bis 12. September. Das Formular finden Sie online auf www.digitalos.at.
Täglich landen mehr Bewerbungen in der OÖN-Redaktion. Mit dabei ist Martina Stefan aus Altmünster. Sie betreibt einen Blog über Mode, Ernährung und Sport und erreicht auf Instagram rund 9000 Menschen.
In noch größeren Dimensionen bewegt sich Nadine Mirada aus Sankt Valentin. 400.000 Menschen interessieren sich auf Instagram, was das Model täglich macht.
Chancen rechnet sich auch das Kallhamer Start-up Sinnup aus. Christoph Ebetshuber stellt intelligente Aufkleber her.
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War schon am Areal, geiles Konzept, geile Bude.
die ex tschikbude die quasi voll in der Stadt liegt wird erfolgreich genützt .
Tabakfabrik. Als nächstes könnten die Zuckerfabriken umgebaut werden zu sinnvollen Örtlichkeiten.