Neue Auflagen und Abgaben drücken Sparkasse-Gewinn
LINZ. Die Sparkasse Oberösterreich blickt auf ein zwiespältiges erstes Halbjahr zurück. Zwar sind Kreditvolumen und Einlagen gestiegen. Das Betriebsergebnis ist aber gesunken.
Scharfe Kritik übte gestern, Montag, Sparkasse-Oberösterreich-Generaldirektor Michael Rockenschaub anlässlich der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen. „Die gesellschaftlich schädliche Nullzinspolitik nützt nur reformunwilligen Politikern zur weiteren Erhöhung der Staatsschulden. Allen anderen schadet sie“, sagte er. Als Bank sei es mittlerweile ein Erfolg, „die Betriebserlöse zu verteidigen“.
So blickt die Sparkasse Oberösterreich auf ein zwiespältiges erstes Halbjahr zurück. Zwar ist das Kundengeschäft gewachsen, die Regionalbank verdiente unter dem Strich aber deutlich weniger.
Mit 50,3 Millionen Euro lag das Betriebsergebnis in den ersten sechs Monaten um 16 Prozent unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dafür macht die Bank vor allem die „überbordenden Kosten für Regularien und Sondersteuern“ verantwortlich, die im Halbjahr um elf Millionen Euro gestiegen sind. Hier schlagen etwa Ausgaben für die IT und die Beiträge zum neuen EU-Einlagensicherungsfonds durch.
Neben dem „regulatorischen Cocktail“ erschwere das schwache Wirtschaftswachstum das Geschäft für heimische Banken im Inlandsmarkt, sagte Rockenschaub. Trotzdem habe sich die Sparkasse im ersten Halbjahr „wacker geschlagen“. Das Zinsergebnis stieg geringfügig auf 91 Millionen Euro. Das lag daran, dass alte Eigenemissionen und gebundene Einlagen mit höherer Verzinsung ausliefen. Das Provisionsergebnis sank leicht auf 47,5 Millionen.
Die Risikovorsorgen verdoppelten sich, sind mit 12,9 Millionen aber auf niedrigem Niveau. Das Kreditvolumen legte bis Ende Juni um 1,4 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro zu. Ebenso hoch sind die Primärmittel (plus ein Prozent). Der private Wohnbau und Exportfinanzierungen sind Wachstumstreiber.
Eigenkapital-Plus, neue Filialen
Die Sparkasse hat die harte Kernkapitalquote im ersten Halbjahr gegenüber Ende 2015 um einen Prozentpunkt auf 13,51 Prozent gesteigert. Die regulatorischen Eigenmittel liegen erstmals in der Geschichte der Bank über einer Milliarde Euro. Die Bilanzsumme beträgt 12,2 Milliarden Euro.
162 Standorte hat die Sparkasse in Oberösterreich und dem Mostviertel. Im ersten Halbjahr wurde eine Filiale in Wels-Noitzmühle eröffnet, wo es zuvor nur einen Bankomaten gegeben hatte. Heuer soll noch eine Bankstelle in Sattledt dazukommen.
Regularien durch welche die Kosten massiv steigen. hmmmm...
Klingt nach einer tollen Idee aus Brüssel.