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Wintersaison: Mit Abstand und viel Bauchweh

Von Susanne Dickstein und Ulrike Rubasch, 25. September 2020, 00:04 Uhr
Mit Abstand und viel Bauchweh
Bild: REUTERS

LINZ. Die Regierung hat Maßnahmen für die Wintersaison präsentiert – Unsicherheit bleibt.

"Ich bin froh, dass wir zwei Monate vor Saisonstart Klarheit haben", begrüßt Helmut Holzinger, Vorstandsdirektor der Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen, die gestern von der Regierung vorgestellten Covid-Regeln für den Wintertourismus. Après-Ski ist abgesagt, dafür können Advent- und Weihnachtsmärkte stattfinden. In den Gondeln herrscht Maskenpflicht. Das sind nur ein paar der Maßnahmen, die eine Wintersaison trotz Pandemie ermöglichen sollen.

"Wir spüren noch Zurückhaltung bei den Saisonkarten und seit den Reisewarnungen auch wieder bei den Hotelbuchungen", beschreibt Holzinger die Situation in Hinterstoder. Doch die guten Erfahrungen aus dem Sommer stimmen ihn positiv: "Wir konnten die Zahlen des Vorjahres heuer erreichen. Jetzt haben wir eine Handlungsanleitung für den Winter und bereiten alles entsprechend vor."

Der kritische Bereich ist die Wartezone bei den Kassen, darauf werde das Hauptaugenmerk gelegt. Der Onlineverkauf von Tickets wird forciert. "Als Leitbetrieb in der Region mit 220 Mitarbeitern tragen wir eine große Verantwortung", sagt Holzinger.

Oberösterreich kann sich glücklich schätzen, dass der Après-Ski-Wintertourismus nie ein Zugpferd war. Als weiterer Glücksfall – das wurde nicht immer so gesehen – erweist sich der mit 60 Prozent der Gäste hohe Anteil an Österreichern, die im Winter in unserem Bundesland urlauben, sagt Andreas Winkelhofer, Chef des Oberösterreich Tourismus. Er erwartet auch im Gesundheitstourismus neue Gäste aus dem Inland. Bei aller Zuversicht: "Die große Unbekannte sind die Covid-Fallzahlen."

Froh, dass die Adventmärkte stattfinden können, ist auch der Tourismusdirektor von Bad Ischl, Stephan Köhl. Die Stände, die bisher in der so genannten Trinkhalle waren, würden heuer über die Stadt verteilt. Sogar den kleinen Eislaufplatz will man wieder betreiben, wahrscheinlich mit einer limitierten Personenanzahl von zehn. "An den Punschstandln setzen wir uns heuer einfach unter Heizpilze auf Bankerl oder Kaffeehaustischchen", sagt Köhl optimistisch. Von den Übernachtungen her rechnet er durchaus mit einem "normalen Winter", der Handel und die Hotellerie seien jedenfalls positiv gestimmt.

In Thermen, die in Oberösterreich eine wichtige Rolle spielen, muss in der Sauna und im Liegebereich ein Meter Abstand gehalten werden. Alle Wege in der Therme sind mit Mund-Nasen-Schutz (MNS) zurückzulegen. Eurothermen-Geschäftsführer Patrick Hochhauser darf nur rund zwei Drittel der sonstigen Gästeanzahl einlassen. Das drückt den Umsatz. Die Auslastung findet man in Echtzeit auf der Webseite. Es soll bereits jetzt vorkommen, dass Gäste sich stundenlang für ein Thermenticket anstellen.

Lesen Sie dazu auch: "Ein Trümmerhaufen zu Saisonbeginn" – Leitartikel von Susanne Dicksetin

Die Regeln im Überblick

  • Lift & Gondel: Beim Anstellen gilt ein Mindestabstand von einem Meter, MNS in der Gondel und am Lift. Höchstzahlen pro Gondel gibt es keine.
  • Après-Ski: "Skivergnügen ja, aber ohne Après-Ski", sagt der Kanzler. Kein dicht gedrängtes Trinken, Tanzen und Singen an Schirmbars oder im Innenraum. Konsumiert werden darf daher nur im Sitzen, auch im Freien.
  • Skischulen: Hier wird eine maximale Gruppengröße von zehn Personen empfohlen. Eine Vermischung zwischen den Gruppen sei zu vermeiden. Kostenlose Coronatests für Skilehrer.
  • Weihnachtsmarkt: Mit einem Präventionskonzept dürfen diese durchgeführt werden. Am Punschstand darf nicht im Stehen getrunken oder gegessen werden.

Nachgefragt

"Die Thermenhotels funktionieren gut, bei den Thermen selbst wird es Umsatzeinbußen geben, weil wir rund ein Drittel weniger Gäste einlassen dürfen." – Patrick Hochhauser, Eurothermen-Chef

"Wir werden die Adventmärkte so anpassen, dass wir etwa die Stände über die Stadt verteilen. Beim Punschstand setzt man sich halt nieder, ein Wintergastgarten." – Stephan Köhl, Tourismusverband Bad Ischl

"Apres-Ski war in Oberösterreich nie ein Verkaufsargument. Die Sehnsucht der Gäste nach Natur, Ruhe, Freiraum kommt uns in diesem Winter sehr zugute." – Andreas Winkelhofer, OÖ. Tourismus Geschäftsführer

"Ich bin froh, dass wir Klarheit haben. Bei den Saisonkarten spüren wir noch Zurückhaltung und seit den Reisewarnungen auch bei den Hotelbuchungen." – Helmut Holzinger, Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen

Achtung, Reisewarnung

Die Hälfte aller Winterurlauber in Vorarlberg kommt aus Deutschland. Entsprechend beunruhigt sind die Hoteliers nach der gestern verhängten Reisewarnung der Deutschen für das "Ländle". Die Deutschen folgen damit dem Beispiel anderer Länder, die Teile Österreichs – etwa die Niederlande Innsbruck und Belgien Tirol – auf die rote Liste gesetzt haben.

Ab 15. Oktober müssen sich Österreicher aus Risikogebieten in Deutschland auf einem neuen Online-Portal anmelden. Dänemark hat für ganz Österreich eine Reisewarnung ausgesprochen. Ausschlaggebend ist das Überschreiten von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern.

Österreich wiederum erließ gestern seinerseits eine Reisewarnung für die tschechische Hauptstadt Prag und die französischen Regionen Île de France und Provence-Alpes-Côte d’Azur. Für Schweden wurde sie aufgehoben.

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1  Kommentar
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( Kommentare)
am 25.09.2020 10:29

Türkis-grüne Verunsicherung durch den Kanzler, Ampelchaos und steigende Zahlen zeigen Wirkung. Jetzt kassieren wir Reisewarnungen wie im Sommer Kroatien.
Das Risiko an den Schiurlaub noch Quarantäne anhängen zu müssen werden sich die wenigsten ausländischen Gäste antun.

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