Nur Tirol hat „Corona-Lücke“ noch nicht geschlossen
WIEN. Die heimische Wirtschaft hat die Corona-Pandemie größtenteils abgeschüttelt - und zeigt sich auch gegenüber den Kriegsfolgen robust. Im Bundesländervergleich der Bank Austria hinkt nur Tirol hinterher.
In Summe gesehen liege Österreichs Wirtschaftsleistung um 3,4 Prozent über dem Niveau von 2019, sagten heute Bank-Austria-Chefökonom Peter Bruckbauer und sein Kollege Robert Schwarz bei einem Online-Pressegespräch.
Ausreißer in der Bundesländerstatistik ist Tirol, das 1,1 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau liegt. Dies deshalb, weil Tirol von allen Bundesländern am stärksten vom Tourismus abhängig sei, sagte Bruckbauer. Dieser habe zwar in den vergangenen beiden Jahren aufgeholt, sei aber im Vergleich zu Bau, Dienstleistungen und Industrie nicht so stark gewachsen.
Oberösterreich stehe robust da, sagte Bruckbauer. Die Industrie komme in unserem Bundesland für 31 Prozent der Gesamtwertschöpfung auf, das ist mehr als in allen anderen Bundesländern. Zum Vergleich: In Wien sind es zehn Prozent. Quer über alle Bundesländer ziehe sich der Mangel an Fachkräften, am stärksten trifft es laut den Bank-Austria-Ökonomen den Westen Österreichs.
Für heuer sind Bruckbauer und Schwarz vorsichtig optimistisch. „Eine weitere Erholung kommt, aber es wird eine zähe Sache“, sagte Bruckbauer. Die Wirtschaft wachse laut Bank Austria um 0,7 Prozent, nächstes Jahr soll es ein Wachstum von 1,2 Prozent geben. „Damit liegen wir im Europa-Schnitt. In den USA wird sogar eine Rezession erwartet“, sagte Bruckbauer. Jenen Bundesländer, die wie Oberösterreich stark von Industrie und Exporten abhingen, wird ein geringeres Wachstum prophezeit.