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Lagarde will auf die Sorgen der Sparer hören

Von Sylvia Wörgetter, 05. September 2019, 00:04 Uhr
Lagarde will auf die Sorgen der Sparer hören
Christine Lagarde am Mittwoch in Brüssel Bild: APA/AFP/JOHN THYS

Die neue EZB-Chefin propagiert Bürgernähe.

Christine Lagarde macht nicht viel Aufhebens von sich. "Ich persönlich bin irrelevant", erwiderte sie am Mittwoch im EU-Parlament einem Abgeordneten, der sie als "Königin des Euro" bezeichnet hatte. Was zählt, sei die Aufgabe. Und die ist selbst für die bisherige Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) groß.

Am 1. November zieht die 63-jährige Französin als erste Frau in die Chefetage der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt ein. Sie folgt als EZB-Präsidentin Mario Draghi nach. In ihm sehen viele den Mann, der mit entschiedenem Vorgehen in den Jahren nach der Finanz- und Wirtschaftskrise den Euro gerettet hat. Vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments erinnert sich Lagarde an die Rede Draghis. Sie sei dabei gewesen, als dieser im Juli 2012 versprach, die EZB sei bereit, "innerhalb ihres Mandates alles zu tun, was nötig ist, um den Euro zu retten. Glauben Sie mir: Es wird genug sein." Lagarde betont: "Ich hoffe, dass ich das nie sagen muss."

Auch die Nachteile sehen

Draghi und die Währungshüter der EZB hielten den Euro vor allem durch Senkungen des Leitzinssatzes und den Aufkauf von Staatsanleihen in den Krisenjahren stabil. Dank dieser "unkonventionellen Maßnahmen" sei die Wirtschaftsleistung in der Eurozone seit 2013 um zwei Prozent gewachsen, es seien elf Millionen Jobs entstanden, sagt Lagarde. Sie machte klar, dass sie als EZB-Chefin an dieser Geldpolitik in der nächsten Zeit festhalten werde. Dies sei nötig angesichts der "insgesamt zu niedrigen" Inflation und der großen Herausforderungen. Die Niedrigzinspolitik hat Wirtschaft und Wachstum angekurbelt, aber auch Nachteile gebracht. Ein niederländischer Abgeordneter sagt es so: "Wir haben eine Inflation von drei Prozent, aber keine Sparzinsen. Das Ersparte der Menschen löst sich auf. Die Leute sind wirklich sehr wütend."

Lagarde verspricht, die Sorgen der kleinen Sparer zu hören und der Bevölkerung die Maßnahmen der EZB besser zu erklären: "Ich will, dass die Menschen in der Eurozone unsere Entscheidungen verstehen." So könne eine finanzpolitische Initiative zunächst negative Folgen haben, aber richtig und nötig sein, weil im Endeffekt die positiven Auswirkungen überwiegen. Auch eine Währung sei "ein öffentliches Gut, das den Menschen gehört". Acht Jahre stand Lagarde an der Spitze des IWF.

"Allen zuhören"

Ihre Führungsprinzipien umreißt sie so: "Ich habe immer versucht, mich auf die grundlegenden Themen unserer Zeit zu konzentrieren." Dem IWF unter ihrer Regie sei es daher darum gegangen, "die zunehmende Ungleichheit zu bekämpfen, den Klimawandel in den Griff zu bekommen und ein gerechteres und nachhaltigeres Wachstum zu fördern".

Diese Ziele will sie auch als oberste Währungshüterin der Eurozone im Blick behalten. Gerechtigkeit und Klimaschutz seien makroökonomische Faktoren. "Meine persönliche Meinung ist, dass jede Institution Klimaschutz ins Zentrum ihrer Aufgabe stellen soll", erklärt Lagarde. Gefragt, ob die EZB "karbonlastige Aktiva" in ihrer Bilanz abbauen wolle, antwortet sie: Das werde nicht von heute auf morgen möglich sein, wohl aber schrittweise. Lagardes erste Priorität als EZB-Präsidentin muss Preisstabilität sein. Gute Führung bestehe aber nicht nur darin, die richtigen Prioritäten zu setzen, erklärt sie. Gute Führung bestehe auch darin, "allen Stimmen zuzuhören und die Vielfalt der Gedanken zu fördern".

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Autorin
Sylvia Wörgetter
Brüssel-Korrespondentin
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14  Kommentare
14  Kommentare
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roadcruiser (60 Kommentare)
am 05.09.2019 17:57

Die Sparer wurden in den letzten 10 Jahren regelrecht beraubt. 0 Zinsen sind Ausbeutung des Sparsamen Volkes. Leider sind die Sparer so geduldig und leihen den Banken weiter ihr Geld. Diese Banken knöpfen ihnen bei Kontoüberziehung bis zu 14% an Zinsen ab. Dabei werden die Bänker nicht ein mal rot ob ihrer Gier. Ich kann nur jeden Sparer Raten einen Teil oder einen größeren Teil der Ersparnisse den Banken zu nehmen. Der Inflationsverlust ist zu Hause der Selbe, aber die Banken würden endlich auch die Kunden leben lassen und einen Ausgleich für die Inflation an Zinsen Bezahlen. Die EZB ist die große Zinsräuberin in Europa und die Banken reden sich auf die EZB aus für dieses Zinsdesaster. Sparer werdet Aktiv und entzieht den Banken das Ersparte, den die Banken sind es nicht Wert, ihnen diesen Vertrauensvorschuss zu geben! Sie Danken es den Kunden nicht! Ihre Gewinne sind sehr Hoch zu Lasten der braven Sparer.

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Elmec444 (503 Kommentare)
am 05.09.2019 13:12

LÜGNERIN Frau Legarde
Lagarde verspricht, die Sorgen der kleinen Sparer zu hören und ......bla bla bla Das Bargeld wird sie abschaffen und dann feststellen: Das Bargeld ist für den kleinen Sparer eben die größte Sorge. Eine rechtskräftig Verurteilte in die EZB Furchtbar!!

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parud2000 (128 Kommentare)
am 05.09.2019 12:00

Lächerlich diese Marionette. Bin ja gar nicht rechtskrätig verurteilt. Zum Glück gibts ja meinen lieben Präsidenten.Der schaut auf die Sparer.

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fai1 (6.022 Kommentare)
am 05.09.2019 08:15

Diese Frau schaut nicht auf den Sparer, sondern auf ihre Präsidenten und die eigenen Pfründe.
Siehe Brief an Sarkozy:

Dass Lagarde wie viele andere dem neuen Staatschef ihre Dienste angetragen hätte, würde niemanden schockieren. Der Tonfall indes wohl schon mehr: „Benutz mich so lange, wie es dir passt und wie es deiner Aktion und deinem Casting entspricht. Wenn du mich brauchst, benötige ich deine Führung und Unterstützung: Ohne Führung wäre ich ineffizient, ohne Unterstützung wäre ich nicht sehr glaubwürdig. Mit meiner immensen Bewunderung, Christine L.“

Quelle: die Presse

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.451 Kommentare)
am 05.09.2019 08:04

Ob Frau Legarde viel weiterbekommt, wenn Sie künftig jeden der inflationär gedruckten Euroscheine links oben unterfertigen muss... (-:

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penunce (9.674 Kommentare)
am 05.09.2019 07:47

Die vom Draghi aufgehäuften Schuldenberge, seit 2013 mit 80 Milliarden Euro pro MONAT kauft(e) er die fauligen Staatsanleihen div.Staaten auf, wird die Legarde niemals egalisieren können, sie wird es weiter so wie Draghi machen und mit FREI ERFUNDENEM Geld das desaströse Spiel fortsetzen, sie muss dazu nur am Computer eine NULL am Debet anhängen und schon ist sie wieder liquid!

Dazu fällt mir das Sprichwort ein:

"DER KRUG GEHT SO LANGE ZUM BRUNNEN BIS ER ZERBRICHT"

Dass das bald sein könnte, zeigen die angedrohten NEGATIVZINSEN für Guthaben auf den Banken im Euroraum und NEUE STEUERN werden über uns alle kommen, so wie die geplante CO2 Steuer ....

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NeuPaschinger (1.025 Kommentare)
am 05.09.2019 08:00

nicht ganz, ich hab ja selbst schon geschrieben das irgendwas passieren muss und das Spiel so nicht weitergehen kann
ABER
Die EZB - Berge an Staatsanleihen lösen sich von selbst auf, eine Staatsanleihe ist nichts anderes als ein Kredit, jeder Kreditvertrag läuft irgendwann aus und wird zurückgezahlt
=
wenn die EZB aufhört oder reduziert zu kaufen reduziert sich der Schuldenberg
.
die EZB hat als Beispiel ca 55-60 Milliarden von Österreich gekauft (die EZB muss nach Euroländeranteil kaufen und der ist ca 2% für Österreich), genauso ist die durchschnittliche Restlaufzeit von Österreichischen Staatsanleihen ca 10 Jahre
=
im Durchschnitt fallen 5,5-6 Milliarden für Österreich jährlich wieder raus aus dem EZB Berg

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penunce (9.674 Kommentare)
am 05.09.2019 08:15

Die mit FREI ERFUNDENEM Geld überhäuften Staaten, werden die Summen niemals zurückzahlen, dafür lege ich meine Hand ins Feuer!!

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NeuPaschinger (1.025 Kommentare)
am 05.09.2019 09:04

ich rede jetzt nicht von Schulden zurückzahlen
.
ABER den einzelnen Kredit, aber die Staaten nehmen sich wieder neue Kredite auf, so läuft das
.
genau jetzt diese Woche hat Österreich 1.150.000.000 neue Kredite aufgenommen, genauso wie im Oktober ein Kredit ausläuft und zurückbezahlt werden muss (endfälligkeit) mit 7 Milliarden und geplant ist im Oktober auch wieder neue Kredit(e) zu starten
.
= wenn die EZB keine neue Staatsanleihen kauft oder weniger und diese wie "normal" der Privatwirtschaft überlässt wird der Berg den sie angehäuft hat AUTOMATISCH kleiner

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spacer (1.513 Kommentare)
am 05.09.2019 13:04

Und, was man noch erwähnen solte, die Staatsanleihe wurde zu einem negativen Zinssatz ausgegeben.

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 05.09.2019 07:47

Die deutsche Sparpolitik ist idiotisch denn die Schulden von Staaten (Italien, Japan, USA , Frankreich etc. ) werden nie zurückgezahlt
Irgendwann, vermutlich früher als später , kommt der finale Finanzcrash.
Die Konten werden auf "Null" gestellt und das Spiel beginnt von neuem. So war es immer , meist die Folge von Kriegen . Wenn es nun zum Zusammenbruch des Finanzsystems ohne Krieg kommt ist das also schon ein gewaltiger Fortschritt.

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NeuPaschinger (1.025 Kommentare)
am 05.09.2019 06:51

es muss eigentlich einen harten Schnitt irgendwo geben den eigentlich jeder spürt der Vermögen hat, hilft nicht
.
um ja größere Mengen der Staatsschulden abzuschütteln mit der Garantie das die nächste Politikergeneration sie NICHT wieder anhäufen kann
und
das Steuersystem europaweit reformiert werden das Google und Co auch in Europa Steuern zahlen müssen, das man dort Steuern zahlt wo man zuhause ist ging solange es keine globalen Konzerne gab, genauso diese ganzen Steuervermeidungsoptionen müssen weg, europaweite Mindeststeuern für Bürger und Unternehmen, das ein Unternehmen eine Tochter auf Malta macht oder das ein Millionär in die Schweiz ziehen kann muss alles abgeschafft werden, wirklich JEDER muss seinen fairen Anteil zahlen MÜSSEN
.
erst dann kann sich auch das Thema Zinsen wieder normalisieren, die aufgehäuften Schuldenberge kommen nirgendwo anders her als von fehlenden / vermiedenen (/geklauten) Steuern

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( Kommentare)
am 05.09.2019 11:14

Die schuldenberge kommen von ungedeckten schecks. davon, dass wir als gesellschaft über unsere verhältnisse leben. steuern werden genug gezahlt - vielleicht nicht von den richtigen?

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hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 05.09.2019 03:13

Diese Dame möchte das Bargeld abschaffen und so die Leute zu gläsernen Bürgern machen, denen man wehrlos jederzeit das Gas abdrehen kann. Wehret den Anfängen!
Und das meine ich im Ernst.

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