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Hygiene Austria: Scheidung mit harten Bandagen

10. März 2021, 00:04 Uhr
Hygiene Austria: Scheidung mit harten Bandagen
Luca (li.) und Tino Wieser Bild: Palmers

WIEN. Palmers-Chef Tino Wieser will nach einer "Transparenz-Offensive" allein weitermachen.

Bei der Lenzing AG will man offenbar einen Schlussstrich unter das Abenteuer Hygiene Austria ziehen. Ein Wirtschaftstreuhänder soll die Verwaltung der Anteile am Maskenproduzenten übernehmen.

Nicht so Palmers-Chef Tino Wieser (47). Er gab gestern eine Reihe von Interviews, in denen er die Vorwürfe aus Lenzing zurückwies. Auch die Anschuldigungen, Hygiene Austria habe Schwarzarbeiter beschäftigt, wies Wieser zurück. Für die korrekte Bezahlung von Leiharbeitern sei ausschließlich das Leiharbeitsunternehmen verantwortlich. Man habe mit diesen Unternehmen "marktübliche und transparente Verträge" abgeschlossen, so Wieser.

Mit der Übernahme von Palmers im Herbst 2015 trat Wieser ins mediale Rampenlicht. Gemeinsam mit seinen Brüdern Marc (48 )und Luca (37) und dem Investor Matvei Hutman, dessen Familie nach wie vor 50 Prozent der Palmers-Anteile hält, übernahm er die damals etwas ramponierte Palmers AG um kolportierte 20 Millionen Euro. Mit von der Partie war ursprünglich auch der Oberösterreicher Gernot Friedhuber, Sohn des Fotografen und Bergsteigers Sepp Friedhuber, der aber nach wenigen Monaten Palmers wieder den Rücken kehrte.

OÖN im Gespräch zum FFP2-Masken-Skandal

Textilien in dritter Generation

Die Großeltern des Brüdertrios Wieser führten in Graz das renommierte Modekaufhaus Knilli. Die Mutter war ebenso Unternehmerin und hatte einen Textilgroßhandel und eine Modekette mit 20 Filialen. Während Tino und Marc der Familientradition folgten und beim italienischen Modekonzern Benetton anheuerten, ging Luca zu Raiffeisen Investment, später zu Red Bull.

Marc Wieser schied 2018 aus dem Palmers-Vorstand aus. Seither führen Tino und Luca Wieser sowie Matvei Hutman die Geschäfte.

Für die Wiesers war Palmers keine Unbekannte. Als das Unternehmen 2004 nach Streitereien im damaligen Vorstand und mit den Eigentümern zum Verkauf stand, versuchten die Wiesers gemeinsam mit Benetton die Übernahme. Den Zuschlag bekam aber der deutsche Beteiligungsfonds Quadriga Capital. Dieser Fonds bzw. das eingesetzte Palmers-Management hatten aber keine glückliche Hand. Deshalb bot sich 2015 eine zweite Chance für die Wiesers und Hutman. Die Restrukturierung dauerte bis 2018. Ein Jahr später, im Herbst 2019, vermeldete Palmers ein Ergebnis vor Steuern von plus 3,6 Millionen Euro.

Eine politische Dimension hat die Sache mit den Masken aus China vor allem auch deshalb bekommen, weil die Ehefrau des Palmers-Vorstands Luca Wieser, Lisa Maria, Büroleiterin von Bundeskanzler Sebastian Kurz ist. Kommentar von Tino Wieser: "Das hat mehr geschadet als genutzt." (hn)

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5  Kommentare
5  Kommentare
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snooker (4.427 Kommentare)
am 10.03.2021 10:55

Tino Wieser hat relativ stimmiger erklärt, dass es keine Gesetzesverletzungen gegeben hat. Eibe Umetikettierung wäre allerdings Betrug oder Täuschung!
Schwarzarbeiten gab es nicht.
Die politische Dimension gibt es überhaupt nicht. Da hat sich die Opposition wieder einmal ins Knie geschossen.
Für Hofer(FPÖ)ist sie allerdings schon dadurch gegeben, weil der Kanzler die Firma besucht und gratuliert! hat.
SPÖ und NEOS haben ohne nachzudenken, mitgetan!

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Muenchner1972 (756 Kommentare)
am 10.03.2021 09:36

Das Problem heißt eindeutig "Palmers" und der Geschäftsführer Matvei Hutman. Seit Palmers nicht mehr in Österreich produziert, kaufen wir dort nichts mehr ein. Viele weitere Information erhält man auf der Internetseite von EU Infothek!

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pinkpaul (379 Kommentare)
am 10.03.2021 15:23

Die LENZING AG wußte nichts von den Malversationen bei Hygiene Austria. Zwar besaß man formell mit 50,1% die Mehrheit an der Firma, aber zusätzlich zum Gesellschaftsvertrag gab/gibt es einen Syndikatsvertrag, über den Palmers die Hygiene Austria kontrolliert(e). Weil man bei Lenzing selber wissen wollte, wie das ganze abgelaufen ist, wollte man alle Unterlagen einsehen (besonders diejenigen betreffend Palmers Dtl., die angeblich in der Beschaffung involviert waren). Da Palmers aber abblockte, hat Lenzing die Entscheidung getroffen, die eigenen Leute aus der Firma abzuziehen und die Agenden von einem Wirtschaftstreuhänder ausüben zu lassen.

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Klettermaxe (10.696 Kommentare)
am 10.03.2021 07:39

Die aktuelle Hetze gegen ein österreichisches Unternehmen - angefeuert von der heimischen Presse und dreisten Oppositionspolitikern - ist ganz einfach nur mies und dumm.

Mit etwas mehr Sachlichkeit und Geduld sollte man die Aufklärung der vielen Vorwürfe abwarten. Einige, die weit übers Ziel hinausgeschossen sind, haben sich maßlos blamiert.

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betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 10.03.2021 10:37

Klettermaxe

Sie meinen die Razzia war politisch begründete Hetze?
Meiner bescheidenen Meinung nach war das Auffliegen von Billigramsch aus China als made in austria zu deklarieren nur ein Nebenprodukt dieser Razzia.

Liegt Ihnen die Österreichische Wirtschaft wirklich am Herzen, sollten Sie solche Machenschaften nicht relativieren oder verteidigen.

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