HoT Telekom knackt Millionenmarke
WIEN. Zwei Anbieter dominieren den Handy-Markt neben den "Großen Drei".
Als erster freier Handy-Anbieter ohne eigenem Mobilfunknetz startete der Telekom-Manager Michael Krammer 2015 unter der Marke HoT mit dem Diskonter Hofer im Netz von T-Mobile Austria ein eigenes Handy-Angebot mit Kampftarifen. Im selben Jahr ging auch spusu /Mass Response an den Start. Spusu spricht mittlerweile von mehr als 300.000 Kunden, das Duo Krammer und Hofer-Chef Horst Leitner feierten gestern die Ein-Millionen-Kunden-Marke. Leitner: "Und das ist sicher nicht das Ende dieser Erfolgsgeschichte."
Viel mehr als um das Wachstum der Kundenzahl gehe es ihm, Leitner, um Kundenbindung. Die erreiche HoT, indem Verbesserungen für die Kunden wie Datenvolumenserhöhungen "für den gesamten Kundenbestand, ohne dass der Kunde dafür etwas machen muss" weitergegeben würden. Zur Fünf-Jahres-Feier erhöhte HoT automatisch für alle im Tarif HoT fix das verfügbare Datenvolumen von 13.000 auf 15.000 MB.
Seit dem Markteinstieg dieser beiden virtuellen Netzbetreiber HoT und Spusu 2015 haben sich die Endkundenpreise nachweislich deutlich nach unten entwickelt. Der Mobilfunkpreisindex sank von 104 Punkten Anfang 2015 auf 69 Punkte Anfang 2020. Selbstverständlich tragen die vielen anderen Anbieter, die sich ebenfalls in die Netze der "Großen Drei" einmieten, auch zu mehr Wettbewerb bei A1 hat 18 "Netz-Mieter", Magenta/T-Mobile Austria zehn und Hutchison/Drei sieben. Diese gelten als Nischenanbieter, viele davon sind Eigenmarken der Netzinhaber. Bekannt sind hier Bob, yesss, eety, Lidl Connect, Tchibo mobil, tele.ring, s-budget oder Ge-org!.
Aktuell arbeitet spusu an seiner Rolle als vierter großer Netzbetreiber Österreichs. In Niederösterreich und Burgenland beginnen bereits die Umsetzungen des eigenen 5G-Netzes.
HoT-Chef Krammer erwartet, dass 2022 ausreichend Handys der nächsten Generation (5G) im Markt sein werden. Man werde 5G anbieten, sobald dies kundenrelevant sei, "mit wem auch immer", ließ der HoT-Chef die weitere Zusammenarbeit mit Magenta offen. Beim Thema verpflichtende Kundenregistrierung, die für HoT Kosten von 2,1 Millionen Euro verursacht habe, überlegt Krammer eine Amtshaftungsklage gegen das Ministerium, weil eine Verordnung für Kostenersatz noch immer fehle. (uru)