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"Abstimmung war eindeutig": Signa-Prime-Gläubiger nehmen Sanierungsplan an

Von nachrichten.at/apa, 18. März 2024, 16:22 Uhr
Rene Benko, Gründer der Signa Holding
Rene Benko, Gründer der Signa Holding Bild: HANS KLAUS TECHT (APA/HANS KLAUS TECHT)

WIEN. Die Gläubiger der Signa-Kerngesellschaft Prime haben dem Treuhand-Sanierungsplan am Montag zugestimmt, wie der Sanierungsverwalter Norbert Abel bekanntgab.

Damit übernimmt ein Treuhänder bei der Signa Prime - er soll alle Vermögenswerte samt prestigeträchtiger Luxusimmobilien über maximal fünf Jahre verkaufen. Ein Konkurs ist damit vorerst abgewendet.

Der angenommene Sanierungsplanvorschlag sieht vor, dass nun alle Immobilien durch den bisherigen Sanierungsverwalter Abel als Treuhänder geordnet über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren verkauft werden, um von einer erwarteten Erholung am Markt zu profitieren. Damit sollen mindestens 30 Prozent der Forderungen beglichen werden. Bei einem Konkurs hätten die Immobilien hingegen möglichst rasch verkauft werden müssen, was nach Einschätzung des Sanierungsverwalters eine geringere Quote für die Gläubiger ergeben hätte. Der Sanierungsplan muss noch vom Handelsgericht Wien bestätigt werden. Dafür ist eine Frist bis Ende Juni vorgesehen.

"Die Abstimmung war sehr eindeutig"

"Die Abstimmung war sehr eindeutig. Es hat einen großen Überhang an Stimmen gegeben, die zugestimmt haben", sagte Karl-Heinz Götze vom Kreditschutzverband 1870 (KSV1870) nach dem Gläubigertermin am Handelsgericht vor Journalisten. Auch bei den Passiva habe man eine große Mehrheit erreicht.

"Manche Gläubiger haben vielleicht mit etwas Bauchweh dem Sanierungsplan zugestimmt", so Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform. "Letztendlich ist es die wirtschaftlich vernünftigste Lösung." Durch die Treuhandlösung bleibe mehr Zeit für die bestmögliche Verwertung der Liegenschaften sowie die Verfolgung von Haftungs- und Anfechtungsansprüchen. "Klar ist, dass am Ende Signa nur mehr am Papier bestehen bleibt."

Größte Insolvenz der österreichischen Wirtschaftsgeschichte

Die Signa-Pleitenserie ist die mit Abstand größte Insolvenz der österreichischen Wirtschaftsgeschichte. Gegenüber der insolventen Luxus-Immobiliengesellschaft Signa Prime haben bisher 475 Gläubiger Forderungen in Rekordhöhe von 12,8 Milliarden Euro angemeldet, derzeit sind rund 5,9 Milliarden Euro vom Insolvenzverwalter anerkannt. Gegen die Signa Development sind 2,3 Mrd. Euro an Forderungen angemeldet, wovon bisher 1,3 Mrd. Euro anerkannt sind.

Zum Portfolio der Signa Prime gehören beispielsweise das Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe, das Selfridges in London und der auf 100 von 245 Meter Bauhöhe derzeit gestoppte Elbtower in Hamburg und viele weitere Immobilien, etwa das Goldene Quartier und das Hotel Park Hyatt in Wien sowie das Kaufhaus Tyrol in Innsbruck. Signa Development entwickelt Immobilienprojekte außerhalb der Bestlagen in Österreich und Deutschland sowie in Südtirol.

Signa Development - Sanierungsplan und Treuhandlösung angenommen

Die Gläubiger der Signa Development haben - so wie zuvor auch jene der Signa Prime - dem Sanierungsplan und der Treuhandlösung zugestimmt. Dabei übernimmt die Sanierungsverwalterin Andrea Fruhstorfer als Treuhänder sämtliche Vermögenswerte des Immobilienentwicklers und verkauft sie innerhalb von zwei bis maximal fünf Jahren. Damit soll eine rasche Verwertung des Vermögens - zu niedrigeren Preisen - verhindert werden, wie es bei einem Konkurs der Fall wäre.

Der Sanierungsplan sieht vor, dass zu der angebotenen Quote von 30 Prozent eine Sanierungstreuhandschaft mit Superquote (bis 100 Prozent) hinzukommt, wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV Europe) mitteilte. Ob die Gläubiger die Sanierungsplanquote von 30 Prozent oder mehr bekommen, "hängt in erster Linie von der Entwicklung des Immobilienmarktes in den nächsten Jahren ab", merkte Karl-Heinz Götze vom Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) an.

Creditreform und AKV Europa gingen bereits zuvor davon aus, dass die Gläubiger mit einer höheren Quote rechnen könnten. Allerdings muss das Handelsgericht Wien dem Sanierungsplan und der Treuhandlösung noch zustimmen. Eine Bedingung dafür ist, dass neben den allgemeinen insolvenzrechtlichen Voraussetzungen die Aktionäre der Signa Development im Rahmen einer Hauptversammlung mit dem gegenständlichen Sanierungsplan befasst werden müssen, wie der KSV1870 in einer Aussendung mitteilte. Die Voraussetzungen müssen bis Ende Juni erfüllt sein.

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12  Kommentare
12  Kommentare
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Sherlock (98 Kommentare)
am 18.03.2024 21:31

Oh je, Preschorn als Sprachrohr der Steuerzahler stellte offenbar die Minderheit dar bei dem Event!

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DonMartin (7.488 Kommentare)
am 19.03.2024 07:57

Scheint doch eine gute Lösung zu sein, die Immobilienkrise abzuwarten und die besten Lagen zu besten Bedingungen zu verkaufen, anstatt alles jetzt unter Zeitdruck zu verschleudern.

Als Politiker oder Beamter ist es schwer, sich auf so etwas einzulassen, denn die Medien und die Steuerzahler sind ungeduldig und ungerecht.

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Natscho (4.349 Kommentare)
am 19.03.2024 08:20

Man gibt so auch die Möglichkeit aus der Hand, die Verantwortung zu klären

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Philantrop (168 Kommentare)
am 18.03.2024 19:51

Nach seiner Geldwäsche, wobei er Hunderte Millionen (manche meinen fast eine Milliarde!) auf Auslandskonten versteckte, MUSS Benko in Beughaft, damit er mit dem gestohlenen Kapital herausrückt.

Auch haben sich seine Privatstiftungen 315 Millionen vonSIGNA geholt und nun sind sie nicht mehr liquide. Auf welchen Nummernkonten liegen diese veruntreuten Gelder?

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DonMartin (7.488 Kommentare)
am 19.03.2024 07:58

"mit dem gestohlenen Kapital"

Eine sehr waghalsige Behauptung, die wahrscheinlich nur auf Vermutungen baut?

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Natscho (4.349 Kommentare)
am 19.03.2024 08:21

Stimmt, seine Familie besitzt jetzt nur zufällig teure Villen in Italien

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spoe (13.503 Kommentare)
am 18.03.2024 17:57

Strafbar ist offenbar nichts, ansonsten würde die Staatsanwaltschaft in Österreich bei der historisch größten Insolvenz schon längst ermitteln.

Oder?

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eko (245 Kommentare)
am 18.03.2024 19:06

Das machen die Deutschen. Mit denen sind Benko und die Aufsichtsräte nicht so verhabert;-)

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DonMartin (7.488 Kommentare)
am 19.03.2024 07:58

Die kümmern sich aber vorerst nur um das Projekt in München und nicht um die Gesamtkonstruktion.

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2020Hallo (4.312 Kommentare)
am 18.03.2024 17:49

Und WER ist daran SCHULD ?

Etwa niemand? Das kann auch nicht sein, oder? 👎👎👎

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spoe (13.503 Kommentare)
am 18.03.2024 17:55

Blauäugige Geldgeber und Geschäftspartner?

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SanctiAnima (861 Kommentare)
am 18.03.2024 16:34

Unglaublich diese Dimensionen.

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