Casinos: Wie viel will Novomatic?
WIEN/GUMPOLDSKIRCHEN. Kurze Aktionärssitzung zum geplanten Ausstieg des Konzerns.
Nur wenige Minuten dauerte die Aktionärssitzung der Casinos Austria gestern, Mittwoch. Aktionär Novomatic teilte offiziell mit, sich als Miteigentümer zurückzuziehen und seinen Anteil an die tschechische Sazka zu verkaufen. Wie viel der Konzern des Milliardärs Johann Graf für seine 17 Prozent haben will, wurde in der Sitzung nicht gesagt. Den anderen Aktionären werden die Vorstellungen in den kommenden Wochen schriftlich mitgeteilt. Wie berichtet zog die Novomatic aus den Turbulenzen rund um die inzwischen kassierte Bestellung von Peter Sidlo in den Vorstand die Konsequenzen.
Schon jetzt hält Sazka 38 Prozent und hat mit dem Bankhaus Schelhammer & Schattera (5,31 Prozent) eine Stimmrechtsvereinbarung, die eine Stimmrechtsmehrheit selbst für den Fall sichert, dass die staatliche Beteiligungsgesellschaft ÖBAG von ihrem Aufgriffsrecht Gebrauch macht.
Die ÖBAG gibt sich zurückhaltend. "Die ÖBAG wird alle Optionen in Ruhe abwägen", hieß es nach der Sitzung. Wichtig sei, dass die Lösung mit der höchsten Wertschöpfung für den Standort und die Steuerzahler sowie dem bestmöglichen Schutz der Arbeitsplätze verbunden sei.
Dem Vernehmen nach ist der 17,2-Prozent-Anteil der Novomatic rund 100 Millionen Euro wert. Ein Börsegang der Casinos Austria, der von der ÖVP forciert werden soll und mehr Transparenz brächte, war bei der Aktionärsversammlung kein Thema.