Batteriespezialist Banner erreicht wieder Vorkrisenniveau
LEONDING. Österreichs einziger Batteriehersteller, Banner aus Leonding, hat die Folgen der Corona-Pandemie abgeschüttelt. 307 Millionen Euro Umsatz im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr bedeuten das Einstellen des Wertes von 2019.
Umwälzungen in der Automobilindustrie, steigende Energie-, Rohstoff- und Personalkosten, rissige Lieferketten: All das hat das Ende März abgelaufene Geschäftsjahr von Banner geprägt.
Trotzdem sei der Batteriespezialist auf Kurs, sagte am Dienstag Andreas Bawart, der kaufmännische Geschäftsführer. 307 Millionen Euro setzte Banner im abgelaufenen Geschäftsjahr um. 2019, vor der Pandemie, hatte das Unternehmen ebenfalls diesen Wert erreicht. In den Jahren dazwischen lagen die Erlöse klar darunter. Ertragszahlen nennt das Familienunternehmen mit 785 Mitarbeitern nicht.
Autos, Golfwagen und Spitäler
"Uns haben höhere Preise geholfen, aber auch ein besserer Produktmix", sagt Franz Märzinger, bei Banner für Vertrieb und Marketing zuständig. Batterien würden größer und hochwertiger – und damit teurer. Der Absatz blieb mit zuletzt 4,1 Millionen Batterien stabil.
Autobatterien stehen für 90 Prozent des Banner-Geschäfts: Davon sind 30 Prozent Erstausrüstung und 70 Prozent Ersatzprodukte im Handel und in Kfz-Werkstätten.
Die restlichen zehn Prozent des Umsatzes entfallen auf Industriebatterien, die in Thalheim bei Wels erzeugt werden. Zu den Anwendungsgebieten zählen Elektrostapler und Golfwagen, aber auch Sicherheits- und Notstrombatterien für Spitäler und Kraftwerke.
Wachstumschancen sieht Banner in China: Dort lassen die Oberösterreicher Produkte seit Mai vom Lizenzpartner Leoch herstellen und verkaufen. Auch die Lizenzverlängerung mit der US-Batteriemarke Duracell soll das Geschäft ankurbeln, vor allem in Europa.
Seit 2020 investierte Banner 25 Millionen Euro in die Leondinger Zentrale. Heuer sollen die Photovoltaik-Anlage erweitert und das Bürogebäude saniert werden.
Kritik übt Bawart an der Politik: Es gebe "derart viele Vorgaben", deren Umsetzung für mittelständische Unternehmen wie Banner eine "massive Erhöhung des Verwaltungsaufwands" bedeute.