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Autoversicherer sparten sich Millionen durch Corona-Lockdown im Frühjahr

Von Hermann Neumüller, 29. September 2020, 00:04 Uhr
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Bild: Matthias Lauber

LINZ / WIEN. Bei der OÖ. Versicherung betrug der Rückgang der Schäden im Halbjahr 27 Prozent

Wenn weniger mit dem Auto gefahren wird, gibt es auch weniger Verkehrsunfälle. Diese Binsenweisheit ist bei Österreichs Autoversicherern Millionen wert. Wie viele Millionen es genau waren, ist schwer zu ermitteln. Die Versicherungen sind mit Aussagen zu finanziellen Auswirkungen des Lockdowns vorsichtig.

Beim Marktführer Generali (siehe Grafik) heißt es auf Anfrage, die Anzahl der Kfz-Schäden sei im ersten Halbjahr "um mehr als 20 Prozent unter dem Vorjahr" gelegen. Das deckt sich weitgehend mit den Angaben der anderen Versicherungen. Eine Überschlagsrechnung zeigt die Dimensionen: Im Vorjahr zahlten die heimischen Kfz-Versicherer rund 2,5 Milliarden Euro an ihre Kunden aus. Bei einer Reduktion der Schäden um ein Fünftel im Halbjahr ergäbe das eine Ersparnis von 250 Millionen Euro.

Mehr Unfälle im Sommer

Während sich die meisten Versicherer mit konkreten Angaben zurückhalten, spricht Othmar Nagl, stellvertretender Generaldirektor der Oberösterreichischen Versicherung, von einem Rückgang der Leistungen für Kfz-Schäden um 27 Prozent auf 27,5 Millionen Euro. Ende August hätten die Kfz-Schäden 40 Millionen Euro betragen, um 21,5 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Jahres 2019.

Nagls Fazit: "Durch den Lockdown ist das Jahr bei der Kfz-Versicherung bisher deutlich besser gelaufen als die Jahre davor." Bisher deshalb, weil sich dieser "Vorsprung" von Monat zu Monat relativiert.

So sieht das auch Ingrid Wendler, Vorstandsdirektorin bei der Wiener Städtischen, die zur Vienna Insurance Group (VIG) gehört. Im April habe es bei den gemeldeten Kfz-Schäden einen "kurzfristigen und signifikanten Rückgang im mittleren zweistelligen Bereich" gegeben.

Prämien trotz Lockdown stabil

Gleichzeitig sind im ersten Halbjahr die Prämieneinnahmen in der Sparte Schaden/Unfall, zu der die Kfz-Versicherung gehört, weitgehend stabil geblieben bzw. sogar leicht gestiegen. Das lässt sich aus den Halbjahresberichten der beiden börsenotierten Versicherungen, der VIG und der Uniqa, ablesen. Bei der Uniqa betrug das Plus zwei Prozent, bei der VIG heißt es, das Prämienvolumen in der Kfz-Versicherung sei "stabil" geblieben. Dem steht ein deutlicher Rückgang bei den Neuzulassungen von rund 35 Prozent im ersten Halbjahr gegenüber. Diesen Widerspruch kann sich auch OÖ-Versicherungs-Vorstand Nagl nicht erklären. Er vermutet, dass statt Neu- eher Gebrauchtwagen zugelassen wurden.

Bei den Prognosen für das Gesamtjahr sind alle Versicherungen vorsichtig. Das gilt auch für das Geschäft mit Autoversicherungen. "Viel Nebel im Herbst oder ein früher Wintereinbruch können ganz schnell auf die Bilanz durchschlagen", so Nagl.

Österreichs größte Autoversicherer

  • Generali 17,18%
  • Uniqa 17,04%
  • Allianz Elementar 12,57%
  • Wiener Städtische VIG 10,74%
  • Donau VIG 6,46%
  • Zürich 5,66%
  • Grazer Wechselseitige 4,80%
  • Helvetia 3,40%
  • OÖVersicherung 3,26%
  • HDI 2,71%
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Autor
Hermann Neumüller
Redakteur Wirtschaft
Hermann Neumüller

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5  Kommentare
5  Kommentare
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elhell (2.100 Kommentare)
am 29.09.2020 12:43

Dafür sind einem befreundeten Unfallchirurgen zufolge die Unfälle im Haushalt und auch beim Sport stark gestiegen. Da sind Leute beim Fensterputzen abgestürzt, haben sich beim Heimwerken verletzt oder wurden vom neuen E-Bike im Wald abgeworfen.

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StefanieSuper (5.173 Kommentare)
am 29.09.2020 09:57

Nicht nur die Versicherung hat sich etwas gespart, sondern auch die Familien. Die Familien haben sich viel Leid erspart, wenn einem Kind oder den Eltern beim Unfall kein Leid erlitten haben. Die Eltern wurden nicht verletzt oder sogar getötet. Für die Reparatur des Autos des schuldigen Lenkers muss nicht gespart werden. Es braucht keine wochenlange Nachbehandlungen. Und auch die Umwelt hat sich viel erspart. Etwas weniger Verkehr und viel mehr Glück!!

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Berkeley_1972 (2.278 Kommentare)
am 29.09.2020 06:46

Die Prämien müssten dann ja ausnahmsweise mal deutlich gesenkt werden!!!

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snugs (1.658 Kommentare)
am 29.09.2020 08:21

Aber aber, irgend einen Grund werden die Versicherungen schon finden zur Steigerung ihrer Gewinne und Bonuszahlungen an ihre Vorstände.

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grannysmith (954 Kommentare)
am 29.09.2020 09:29

diese paar Monate machen aber nicht besonders viel aus.
und die Unfälle häufen sich ja mittlerweile bereits wieder haufenweise - also keine Notwendigkeit , irgendwas anzupassen !

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