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Zwei Skistars als Hoteliers in Gosau

Von Susanne Dickstein, 05. Oktober 2016, 00:04 Uhr
Zwei Skistars als Hoteliers in Gosau
Gestern nahmen Maier (l.) und Schönfelder den Spatenstich vor. Bild: (Hörmandinger)

GOSAU. Hermann Maier und Rainer Schönfelder haben die Adeo Alpin Hotels gegründet – Hotel Nummer drei ist in Bau.

In ihrer ersten Karriere sind Hermann Maier und Rainer Schönfelder die Skipisten hinuntergerast. Im selben Tempo realisieren sie jetzt Hotelprojekte. Nach St. Johann in Tirol und Zederhaus war gestern der Spatenstich für Gosau. Im OÖN-Gespräch erzählen sie über das Leben nach dem Skisport und ihre Mission, dass Skifahren für Familien leistbar sein soll.

OÖNachrichten: Karl Schranz, Marc Girardelli, Pirmin Zurbriggen und jetzt auch noch Sie beide. Warum werden so viele Skistars zu Hoteliers?

Hermann Maier: Das liegt oft auf der Hand, weil viele aus Tourismusregionen und Familienbetrieben kommen. Rainer Schönfelder: Uns unterscheidet, dass wir ein neuartiges Konzept haben. Hermann und ich stampfen etwas komplett Neues aus dem Boden.

Das Konzept, das Sie ansprechen, heißt Skiurlaub zu leistbaren Preisen. Das klingt fast ein bisschen missionarisch.

Maier: Wenn man eine Leidenschaft hegt, probiert man, sie zu verwirklichen. Es ist der Gedanke dahinter, die Familien wieder zum Skifahren zu bringen. Schönfelder: Wir haben im Skisport emotional unseren Anker und wollen dem Leben, das wir hatten, etwas zurückgeben. Aber es geht uns um mehr – um leistbaren Urlaub in Österreich. Das ist durchaus eine philosophische Geschichte.

Wie ist Ihre Zusammenarbeit entstanden?

Maier: Bei meiner Verletzung 2002 habe ich schon überlegt, Jugendherbergen zu realisieren, die Gegenrichtung zu den damals aufkeimenden Luxuschalets. Mit dem Comeback habe ich den Gedanken verworfen. Jetzt sind wir ins Gespräch gekommen und haben das in relativ kurzer Zeit umgesetzt. Schönfelder: Wir hatten schon unsere Weltcup-Premiere in Lillehammer gemeinsam und immer einen guten Draht zueinander. Während der Hermann am Ergometer gesessen ist, habe ich vor dem Computer Aktien studiert. Und jetzt gehen wir gemeinsam in eine Richtung, die Sinn ergibt.

Wo haben Sie sich das betriebswirtschaftliche Handwerkszeug geholt?

Maier: Die Kalkulationen sind die Sache vom Rainer. Meine Bereiche sind die Vermarktung und der Baubereich. Wir haben günstige Preise und müssen effizient arbeiten. Schönfelder: Ich bin mehr im operativen Betrieb drinnen, kümmere mich um Investoren und Finanzierungsaufstellung. Ich habe auch eine Investmentfirma, bei der Adeo Alpin nur eine der drei Säulen ist. Ich realisiere auch leistbare Wohnungen am Stadtrand von Wien.

Sie haben heuer die ersten beiden Hotels eröffnet. Wie sind die Erfahrungen der Neo-Hoteliers?

Maier: Durchwegs gut. Der Winter war gut, im Sommer haben wir Aufholbedarf. Schönfelder: Wir sind auf Schiene, aber jeder weiß, dass man drei Jahre Aufbauarbeit braucht, bis es halbwegs geregelt ist.

Gestern war Spatenstich in Gosau für das dritte Hotel. Geht es in diesem Tempo weiter?

Maier: Nein, das muss langsam wachsen, es soll etwas Vernünftiges sein. Aber der Rainer hat die größeren Visionen, meine ist eher am Boden zu bleiben. Schönfelder: Wir haben sehr viele Anfragen von Gemeinden, Tourismusverbänden und Bergbahnen. Aber wir gehen in Regionen, wo wir im Sommer und Winter eine Auslastung bekommen. Wenn die Finanzierung passt, traue ich mir zu, dass wir zehn bis zwanzig Standorte in den nächsten fünf Jahren aufsetzen.

Wobei Sie nicht immer direkt beteiligt sind.

Schönfelder: Wir müssen nicht zwangsläufig das Haus besitzen. Bei den ersten beiden Hotels war es anders, weil wir zeigen wollten, was wir können. In Gosau sind wir nicht beteiligt. Für die Standorte vier bis sieben gibt es unterschiedliche Konstrukte. Der Kern ist der Betrieb durch Adeo Alpin.

Wie hilft Ihre Bekanntheit?

Maier: Die Vermarktung ist sicher einfacher, aber wir werden auch genauer beobachtet. Schönfelder: Wir bekommen Lagen und Grundstücke, die andere nicht bekommen, weil die Leute uns vertrauen. Und wir haben eine überproportionale Werbung, die andere nicht haben.

Was macht mehr Spaß: Investor oder Rennfahrer zu sein?

Maier: Alles zu seiner Zeit – und wie es der Körper zulässt. Schönfelder: Es hat beides seinen Reiz. Das Härtere ist das Investmentgeschäft. Wenn ich im Skisport das Risiko zu hoch schraube und ausscheide, ist nicht wahnsinnig viel passiert. Wenn ich das Risiko im Investment zu hoch schraube, ist es weg. Das habe ich auch am eigenen Leib verspürt.

Gibt es einen Plan B?

Schönfelder: Die Frage habe ich mir nicht gestellt. Ich habe auch im Sport nie einen Plan B gehabt. Maier: Jetzt sind wir mit allem Engagement dabei.

 

Elf Millionen Euro und 204 Betten

Nach dem exklusiven Kinderhotel Dachsteinkönig bekommt Gosau innerhalb eines Jahres ein zweites Hotel – mit komplett anderem Konzept. Das Adeo Alpin Hotel, das zur Betreibergesellschaft von Hermann Maier und Rainer Schönfelder gehört, will leistbare Skiurlaube für Familien ermöglichen. Elf Millionen Euro werden in das Drei-Sterne-Haus mit 204 Betten investiert. Die Summe wird durch eine private Investorengruppe rund um Herbert Ackerl aufgebracht. Die Eröffnung soll im Dezember 2017 sein.
Zum gestrigen Spatenstich in Gosau kam unter anderem auch Wirtschaftslandesrat Michael Strugl, der das Adeo Alpin als wichtigen touristischen Impuls nicht nur für Gosau, sondern für das innere Salzkammergut sieht.

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2  Kommentare
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mimisikou (240 Kommentare)
am 05.10.2016 07:58

Mal schauen ob sich noch Arbeitskräfte für die Hotels finden - lt. Aussage mancher Hoteliers ist es ja sooo schwer Arbeitskräfte für den Tourismus zu finden.

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ichauchnoch (9.802 Kommentare)
am 05.10.2016 10:30

Ein gutes Betriebsklima, ordentliche Bezahlung, geregelte Arbeitszeiten und es wird passen. Gosau ist ja nicht gerade eine Gegend, wo es so viele Arbeitsplätze gibt, also wird man froh sein, wenn man was im Ort hat. Nicht immer alles so negativ sehen, dann wird's schon. Ich wünsch den beiden und allen die da mitwerkeln auf alle Fälle viel Erfolg. Ein HOtel in dem Preissegment ist wichtig, sonst hört sich das Schifahren in Österreich auf.

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