Weniger Verträge für die geförderte Zukunftsvorsorge
WIEN. Die staatlich geförderte Zukunftsvorsorge ist derzeit wenig gefragt. Im Vorjahr wurden 14.457 Verträge neu abgeschlossen, um 22 Prozent weniger als 2016, teilte die Finanzmarktaufsicht (FMA) gestern mit.
Nur mehr sieben der insgesamt 22 auf dem Markt tätigen Unternehmen betrieben das Neugeschäft noch.
Die Rendite war wegen des günstigen Börsenumfeldes höher. Das veranlagte Vermögen erzielte vor Kosten eine volumensgewichtete Rendite von 9,6 Prozent, nach 5,8 Prozent im Jahr 2016. Das verwaltete Vermögen erhöhte sich, getrieben vom Veranlagungserfolg, um 6,5 Prozent auf 8,98 Milliarden Euro. Der durchschnittliche Aktienanteil stieg von 32,7 auf 35,5 Prozent, der Anteil ausländischer Aktien fiel leicht auf 1,2 Prozent.
Derzeit 1,29 Millionen Verträge
Insgesamt wurden im Vorjahr 1,29 Millionen Verträge verwaltet. Das war gegenüber 2016 ein Rückgang um 6,4 Prozent. Die Nettozuflüsse sanken um 5,7 Prozent auf 862,2 Millionen Euro. Die Zahl der verwalteten Verträge ist bereits im fünften Jahr in Folge zurückgegangen. Die Marktkonzentration sei weiter hoch, heißt es bei der FMA. Der kumulierte Marktanteil der drei größten Anbieter liege, gemessen am Netto-Prämienvolumen, bei 55 Prozent.
Das ist eine gute Nachricht.
Der Begriff "staatliche geförderte Zukunfsvorsorge" ist ein Euphemismus und in der Wortwahl schon stark manipulativ.
Und so nebenbei, "staatlich gefördert" klingt gut, bedeutet jedoch nur, dass man sich selber etwas ausbezahlt, man ist ja Teil des staatlichen Steuersystems.
Also eine Art (halb?)legale Kickback-Zahlungsstruktur.
Fakt ist, dass privatwirtschaftlich organisierte Pensionssysteme ein Rohrkrepierer sind, und ausschließlich denjenigen nutzen, die das Zeug verkaufen bzw. verdrehen.
Ein sehr gutes Beispiel ist Deutschland, dort wurde ja auf Teufel-komm-raus das Riester-System implementiert und beworben, mit katastrophalem Resultat.
Ganz besonders schlimm ist, wenn private Heuschrecken mit staatlichen Spielern packeln. Da steht uns mit Finanzminister Löger ja noch einiges ins Haus, denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass dieser seine Freunde in der Versicherungsbranche an diversen Finanzströmen partizipieren lässt.