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Regierung will Alitalia mit Kredit helfen

Von nachrichten.at/apa, 26. April 2017, 09:27 Uhr
Der italienischen Fluglinie droht der Absturz. Bild: AFP

ROM. Verstaatlichung soll es aber keine geben, heißt es. Die marode Fluglinie geht nun quasi in die Insolvenz.

Die italienische Regierung will die schwer angeschlagene Fluggesellschaft Alitalia mit einem Brückenkredit stützen. Das Kabinett prüfe die Möglichkeit, in Brüssel um die Genehmigung für ein Darlehen in Höhe von zwischen 300 und 400 Millionen Euro zu bitten, sagte Industrieminister Carlo Calenda am Mittwoch dem Sender Radio 24. 

Damit soll Alitalia weiterhin den Flugbetrieb garantieren, während ein Käufer für die Airline gesucht wird. "Wir denken, dass finanzielle Unterstützung für eine beschränkte Zeit mit den EU-Regeln verträglich sei", sagte Calenda.

Nachdem die Belegschaft einen Rettungsplan für die Alitalia abgelehnt hat, schließt die Regierung in Rom aber eine Verstaatlichung der Fluglinie aus. "Es ist ausgeschlossen, dass der Staat Geldmittel in die Alitalia stecken wird, die eigentlich die Privataktionäre der Fluggesellschaft zur Verfügung stellen wollten", sagte  Calenda.

Die Hoffnung, dass Alitalia verstaatlicht werden und dass die Staatskassen die Schulden der Airline eindämmen könne, sei haltlos, weil das die EU-Regeln nicht erlauben würden. Auch die Italiener und die Regierung seien gegen die Verstaatlichung, argumentierte der Minister im Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera". Alitalias Flugbetrieb bleibe aufrecht. 

Insolvenz und Verkauf

Die Alitalia startet jetzt mit den Insolvenzprozeduren. Die Fluggesellschaft soll unter Aufsicht eines Sonderverwalters gestellt werden. Dieser könnte die Auflösung der Fluglinie beschließen oder sich auf die Suche nach Interessenten machen. Nicht ausgeschlossen wird, dass die ehemalige staatliche Airline zerstückelt verkauft wird. "Für Alitalia wird es keine Rettung geben, es gibt kein Zurück. Die Fluggesellschaft wird dem Interessenten mit dem besten Angebot verkauft", betonte Verkehrsminister Graziano Delrio. Gerüchte, nach denen Lufthansa Alitalia übernehmen könnte, wollte der Minister nicht kommentieren. "Beschlüsse zum Verkauf stehen den Aktionären zu", so Delrio. Alitalia könne in maximal sechs Monaten verkauft werden. 

Mehrere Billig-Airlines spitzen auf die Europa-Flugrouten der Italiener. Arbeitsminister Giuliano Poletti erklärte sich wegen den Auswirkungen von Alitalias Insolvenz auf die Beschäftigung besorgt. Gefährdet seien bei der Airline und bei den Zulieferern 20.000 Jobs, warnte Poletti.

Die Airline beschäftigt zurzeit 12.000 Mitarbeiter, die am Montag mehrheitlich den Rettungsplan abgelehnt haben. Laut diesem hätten die Aktionäre zwei Milliarden Euro für Alitalias Neustart locker machen wollen. Dafür hätte es aber kräftige Einschnitte beim Personal gegeben. 

Alitalia schreibt seit vielen Jahren Verluste. Auch der Einstieg der Golf-Airline Etihad mit einer Beteiligung von 49 Prozent und Finanzspritzen des Anteilseigners halfen nicht. 2016 lief ein Verlust von 460 Millionen Euro auf, auch für heuer wird ein Minus von mehreren hundert Millionen Euro erwartet. In den vergangenen Jahren hat Alitalia die Konkurrenz von Low-Cost-Gesellschaften stark zu spüren bekommen. Auch der Erfolg der Hochgeschwindigkeitszüge auf der für Alitalia einst sehr rentablen Strecke Rom-Mailand hat der Fluggesellschaft große Einnahmenrückgänge verursacht.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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jago (57.723 Kommentare)
am 26.04.2017 12:16

Die Regierung ist ja doch nur geil auf die Zinsen traurig

Oder? Hat schon einmal jemand eine anständige Regierung gesehen? Na gut, eine zukünftige, eine von der geliebten Partei zwinkern
määäh

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boris (1.939 Kommentare)
am 26.04.2017 10:34

Das haben sich die Gewerkschafter und die Belegschaft der Alitalia "klug" ausgedacht: wir beharren auf unseren "wohlerworbenen Rechten" (vermutlich durch Streiks erpresst) - dann müssen die Italiener als Steuerzahler für die Misswirtschaft "herhalten". Nun haben sie den Ast, auf dem sie sitzen (bzw. vermutlich bald sassen) mit "Wonne" abgesägt und sind sicher "völlig unschuldig" am kommenden Desaster, das sie letztlich selber trifft.
Es gibt nur 3 wesentliche Kostenfaktoren bei Fluglinien: die Maschinen, Kerosin und Personal. Wenn innerhalb des Personals so etwas wie "Solidarität" vorhanden wäre, gäbe es keine Kündigungen, sondern alle würden "weniger" verdienen und somit die Alitalia retten (ähnliches Beispiel war ja auch bereits die AUA).

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jago (57.723 Kommentare)
am 26.04.2017 12:19

Fluglinien haben eine weltweite Konkurrenz.

Eine globale Konkurrenz.

Das ist ungeheuerlich! zwinkern

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