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Nächste Großpleite in der Linzer Immobiliengruppe Petruswerk

Von az, 06. November 2015, 17:33 Uhr
Linzer Petruswerk geht in Salzburg die Luft aus
Petruswerk-Chef Douglas Fernando Bild: OON

LINZ. 21 Millionen Euro Passiva – Fünf Projektgesellschaften für ein geplantes Bauprojekt in Salzburg sind betroffen.

Die Petruswerk-Gruppe mit Sitz in Linz kommt nicht zur Ruhe. Gestern, Freitag, wurde über fünf Projektgesellschaften das Konkursverfahren eröffnet, wie die Gläubigerschutzverbände Creditreform und KSV 1870 berichteten. Die Passiva betragen insgesamt rund 21 Millionen Euro.

Alle insolventen Firmen tragen das Bauprojekt, für das sie gegründet worden waren, im Namen: Wissenspark Salzburg-Urstein. Geschäftsführer ist jeweils der aus Sri Lanka stammende und in Berlin ansässige Investor und Theologe Douglas Fernando. Er ist Chef und Gesellschafter des Petruswerks, das Eigentümer der Pleitefirmen ist.

Verbundene Firmen als Gläubiger

Weniger als eine Million Euro sind laut KSV Lieferantenverbindlichkeiten, der große Rest entfällt auf verbundene Unternehmen in Deutschland und Österreich. Insgesamt gibt es 15 Gläubiger.

Viele Beobachter fragen sich, wie es mit der gesamten Immobilien-Gruppe, die in Deutschland unter Avila firmiert, weitergeht. Wie berichtet, kämpft das Petruswerk Österreich seit längerem mit einer finanziellen Schieflage. Das betrifft letztlich auch den wirtschaftlich eng mit dem Petruswerk verflochtenen Karmelitenorden, der Haftungen eingegangen ist. Wie berichtet, arbeitet der Eferdinger Anwalt Johannes Hochleitner seit Monaten an einer Entflechtung. Die aktuellen Konkurse „betreffen den Orden nicht“, sagt Hochleitner.

Fernando hat mit dem Petruswerk 2008/09 die oberösterreichische Bau- und Immobiliengruppe Koop übernommen. Seither sind die Firmen Aktivbau mit 6,5 Millionen Euro Schulden und die Ex-Betreiberfirma des Hotels am Domplatz in Linz, Wilbirg, mit 1,6 Millionen pleite gegangen. Im November 2011 hat das Petruswerk den Grundstein für den Wissenspark in Puch-Urstein gelegt. Salzburgs größtes Bauprojekt sollte vor allem wissensbasierte Unternehmen anlocken. Dem Bauherrn Petruswerk ging aber Mitte 2012 das Geld aus, Fernando vertröstete lange Zeit Geschäftspartner und Politik. Mehr als drei Jahre stand die Baustelle still. Laut dem gestern eingebrachten Konkursantrag hatte es einst eine Finanzierungszusage einer Bank gegeben, die nachträglich revidiert wurde. Nach langen Verhandlungen hat das Petruswerk die Liegenschaften Mitte dieses Jahres verkauft (siehe Kasten). Mit dem Erlös von 18 Millionen Euro wurden die Schulden bei Raiffeisen Salzburg glattgestellt.

Dass die Projekterrichtungsgesellschaften nun doch in einer Großpleite enden, kommt für einige Beobachter überraschend. Viele Fragen sind offen, das Petruswerk war gestern nicht erreichbar. Als Insolvenzverwalter wurden die Linzer Anwälte Thomas Zeitler und Peter Shamiyeh bestellt

Wissenspark wird nun weitergebaut

Wie gestern auch bekannt wurde, wird der Bau des Wissensparks Puch-Urstein in Salzburg nach dreijährigem Baustopp ab kommender Woche fortgesetzt. Neue Eigentümer sind, wie berichtet, das Immobilienbüro Stiller & Hohla und das Hilfswerk. Sechs Bauteile mit einem Investitionsvolumen von etwa 100 Millionen Euro sollen neben der Fachhochschule Salzburg errichtet werden. Unter dem Titel „Wohnen und Arbeiten“ werden Flächen für Jungunternehmer und kleinere Firmen zur Verfügung stehen.

 

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11  Kommentare
11  Kommentare
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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 11.11.2015 22:38

Wie viel Schaden muss noch entstehen, bis ein offensichtlich inkompetenter Hasadeur als 'Investor" abgelöst wird?
Wie viele Millionen werden noch verpulvert? Wer über nimmt dafür die Verantwortung?
Wie viele Betroffene sind dadurch in ihrer Existenz gefährdet? So etwas ist mehr als grob fahrlässig.

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Dampfplauderer (5.900 Kommentare)
am 11.11.2015 10:13

Der Misserfolg kommt daher, weil die Leute zu gut behandelt werden. zwinkern

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mynachrichten1 (15.437 Kommentare)
am 11.11.2015 09:03

Geld hat kein Mascherl - und ist ungefähr so wie Wasser, es geht oft seltsame unberechenbare Wege.

Einfach typisch. Ja, wer es gescheit anlegt, erspart sich jede Menge mühseelige Schinderei und harte Knochenarbeit.

Deshalb sagt man ja auch, alle die einen Heiligenschein vorweisen können, denen soll man wärmstens vertrauen. - aber bitte nicht mit dem eigenen ersparten und erarbeitenden Geld, denn sonst muss man in die Heilsarmee Essen gehen.

Natürlich kommt, bei so viel Ehrlichkeit unserer Kontrolle alles sehr überraschend.
Nur so nebenbei, sogar der Schüssel hat ja erst in der Zeitung von der HYPO gehört...

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rotkraut (4.036 Kommentare)
am 08.11.2015 09:51

Da wird unser Landesvater doch sein schützendes Handerl drüberhalten, das den Karamelisierten nichts passiert.

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 08.11.2015 09:44

Was hat dieser Douglas Fernando dass ihn der Karmeliter-Orden noch immer nicht rausgeschmissen hat, vieleicht brisnte Informationen ?
Ein derart unfähiger GF ( und vielleicht noch schlimmer ) müsste doch sonst schon längst entfernt sein.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 08.11.2015 09:26

Wie oft geht denn dieser Fernando noch pleite? Schon seit Jahren liest man eigentlich nur noch einschlägig negative Nachrichten über ihn und seine Firmenkonstrukte.

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Fettfrei (1.801 Kommentare)
am 08.11.2015 09:22

Der gute Petrus würde sich im Grab umdrehen wenn er erfahren müsste wie sein Name für solche Zwecke missbracht wird.

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Alcea (10.015 Kommentare)
am 06.11.2015 18:32

Damit müssen wir uns in Zukunft auseinandersetzen, dass sehr viele Investitionen getätigt werden, ob in Altbauten, die nicht mehr revitalisiert werden, oder Neubauten, die begonnen werden, aber nicht mehr fertiggestellt werden können, weil eben das Geld fehlt. Dies "Investoren" leben noch in den 20er Jahren, in denen die Zinsen hoch waren und Kapital für Immobilien genug vorhanden war.

Solange noch etwas Geld aus dem Überfluss des europäischen Finanzzentrums London kommt, geht es noch eine Weile. Nur wie lange noch und dann zerplatzt die europäische Immobilienblase, aber ärger als es uns die USA bereits vorgezeigt haben.

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eulenauge (19.448 Kommentare)
am 08.11.2015 11:09

Wer sollte Geld aus London brauchen, solange die EZB mit ihrer fast-Nullzins-Politik Milliarden uns aber Milliarden in den Kreislauf pumpt?

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observer (22.216 Kommentare)
am 06.11.2015 18:00

Leider lag anscheinend kein Segen auf diesem Petruswerk - vielleicht missfiel auch der Name der für dieses zum schnöden Gelderwerb und Profitmachen gegründeten Gesellschaft. Oder man glaubte dem Versprechen falscher Propheten, weil sie so schön waren. Freilich kann man die falschen Propheten erst an ihren Früchten erkennen, jetzt hat man die Früchte und weiss woran man war, allerdings zu spät. Deimkuh ist aus dem Stall, das viele schöne Geld weg. Blebt der Trost, dass man ja nicht irdische Güter anhäufen soll und die Lehre, in Zukunft vorsichtiger und nicht zu gierig zu sein und lieber sichere Anlageformen mit weniger Profitversprechungen zu wählen, wenn denn noch Geld für so etwas da ist.

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beppogrillo (2.507 Kommentare)
am 06.11.2015 19:56

nicht nur dieses Petruswerk, sondern der ganze Vatikan-Staat wurde zum schnöden Gelderwerb und Profitmachen gegründet !

Und vor dem 'himmlischen Gericht' kommt jetzt erst mal die irdische Strafe und im Karmeliter-Orden muß einige Tage mehr die Klostersuppe kredenzt werden.

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