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Kartellverdacht: Deutsche Autobranche unter Druck

24. Juli 2017, 00:05 Uhr
Kartellverdacht: Deutsche Autobranche unter Druck
Die Behörden schauen genau hin: Haben sich die großen Autohersteller abgesprochen? Bild: EPA

BERLIN/LINZ. Bedeutung der Industrie ist auch bei uns groß – 60 Prozent der Exporte oberösterreichischer Zulieferer gehen nach Deutschland.

Treffen die Vorwürfe zu, könnte es sich um eines der größten Kartelle in der deutschen Wirtschaftsgeschichte handeln. Seit den 1990er-Jahren sollen sich die Autohersteller Volkswagen, Audi, Porsche, BMW und Daimler (Mercedes-Benz) über Technik, Kosten, Zulieferer, Märkte und Strategien abgesprochen haben.

Die EU-Kommission prüft den Kartellverdacht, wie sie am Wochenende bekannt gab. Laut dem Magazin "Spiegel" soll die Wettbewerbsbehörde bei den betroffenen Unternehmen schon Unterlagen beschlagnahmt und erste Zeugen befragt haben.

Die Autoindustrie ist mit zuletzt 405 Milliarden Euro Umsatz und 808.000 Beschäftigten die bedeutendste Branche in Deutschland. Und sie ist der wichtigste Zielmarkt für Oberösterreichs Autozulieferer. Das Geschäft laufe trotz der Diskussion um Diesel-Abgase in den vergangenen zwei Jahren gut, sagt Wolfgang Komatz, Manager des Automobil-Clusters in Linz: "Angesichts der neuen Vorwürfe werden die nächsten Wochen aber wohl auch für unsere Betriebe herausfordernd." Die deutschen Premium-Autobauer seien die wichtigsten Kunden der heimischen Zulieferer. 260 Unternehmen sind beim Automobil-Cluster dabei, davon 190 aus Oberösterreich. Die 260 Firmen erwirtschafteten zuletzt mit 80.000 Mitarbeitern 23 Milliarden Euro Umsatz. Davon wurden 88 Prozent exportiert, wiederum 60 Prozent davon gingen nach Deutschland.

"Kultur des Wegschauens"

In Deutschland wurde am Wochenende heftig diskutiert. Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach, gab der Politik eine Mitschuld – wegen der "Kultur des Wegschauens". Ferdinand Dudenhöffer, Professor an der Universität Duisburg-Essen, sagte, in Deutschland sei alles getan worden, um die Autobranche und die Schlüsseltechnik Diesel zu schützen. "Erreicht hat man genau das Gegenteil." Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sagte: "Die Kartellbehörden müssen ermitteln, die Vorwürfe detailliert untersuchen und gegebenenfalls notwendige Konsequenzen ziehen." SPD-Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries forderte Aufklärung, "ohne Ansehen von Personen oder Unternehmen".

Die Autohersteller selbst teilten mit, dass sie sich nicht zu Spekulationen äußern. Laut Medienberichten sollen sowohl VW als auch Daimler die Sache mit einer Art Selbstanzeige ins Rollen gebracht haben. Den Vorwurf, an wettbewerbswidrigen Absprachen bei der Abgasreinigung von Dieselfahrzeugen beteiligt gewesen zu sein, wies BMW gestern, Sonntag, zurück.

Die Aktienkurse von VW, BMW und Daimler haben seit Anfang 2015 an Wert verloren, während der deutsche Leitindex DAX deutlich zulegte. Die Börse strafe die Unternehmen mit einem massiven Abschlag, zitierte die "FAZ" einen Fondsmanager. (az)

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22  Kommentare
22  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 24.07.2017 17:05

die deutschen , die die Betroffenen sind , werden es schon " politisch richtig biegen " .
mir scheint sie haben es schon verstanden mit Hilfe der EU dass die deutschen Autobauer KEIN Schadensersatz zahlen müssen wie in USA .

ein interessante Diskussion gab es Sonntag im ARD Presseclub .

http://www1.wdr.de/daserste/presseclub/videos/video-nachruestung-fahrverbot-absatzkrise--was-ist-der-ausweg-aus-dem-dieseldrama-100.html

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pepone (60.622 Kommentare)
am 24.07.2017 16:59

im Artikel :

Die Autohersteller selbst teilten mit, dass sie sich nicht zu Spekulationen äußern. Laut Medienberichten sollen sowohl VW als auch Daimler die Sache mit einer Art Selbstanzeige ins Rollen gebracht haben. Den Vorwurf, an wettbewerbswidrigen Absprachen bei der Abgasreinigung von Dieselfahrzeugen beteiligt gewesen zu sein, wies BMW gestern, Sonntag, zurück.

gibt es Absprachen zu Gunsten der Kunden ist ja nichts anzuwenden .
aber VW und Daimler machten eine Selbstanzeige, also glaube ich nicht dass sich jemand SELBER anzeigt wenn er VORTEILHAFT gehandelt hat .. oder ? da sind GAUNER am Werk gewesen . traurig

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Gugelbua (31.952 Kommentare)
am 24.07.2017 11:59

die EU prüft grinsen grinsen grinsen grinsen grinsen grinsen ........

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kontrolle (2.691 Kommentare)
am 24.07.2017 11:09

Sorry, aber das sieht so aus, wie wenn ein "Melker" oder "Geburtshelfer" werkt im Bild (Motiv, Agenda?)?

Meint ihr nicht? Oder habt ihr ein anderes Bild?

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Strachelos (7.167 Kommentare)
am 24.07.2017 11:05

Weniger Geschwindigkeit = weniger Abgase. Insofern wäre eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h ein Fortschritt, vor allem, aber nicht nur, auf deutschen Autobahnen.

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( Kommentare)
am 24.07.2017 09:31

Wenn ich mir die Vorkommnisse
rund um die Konzerne aller Sparten anschaue,
drängt sich mir das Wort GESINDEL auf,
das getragen ist von Gier und Gewinnmaximierung
auf Kosten der Menschen und der Natur.

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Zonne1 (3.662 Kommentare)
am 24.07.2017 18:23

Konzerne sind dazu verpflichtet profit zu machen. Ganz normaler Kapitalismus.. Je mehr, umso besser - und schwindeln ist erlaubt, nur erwischen lassen ist verboten.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 24.07.2017 09:06

Nach oder jetzt schon vor dem Brexit ist die Kommission auf der Suche nach neuen Einnahmequellen. Eine bekannte Quelle hat sie schon ausgemacht. Nur wenn man die Kuh die man melkt schlachtet, dann gibt sie keine Milch mehr.

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 24.07.2017 08:14

Spätestens nach dem Auffliegen der Abgasaffäre wusste man über diese "Solidarität" bescheid, weil alle auffällig schwiegen.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 24.07.2017 09:15

Bei vielen Firmen gibt es Kooperationen oder ein Joint Venture.
Ich vermute VW wollte nach dem Dieselskandal auch andere Mitbewerber anpatzen. Man darf neugierig sein, wie dieses angebliche Kartell ausgesehen hat. Und noch viel neugieriger darf man darauf sein wie großzügig die EU- Kommission den für Konsumenten angeblich eingetretenen Schaden schätzt. Bekanntlich schätzt sie im eigenen Sinne immer sehr großzügig. Denn die Strafen werden ja nicht an die Konsumenten ausbezahlt, nein, die behält die Kommission ja ganz uneigennützig - sie streift sie selbst ein! Das ist eigentlich der noch viel grössere Skandal!

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blubert (117 Kommentare)
am 24.07.2017 07:55

Darf man so was über seine Geldgeber schreiben? Die OÖN spielen mit dem Feuer grinsen

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jago (57.723 Kommentare)
am 24.07.2017 11:57

Das ist alles abgesprochen grinsen grinsen grinsen

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 24.07.2017 06:26

Normalerweise kommen solche Anschuldigungen von US-Winkeladvokaten, die damit gutes Geld verdienen. Der Trump und seine Helfer wollen die Deutsche Autoindustrie nachhaltig schädigen.

Es ist nach meinem Rechtsempfinden nicht verboten, wenn sich Autofirmen über technische Ausstattungen und damit verbundene Strategien abstimmen. Die Preisabsprachen müssen ihnen die Anwälte erst einmal nachweisen.

Teilweise ergeben sich gleiche Preise von Ausstattungen, weil diese von einem Hersteller kommen, der für mehrere Autofirmen produziert (Bosch), Schlüsselsysteme,..

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 24.07.2017 08:13

"Es ist nach meinem Rechtsempfinden nicht verboten..."

Das liegt aber an deinem individuellen Rechtsempfinden. grinsen

Natürlich sind auch technische Absprachen zum Nachteil von Kunden und Lieferanten streng verboten.

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 24.07.2017 08:47

Ich sehe keinen Nachteil der Kunden durch Absprachen über technische Entwicklungen und deren Einsatz in der Autoproduktion.

Beispiel: VW und Ford haben gemeinsam den Galaxy und das idente Modell bei VW entwickelt, um die Kosten auf beide Firmen aufzuteilen. Insbesondere Ford hat den Kostenvorteil beim Galaxy an die Kunden weiter gegeben und einen mäßigen Preis dafür verlangt; jetzt ist dieses Modell auch ziemlich teuer. VW hat für das gleiche Auto von Beginn an mehr verlangt.

-

Ein anderer Aspekt: Der erzielbare Preis ergibt sich aus dem Wettbewerb. Speziell bei Kleinwagen sind die Preise sehr knapp kalkuliert, das macht der Druck durch Billiganbieter (aus Südasien, Südbalkan, Oststaaten,...). So kostet ein Kleinwagen mit guter Ausstattung 13.000 Euro.

Die Firma Ford hat 2015 pro verkauftes Auto weniger als 1.000 Euro verdient. Da kann man nicht davon sprechen, dass die Käufer "gefirmt" werden. Wenn aber jemand einen BMW Mini um 24.000 € kauft, soll er sich nicht beklagen!

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Ottokarr (1.729 Kommentare)
am 24.07.2017 09:01

Du meinst Opel hat wirklich 20 Jahre Verluste gemacht -oder Gewinne - vielleicht Gewinne irgendwo hin verschoben ! Laut Finanz war dann diese Firma liebhaberrei -ob's innen auch die Steuervorteile gestrichen haben !!

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 24.07.2017 09:12

GM hat tatsächlich jahrelang weltweit Verluste eingefahren. Sie wären unweigerlich in die Pleite gegangen, wenn sie nicht vom US-Staat gerettet worden wären. In dieser Lage können keine Gewinne mehr verschoben werden, weil keine erzielt worden sind.

Der Klotz am Bein von Opel war die Vorgabe, dass Opel nur in gewisse Länder liefern durfte. Der Markt war global so aufgeteilt, dass andere GM-Fabriken vorwiegend in Asien billig produziert haben und den Markt mit Billigautos geflutet haben, diese Autos werden auch in Europa verkauft und machten dem Opel Konkurenz - beim eigenen Autohändler.

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 24.07.2017 09:17

Dieses Auto war sehr billig in der Basis-Version zu bekommen:

http://gmk.chevrolet.at/models/spark/model-overview.html

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jago (57.723 Kommentare)
am 24.07.2017 22:31

Die Zulieferer KÖNNEN Nachteile haben, meine ich.

Aber wer schert sich bei den Gerichten schon um Lieferanten, wenn es nicht die AN sind mit Festverträgen traurig

Die Großkaufhäuser haben Knebelverträge mit ihren Lieferanten, dass die Schwarten krachen, aber das nutzt ja den "armen AN" als Kunden und daher ist es "soziaaaaal", wenn die Milch 60 cent kostet.

Was kann man schon von einem Richter erwarten, der selber ein Festgehalt hat?

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jago (57.723 Kommentare)
am 24.07.2017 11:50

Wenn sich mehrere Hersteller "technisch" über eine Reifennorm absprechen, dann ist das doch zum Vorteil der Kunden.

Wenn sie sich "technisch" über die Ölfilter absprechen, dann ist das auch zum Vorteil der Kunden.

Wenn sie sich "technisch" über die Scheibenwischerblätter absprechen würden, dann wäre das auch zum Vorteil der Kunden.

Daraus wird später ein furchtbar pöser ISO für die Konjunktiv-Medien grinsen

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max1 (11.582 Kommentare)
am 24.07.2017 08:21

Die sogenannte "freie marktradikale Wirtschaft" lebt in ständiger Konkurenz! Das sieht dann genau so aus wie es der Fall zu sein scheint, es ist eben usos in allen Wirtschaftszweigen den Staat und die Kunden auszunehmen.
Frei nach dem Spruch der schwarzen Unternehmervertretung: "Geht's der Wirtschaft gut, geht es allen gut!" daher der nächste Trick: "Mehr Privat weniger Staat!" das macht die Taschen der Eigentümer, nicht zu verwechseln mit den Managern, übervoll auf Kosten derjenigen die Steuern zahlen!
In Österreich und sonstwo nicht anders als in D.

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jago (57.723 Kommentare)
am 24.07.2017 01:13

Die Konjunktivkaffeesudleser verdieden viel Geld mit den Leuten, die sich an sowas tierisch erfreuen traurig

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