Austrian-Airlines-Mitarbeiter drohen mit Streik
WIEN. Das Gehaltsangebot des Unternehmens ist aus Sicht des Betriebsrats "untragbar".
Bei den Austrian Airlines (AUA) droht ein Streik. Die Gewerkschaft vida hat grünes Licht für "gewerkschaftliche Maßnahmen" gegeben. Diese reichten von Dienst nach Vorschrift über wiederholte Betriebsversammlungen bis hin zu Arbeitsniederlegungen, hieß es gestern in einer gemeinsamen Aussendung von Johannes Schwarcz, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida, und Bord-Betriebsratsobmann Rainer Stratberger.
Das AUA-Management zeigte sich verwundert über den Abbruch der Gehaltsverhandlungen. Bis Donnerstagabend habe es konstruktive Gespräche mit Gewerkschaft und Betriebsrat gegeben, sagte Unternehmenssprecher Peter Thier. Der Sprecher verwies darauf, dass in einigen Punkten bereits eine Einigung erfolgt sei.
Das Angebot der AUA sei "untragbar", wird Stratberger in der Aussendung zitiert. Das Unternehmen biete nur eine Inflationsabgeltung von 2,1 Prozent und eine Einmalzahlung von 1,4 Prozent. "Angesichts dessen, dass es seit 2012 so gut wie keine Erhöhungen gegeben hat, kann das nur ein Witz sein, über den niemand lachen kann", schreibt Stratberger in der Aussendung.
"Haben schon nachgebessert"
Laut Unternehmenssprecher Thier hat die Fluglinie bei der Anhebung der Gehälter schon nachgebessert. Nun sollen nicht die Gehaltstabellen, sondern die Ist-Gehälter um die Inflation von 2,1 Prozent erhöht werden.
Bei den Einstiegsgehältern der Flugbegleiter soll es eine "deutliche Anhebung" geben, das habe die AUA bereits zugesagt. Auch wenn die 1533 Euro brutto im Monat "über dem Markt" liegen, wie Thier sagte, "ist uns klar geworden, dass die Einstiegsgehälter in der Kabine überproportional angehoben gehören". Die Einmalzahlung in der Höhe von 1,4 Prozent gehe mit einer Arbeitszeitflexibilisierung einher, erklärte der Firmensprecher.
Die Arbeitnehmervertreter wollen Ende Februar oder Anfang März Betriebsversammlungen abhalten, um die Mitarbeiter über das Angebot der AUA zu informieren, sagte Schwarcz. Natürlich werde es dabei zu Ausfällen kommen. Aber man wolle zunächst die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit den Vorschlägen abklären. "Vielleicht sind die Mitarbeiter ja zufrieden, was ich mir aber nicht vorstellen kann", sagte Schwarcz.
Erst danach werde in der Gewerkschaft beraten, ob und allenfalls wann es zum Streik kommen könne. Das könnte Mitte/Ende März sein, so Schwarcz. Auf die Anmerkung, dass die reisestarke Urlaubswoche vor Ostern in diese Zeit falle, sagte Schwarcz: "Sie sagen es."
@ Linz Hörsching wird dieser Streik wohl nicht auffallen?