Nur Kramer ist in Olympia-Form
WILLINGEN. Skispringen: Österreich landete bei Mixed-Teambewerb in Willingen auf Rang drei.
Bei den Olympischen Winterspielen wird das Mixed-Teamskispringen seine Premiere im Zeichen der fünf Ringe feiern – die Generalprobe gestern in Willingen verlief für Österreichs Team jedoch mäßig. Zwar landete die ÖSV-Equipe, die in der Reihenfolge Eva Pinkelnig, Daniel Huber, Sara Marita Kramer und Stefan Kraft sprang, hinter Slowenien und Norwegen auf dem dritten Platz, die Leistungen ließen eine Woche vor Beginn des Saisonhöhepunkts aber zu wünschen übrig. Einzig Saisondominatorin Sara Marita Kramer zeigte sich bereit für Peking. Die 20-Jährige entschied mit Sprüngen auf 144,5 sowie 137 Meter ihre Gruppe jeweils klar für sich.
"Ins Fliegen gekommen"
Für die Damen war die Mühlenkopfschanze neues Terrain: Noch nie hat ihr Weltcupzirkus auf einer so großen Schanze (Hillsize: 150 Meter) Station gemacht. "Das ist eine sehr coole Schanze, ich bin gut ins Fliegen gekommen", sagte Kramer. Lob kam unter anderem von Kraft: "Sara ist sensationell gesprungen." Mit seinen Sprüngen auf 130 und 125 Meter (zwischen den Gruppen wechselte die Anlauflänge) war der 28-Jährige nicht zufrieden. "Das war nicht mein Wettkampf." Platz drei gebe dennoch Zuversicht.
Am Ende hatte das ÖSV-Quartett nur 1,1 Punkte Vorsprung auf die viertplatzierten Deutschen. Vorne sprang Slowenien mit Ema Klinec, Cene Prevc, Ursa Bogataj und Anze Lanisek in einer eigenen Liga, distanzierte Norwegen um 62,9 Punkte sowie Österreich um 83,1. Überschaubar: Nur neun Nationen brachten in Willingen ein Mixed-Team an den Start.
Aus Österreichs Olympia-Aufgebot haben mehrere Athleten die Reise nach Willingen nicht mitgemacht. Neben Jan Hörl, Manuel Fettner und Daniel Tschofenig blieb auch Daniela Iraschko-Stolz zu Hause. Bei der 38-Jährigen, die im Gesamtweltcup als Achte zweitbeste Österreicherin ist, wurden mehrere Knochenödeme in den Beinen festgestellt. Dieses Wochenende entscheidet sich, ob die Tirolerin ihre dritten Winterspiele in Angriff nimmt. Ersatzfrau wäre Lisa Eder.
Chance für Steiner
Auch international ließen mehrere Springer Willingen aus, auch um keine Corona-Infektion mehr zu riskieren. Wie rasch das gehen kann, zeigt im ÖSV-Team der positive Test von Clemens Aigner. Philipp Aschenwald und Ulrich Wohlgenannt haben sich als Kontaktpersonen in Schutzquarantäne begeben. Entsprechend schaut das Aufgebot für die heute und morgen stattfindenden Einzelkonkurrenzen in Willingen – je zwei für Damen und Herren – aus. Neben Kraft und Huber erhalten aus dem B-Kader Thomas Lackner, Markus Müller, Stefan Rainer, Markus Rupitsch sowie Maximilian Steiner vom Nordic Team Salzkammergut eine Chance. Bei den Damen kommen die Innviertlerin Jacqueline Seifriedsberger und Chiara Kreuzer dazu.