"Fall Müller": Jetzt reagiert der ÖSV
INNSBRUCK. Lange hat sich der Österreichische Skiverband zum Fall des nach einem Sturz bei der Skiflug-WM 2016 körperlich beeinträchtigten Lukas Müller nicht äußern wollen. Nach Medienberichten – auch die OÖN haben darüber geschrieben – gab es gestern ein Statement.
ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel habe Müller nach dem Unfall die bestmögliche Unterstützung zugesagt und sein Versprechen auch gehalten. "Müller war als Vorspringer Teilnehmer der Veranstaltung ohne Wertung (laut FIS) und damit privat unfallversichert. Er erhielt nach seinem tragischen Unfall 480.000 Euro aus der ÖSV-Versicherung überwiesen." Außerdem habe der Kärntner einen Anspruch auf eine Entschädigung aus einer FIS-Versicherung in der Höhe von 350.000 Franken (309.000 Euro).
Müller kämpft derzeit vor Gericht darum, dass sein fataler Sturz als Arbeitsunfall eingestuft wird. Für den ÖSV handelt es sich um einen Freizeitunfall, obwohl der 26-Jährige als Vorspringer 600 Euro Gage kassiert hat. Das Bundesverwaltungsgericht gab dem Verband recht, gegen das Urteil hat Müller Revision eingelegt. Lediglich ein anerkannter Arbeitsunfall würde die hohen lebenslangen Kosten abdecken. Müller sitzt mit einer inkompletten Querschnittslähmung im Rollstuhl und muss viele Alltagshilfen selbst bezahlen.