Hütter gesteht nach WM-Bronze: "Das Feuer brennt nicht mehr"

MERIBEL. Die Steirerin holt hinter Siegerin Marta Bassino und Mikaela Shiffrin ihre erste Medaille bei einer Ski-WM.
Österreich steht auch im dritten Rennen der Ski-WM in Meribel/Courchevel auf dem Podest. Cornelia Hütter fährt im Super-G am Mittwoch zu Bronze. Mit 0,33 Sekunden hinter Siegerin Marta Bassino (Ita) und 0,22 hinter Mikaela Shiffrin (USA) wird die Steirerin zeitgleich mit Kajsa Vickhoff Lie (Nor) Dritte.
Knappe Angelegenheit: Ragnhild Mowinkel (Nor) und Lara Gut-Behrami (Sui), deren Trainer den Kurs gesetzt hat, parken sich nur drei bzw. vier Hundertstel hinter der Steirerin auf den Rängen fünf und sechs ein.
Hütter denkt am Höhepunkt ihrer Karriere an die Rückschläge der vergangenen Jahre zurück: "Auf diesen Moment arbeitet man hin." Diese haben der 30-Jährigen auch viel Energie gekostet. "Ich habe gespürt in meinem Herzten: Das Feuer brennt nicht mehr. Aber es hat noch ein klein wenig gelodert."
Diese Szenen prägten das Rennen:
Besonders freue sie, so Hütter zum ORF, diesen Moment auch mit der zeitgleichen Kajsa Vickhoff Lie zu teilen, die es ebenfalls schwer hatte in den vergangenen Jahre, bereits überlegt hatte, ihre Karriere zu beenden. Dabei war hinter Hütters WM-Form wegen einer Verkühlung ein Fragezeichen gestanden. "Flo (ÖSV-Trainer Scheiber, Anm.) hat gesagt: Reiß dich die zwei Minuten zusammen, egal, was die letzten Wochen war", sagt Hütter.
Besonders gefreut hat sich auch Shiffrin, die Tränen in den Augen hatte. „Ich bin so glücklich mit meinem Lauf. Ich bin so emotional, weil ich denke, dass ich keine Super-G-Medaille gewinnen sollte, weil es so viele andere starke Läuferinnen gibt.“
Bereits vierte ÖSV-Medaille
Hütter setzte die rot-weiß-roten Medaillenfestspiele zu Beginn der WM in Meribel/Courchevel fort. Nach den drei Kombinations-Medaillen von Marco Schwarz (Silber) und den Haaser-Geschwistern Ricarda und Raphael (jeweils Bronze) durfte der ÖSV im dritten Rennen schon das vierte Edelmetall bejubeln. Es war die erste österreichische Medaille im Frauen-Super-G seit dem Gold-Coup von Nicole Schmidhofer (2017).

Die anderen drei ÖSV-Starterinnen schafften es nicht in die Top 15. Die mit Nummer eins gestartete Kombinationsvierte Ramona Siebenhofer fuhr auf Rang 17 (+1,06), die Olympia-Zweite Mirjam Puchner landete auf Platz 19 (+1,53), Tamara Tippler wurde 21. (+1,64).
Gold ging wie schon im ersten Frauen-Rennen an Italien. Bassino, die im Weltcup noch keinen Super-G gewonnen hat, holte sich dank eines herausragenden Finish ihre zweite WM-Goldmedaille nach dem Sieg im Parallelbewerb 2021.
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