Odermatt gewann Lauberhornabfahrt - Kilde nach Sturz out
WENGEN. Marco Odermatt hat seine Konkurrenten im alpinen Ski-Weltcup zu Statisten degradiert und erstmals die klassische Lauberhornabfahrt in Wengen gewonnen.
Nach Platz zwei am Vortag im Super-G hinter Cyprien Sarazzin drehte der Schweizer den Spieß um und distanzierte den Franzosen um 0,59 Sekunden. Aleksander Aamodt Kilde stürzte am Samstag und dürfte sich schwer verletzt haben. Bester von nur vier Österreichern war Vincent Kriechmayr als Fünfter (+2,49).
Otmar Striedinger lag nach 40 Gestarteten auf Position 12 (+3,09), Daniel Danklmaier (+4,12) in den Top 20. Stefan Babinsky stürzte in der Anfahrt zum Brüggli-S. Die ÖSV-Mannschaft wartet somit weiterhin auf den ersten Podestplatz in diesem Weltcup-Winter. In der kommenden Woche stehen in Kitzbühel zwei Abfahrten auf dem Programm.
Odermatt zog mit Startnummer 8 eine phänomenale Fahrt in den Schnee. Sarrazin war direkt nach ihm im oberen Abschnitt bis zu Canadian Corner und Brüggli-S sogar noch schneller, ab dem Mittelteil fuhr der Schweizer jedoch wie von allen irdischen Maßstäben befreit. Bei Sarrazin ließ dagegen die Kraft nach. Der drittplatzierte Südtiroler Dominik Paris hatte bereits 1,92 Sek. Rückstand. "Es war schon perfekt. Ich glaube, ich war überall wieder am Limit", sagte Odermatt im ORF-Fernsehen. "Ich wusste sehr schnell, dass das schwierig zu schlagen sein wird."
Seinen ersten Abfahrtssieg im Weltcup hatte Odermatt schon vor zwei Tagen in Wengen gefeiert. Da dies jedoch der Ersatz für das abgesagte Rennen in Beaver Creek war, galt es nicht als Lauberhorn-Sieg. Auch der Super-G, den Odermatt vor zwei Jahren gewonnen hatte, war ein Ersatzrennen. Nun wird der 26-Jährige endlich auf der Tafel des Siegersteins verewigt, der im Dorfkern von Wengen liegt.
Der etwas kränkelnde Kilde war mit Startnummer 11 an der Reihe. Der Norweger verlor am Ende der längsten Strecke im Ski-Weltcup die Kontrolle und krachte in der Zielkurve ins Sicherheitsnetz. Das Rennen war danach fast eine halbe Stunde lang unterbrochen. Kilde war zwar bei Bewusstsein, musste aber wie am Vortag Alexis Pinturault mit dem Rettungshubschrauber abtransportiert worden. Der Lauberhorn-Sieger von 2022 und 2023 dürfte sich eine schwere Beinverletzung zugezogen haben, laut ORF-Informationen einen offenen Unterschenkelbruch.
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Auch Marco Kohler gestürzt
Einen Tag vor Pinturault war bereits der Schweizer Marco Kohler in der verkürzten Abfahrt gestürzt. Beide zogen sich Kreuzbandrisse zu. Dieselbe Verletzung hatte auch der Österreicher Marco Schwarz knapp nach Weihnachten in der Bormio-Abfahrt erlitten. "Das ist auch heute wieder der fade Nachgeschmack bei diesem Sieg. Wenn ein Freund stürzt, ist das immer wirklich nicht schön", meinte Odermatt am Samstag.
Nach dem Schock durch den Kilde-Sturz war das Rennen praktisch gelaufen. Kein Athlet kam auf weniger als 2,20 Sekunden an Odermatt heran. Das war ausgerechnet Kildes Landsmann Adrian Smiseth Sejersted, der sein bestes Weltcup-Ergebnis in einer Abfahrt schaffte.
"Der Rückstand ist verheerend, so ehrlich muss man sein. Das ist, wie wenn ich einen anderen Sport mache", befand Kriechmayr nach seiner Fahrt. "Das Brüggli-S ist mit wieder nicht ganz optimal gelungen, die Ausfahrt Langentrejen habe ich auch nicht gut erwischt." Bis Kitzbühel müsse sich einiges ändern. Das Schicksal von Kilde und die lange Unterbrechung hätten aber keine Auswirkung auf seine Leistung gehabt. "Natürlich ist es immer bitter, wenn man einen anderen Athleten stürzen sieht. Aber das gehört dazu, das ist leider Teil unseren Sports."
Auch Striedinger war mit sich nicht zufrieden. "Ich bin heute nicht wirklich ganz in Fahrt gekommen", sagte der Kärntner. Wenn er versuchen würde, Odermatt zu kopieren, würde er auch im Netz landen. "Man kann keinen Skifahrer kopieren. Man hat auch einen Hermann Maier nicht kopieren können."
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Der alpinen Ski-Weltcup wird so fad wie die Formel 1 wenn immer nur Einer gewinnt!!!
juni2013
wieder einmal eine weinerliche Suche eines Schuldigen.
Zur Wahrheit gehört auch, dass Kilde selbst gesagt hatte, dass er nicht vollfit war.
Er hat sich trotzdem für einen Start entschieden.
Er hat sich gegen eine Aufgabe während des Rennens entschieden obwohl sogar von außen erkennbar war, dass er leer war.
Kilde ist 31. Ein erfahrener Rennfahrer.
Rennfahrer risikeren viel.
Sie können viel gewinnen.
Aber eben auch verlieren / sich verletzen.
Nicht immer sind andere schuld.
Ês ist unverantwortlich die Sportler einer derartigen physischen Belastung in einem Speedbewerb auszusetzen, noch dazu am Lauberhorn. Zwei Abfahrten + 1 Super G innerhalb von drei Tagen, dazu noch die Trainigsfahrten.
Ich zweifle sehr and der sportmedizinischen Kompetenz der medizinischen Abteilung des ÖSV. So eine gefärliche Belastung, welche die Sportler an die Belastungsgrenze bringt bzw zu deren überschreiten führt (siehe schweren Sturz von Kilde), darf nicht zugelassen werden.
Und jetzt komme mir keiner mit dem Spruch: "Ja der Sportler muss ja nicht fahren, wenn er nicht will bzw. es für ihn zu belastend ist."
Juni: Sie haben aber schon mitbekommen dass das ein Rennen in der Schweiz war, und der ÖSV hier nicht die austragende Organisation ist . Und ja, das sind Spitzensportler, die Creme de.la.Creme und Weltbesten Ihrer Zunft....und die können sehr wohl entscheiden ob sie sich aus dem Starthaus werfen oder nicht.
coolrunnings
Juni2013 nützt halt jede passende und auch nicht passende Gelegenheit, um gegen Österreich zu wettern.
Kürzlich hat Juni2013 Heimatliebe mit Abartigkeit in Verbndung gebracht.
"...das ein Rennen in der Schweiz war, ."
Und? Darf da die medizinische Abteilung des ÖSV nicht intervenieren und darauf hinweisen, dass diese drei Speedrennen hintereinander aus medizinischer Sicht unverantwortlich sind?
Letzteres gilt auch für die zwei in Kitzbühel geplanten Abfahrten. Wen man diese schon machen will dann gehören die Abfahrten entschäft um so die Belastung der Athelten zu reduzieren.