Wels erteilte Meister Gmunden eine Lektion
GMUNDEN. Wer hätte das gedacht? Die Raiffeisen Flyers Wels haben zum Auftakt der Basketball-Superliga ein Statement gesetzt und nur vier Tage nach dem Debakel im Alpe Adria Cup in Levice das 95. Derby beim amtierenden Meister Gmunden 69:89 (40:38) für sich entschieden.
Damit verkürzten die Messestädter nicht nur in der ewigen Bilanz auf 27:68, es war auch ihr erster Erfolg in der Volksbank-Arena über dem Traunsee seit 22. Februar 2015. Damals hatte der Vorgängerklub WBC Wels mit 89:73 die Oberhand behalten.
Freud und Leid
"Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Sie hat das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Das war richtig gut", freute sich Flyers-Coach Sebastian Waser, dessen Team in einer entfesselten zweiten Spielhälfte auf- und davongelaufen war. "Wir haben uns das alle ganz anders vorgestellt. Nach der Pause ist bei uns komplett der Faden gerissen, das ist eine Riesen-Enttäuschung", gestand Swans-Kapitän Daniel Friedrich, dessen Team nach dem Triumph im Supercup (über Oberwart) sehr ambitioniert gestartet war.
Nach dem ersten Viertel führten die Gmundner standesgemäß 21:14, zur Halbzeit waren sie beim Score von 38:40 auch noch in Schlagdistanz. Doch nach Seitenwechsel sollten nur noch 29 Punkte gelingen – das ist viel zu wenig auf diesem Niveau.
Auch die Statistik unter dem Korb sprach Bände. Wels war bei den Rebounds mit 42:31 im Vorteil – nicht zuletzt dank Neuzugang James Lull, der 13 Bälle "pflückte" und zudem 17 Punkte verbuchte. Auch Samuel Orf, der rechtzeitig fit wurde, entpuppt sich als Bereicherung für das Spiel der Flyers. Der US-Amerikaner war mit 22 Punkten Topscorer des Abends. Klar, dass die Welser Schlachtenbummler mit ihrem Trommelwirbel das Stimmungsbarometer hoben.
Nicht nur der Champion erlebte ein blaues Wunder, auch "Vize" Kapfenberg. Die Steirer unterlagen den Klosterneuburg Dukes 77:78. Der ehemalige Welser Benjamin Blazevic glänzte mit 21 Zählern. "Ich war wieder motiviert zu zeigen, was ich draufhabe", sagte der Topscorer. Titelfavorit BC Vienna mit Ex-Gmunden-Kapitän Enis Murati (20 Punkte) fertigte die Vienna Timberwolves 87:67 ab.