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Thiem: "Ich habe mir Dinge erlaubt, die verboten sind"

Von Alexander Zambarloukos, Hamburg, 27. Juli 2019, 00:04 Uhr
Thiem: "Ich habe mir Dinge erlaubt, die verboten sind"
Abklatschen am Rothenbaum: Andrej Rublew (li.) gewann zum ersten Mal gegen Dominic Thiem. Bild: GEPA

Endstation Viertelfinale: Österreichs Star verlor in Hamburg gegen Rublew 6:7, 6:7.

"Schade für das Turnier." Dieser Satz war gestern, kurz vor 15 Uhr, nicht nur einmal zu hören unter den 8000 Besuchern am Hamburger Rothenbaum. Mit Dominic Thiem hat sich die Nummer eins der European Open verabschiedet, das Vorhaben von Österreichs Tennisstar, sich erstmals in die illustre Siegerliste einzutragen, ist zumindest um ein Jahr verschoben.

In der Hansestadt bleibt ein Viertelfinale, das er auch 2018 erreicht hat, als Top-Resultat stehen. Die 6:7 (3), 6:7 (5)-Niederlage gegen Andrej Rublew (Rus) schmerzt. Erst recht, weil Thiem im ersten Satz 5:3 geführt hat.

"Es war ein Match, das ich nicht aus der Hand geben darf. Ich habe dumme Fehler gemacht, mir Dinge erlaubt, die für einen Spieler wie mich verboten sind. So etwas wird mir in den kommenden Wochen nicht mehr passieren", betonte Thiem, der seinen 21-jährigen Widersacher zuvor zweimal geschlagen hatte. Der Weltranglisten-74. dachte auf dem Weg in sein erstes ATP-Semifinale 2019 immer wieder an Monte Carlo – an jene Partie im April 2018, die Rublew 7:5, 5:7, 5:7 verloren hatte.

Bruder und Coach spielen Doppel

"Damals habe ich einen Matchball vergeben. Ich wusste diesmal, dass ich jeden einzelnen Punkt konzentriert spielen muss. Denn Dominic ist ein exzellenter Spieler", erläuterte der hochtalentierte, aber gelegentlich heißblütige Rublew.

Das Team Thiem zieht bereits heute nach Kitzbühel weiter, wo der Weltranglistenvierte am Mittwoch mit einer "Night Session" (ab 19.30 Uhr) in die Generali Open einsteigen wird. Sein rund sechs Jahre jüngerer Bruder Moritz Thiem (19) ist voraussichtlich schon früher an der Reihe. Der Junior kommt in den Genuss seiner ATP-Premiere – und zwar im Doppel an der Seite von Dominics Coach Nicolas Massu. Der 39-Jährige hat übrigens 2004 in der Gamsstadt den Einzeltitel gewonnen und zuletzt in den intensiven Trainingseinheiten mit Dominic wieder Fahrt aufgenommen. Sein Schützling hatte mit dem spektakulären "Kitz-Pakt" nichts zu tun. "Ich war da zu null Prozent involviert. Für das Publikum ist es eine super Sache, ich hoffe, dass die beiden eine gute Leistung bringen", sagte Dominic. Diesen Anspruch hat er auch für sich. "Wenn ich eine Top-Performance abliefere, hab’ ich gute Chancen, das Turnier zu gewinnen."

Von den Ballkindern geadelt

Thiem verlässt Hamburg als Verlierer, für die Ballkinder ist er trotzdem ein Champion. "Sie sind so nett zu uns, Sie bedanken sich immer, wenn man Ihnen das Handtuch reicht", sprach einer der Buben bei der Pressekonferenz vor.

Für Thiem ist das ganz normal: "Ihr macht einen unglaublichen Job, müsst auch in der Hitze laufen und unsere grauslichen Handtücher herumtragen." Auf die Frage, ob der "Dominator" auch einmal Ballkind war, antwortete er mit einem Nein. "Ich wollte schon, hab aber zweimal zurückgezogen, weil ich mich nicht getraut habe."

Alexander Zverev, der seine Trennung von Trainer Ivan Lendl bekanntgab, hat sich beim Comeback in seiner Heimatstadt Hamburg Etappe für Etappe in die Herzen der Fans gespielt. Der gestrige Auftritt war der emotionale Höhepunkt für den amtierenden ATP-Weltmeister, der Filip Krajinovic (Srb) nach 2:6, 2:5-Rückstand noch in drei Sätzen niederrang.

Klar, dass da auch die veranstaltende Familie Reichel aufatmete.

Turnierdirektorin Sandra Reichel: „Ich habe so viel Energie“

„Als wir am vergangenen Samstag die Tore geöffnet haben, war ich unglaublich nervös und dann so dankbar, dass viele Leute kamen. Man kannte uns ja nicht.“ Seit heuer schwingt Sandra Reichel mit ihrem Vater Peter-Michael das Zepter bei den European Open in Hamburg. Die einzige Turnierdirektorin auf der männlichen ATP-Tour – so heißt es – ist am Rothenbaum angekommen. Eine ruhige Minute hat sie hier nicht, es gibt permanent was zu tun.

„Wir führen Sponsorengespräche, reden mit Spielern, Vätern, Müttern, holen uns Feedback ein. Eigentlich arbeiten wir schon jetzt an der Zukunft“, berichtet die unermüdliche 48-jährige Welserin: „In den vergangenen drei Monaten ging ich nie vor ein oder zwei Uhr in der Früh ins Bett und war dann um sieben oder acht wieder im Büro. Aber ich brauche nicht viel Schlaf, ich habe so viel Energie.“

Die braucht es auch, denn selbst ein so traditionsreiches Turnier wie jenes am Rothenbaum, das übrigens in 160 Ländern live übertragen wird, ist alles andere als ein Selbstläufer und mit hohem (finanziellen) Risiko verbunden.

Im Premierenjahr wurde das Budget von gut vier auf 5,5 Millionen Euro aufgestockt, bei einem Event der Kategorie 500 sind Antrittsgelder für die Asse ganz normal. „Aber dann verkaufst du auch mehr Tickets, so läuft das Geschäft“, sagte Reichel, deren Ziel es ist, noch mehr Fans aus dem Ausland in die Weltstadt Hamburg zu locken.

Es geht immer weiter, Zeit zum Verschnaufen bleibt nicht. Das Upper Austria Ladies in Linz (7. bis 13. Oktober) wirft bereits seine Schatten voraus. Auch da ist Sandra Chefin mit Begeisterung. Ihr Vergleich Frauen-/Männerturnier fällt mit einem Mini-Plus für Hamburg aus: „Männer sind ein bisschen unkomplizierter – wenn es darum geht, wann und auf welchem Court sie spielen.“ (alex)

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