England und die Coronakrise: Ohne Worte
Von wegen Stillstand - Liverpool und Bath erlebten heute Massenlaufveranstaltungen, in der fünften Liga wurde gekickt, Badmintonmeisterschaften und Rugbybewerbe fanden mit Zuschauerbeteiligung statt
In Zeiten wie diesen wirken diese Bilder nicht nur skurril und weltfremd. Sie vermitteln auch den Eindruck, dass Großbritannien glaubt, dem Coronavirus davonlaufen zu können. Heute fanden in Liverpool und Bath Massenlaufveranstaltungen, nämlich Halbmarathons, statt - vollkommen ohne Berührungsängste. Tausende tobten sich ohne Sicherheitsabstand, teilweise Hand in Hand oder Arm in Arm, auf den Straßen aus. Sorgenvolle Gesichter? Über weite Strecken Fehlanzeige. „Wird uns schon nix passieren, oder?“ Wer den Brexit durchdrückt, wird ja wohl auch so ein böses Virus ausschließen können.
„Wie Versuchskaninchen“
Die Show geht einfach weiter. Gut, im Profifußball hat man sich immerhin zu einer Sendepause hinreißen lassen. Wenn Arsenal-Trainer Mikel Arteta infiziert ist, sollte man vielleicht doch leiser treten. Schon zuvor hatten drei Leicester-City-Kicker über Symptome berichtet. „Warum haben wir bis Freitag gewartet?“, fragte Stürmerstar Wayne Rooney, aktuell Spielertrainer bei Derby County in der Championship: „Der restliche Sport - Tennis, Formel 1, Rugby, Golf, Fußball in anderen Ländern - alles wurde gestoppt, und uns wurde gesagt, wir sollen weitermachen. Ich glaube, viele Fußballer haben sich das gefragt: Hat das irgendwas mit dem Geld zu tun, um das es hier geht?" Und: „;Man hatte das Gefühl, dass Fußballer in England wie Versuchskaninchen behandelt wurden.“
„Das ist bescheuert“
Immerhin hatten die vier höchsten Ligen am Wochenende Sendepause, dafür hielt die fünftklassige „National League“ als Brot- und Spiele-Lieferant her. „Wir müssen uns nicht in diese Lage bringen - und trotzdem machen wir es. Das ist bescheuert“, sagte John Pemberton, Trainer des FC Chesterfield.
Einige Klubs sagten ihre Partien am Wochenende selbst ab und begründeten das mit Fällen von Selbstisolation im Kader oder möglichem Kontakt zu Infizierten innerhalb der vergangenen Wochen. Britische Medien rechnen damit, dass der Spielbetrieb in der kommenden Woche auch in der National League gestoppt wird.
Munter weiter ging das sportliche Treiben auch im Badminton: Die All-England-Championships wurden in Birmingham mit Zuschauerbeteiligung ausgetragen. Und bei Rugby-Bewerbsspielen standen die Fans dicht gedrängt. Für die Premier League Darts gelten sowieso eigene Regeln, am Donnerstag gab‘s ein volles Haus in Liverpool. Frei nach dem Motto „Alkohol ist auch eine Lösung.“ Vielleicht glauben das tatsächlich einige auf der Insel ...
Man stelle sich vor, die Blauen wären noch in der Regierung. Mit einem Strache an der Spitze, der Kettenbriefe versendet, in denen behauptet wird , ein Schluck Wasser alle 15 Minuten schützt vor Ansteckung!
Also, Populisten sind eine Gefahr für ihre Länder.
solche Vollpfosten wie sie allerdings auch.
Kaum einen blöderen Kommentar in den letzten Tagen gelesen.
PS: Ob die Engländer Recht haben wird sich erst nach Ende der Krise zeigen.
In der Krise zeigen Populisten, was für traurige Versager sie sind. Aber die Engländer wollten es ja nicht anders. Zurück ins Mittelalter.
Die einen haben ihren Donald, die anderen den Boris!
Wie sagte schon Mike Krüger: „Alkohol ist keine Lösung, sondern ein Destillat“.
Tausende Tote...