Für Österreich geht die WM vorzeitig zu Ende
BUDAPEST. Tischtennis: Sofia Polcanova und Daniel Habesohn scheiterten am Einzug ins Achtelfinale.
Für Österreich ging die Tischtennis-WM in Budapest gestern vorzeitig zu Ende. Sofia Polcanova schied im Einzel in der Runde der besten 32 und im Mixed-Achtelfinale an der Seite von Stefan Fegerl aus. Im Herren-Einzel musste Daniel Habesohn als letzter ÖTTV-Spieler die Segel streichen.
"Ich bin etwas enttäuscht", sagte Polcanova nach dem 0:4 im Einzel gegen Chen Szu-Yu aus Hongkong. Ihr erklärtes Ziel – das Achtelfinale – hatte sie verpasst. Das Timing bei den Schlägen habe nicht gepasst, haderte die Weltranglisten-19. mit ihrer Form beim Jahreshöhepunkt. Auf der Suche nach der Top-Form hatte auch die Vorbereitung mit Chinas Team in Faak am See nicht den gewünschten Effekt gebracht. Gerade einmal zehn Tage war Zeit gewesen, um sich den letzten Schliff zu holen. Für einen ausgeklügelten Formaufbau ist das kurz. Mehr war nicht möglich, zu voll ist Polcanovas Kalender mit Bundesliga, Superliga, Champions League, World Tour und diversen Titelkämpfen. Ist die 24-Jährige überspielt? Chronische Schulterbeschwerden und ein Muskelfaserriss deuten darauf hin.
Eine Frage der Finanzierung
Sich vor der WM herauszunehmen, ist jedoch nicht einfach, bekommt eine österreichische Top-Spielerin wie Polcanova doch Geld einerseits vom Heeressportzentrum und andererseits von ihrem Klub Linz AG Froschberg. Also gleich mehrere Begehrlichkeiten, die auf sie zukommen. Anders verhält es sich in Asien. "Dort werden die Spieler hauptsächlich vom Nationalteam bezahlt", sagt Froschberg-Chef Günther Renner. Und das mitunter recht gut. Szenekenner schätzen das staatliche Jahressalär von Superstar Ma Long (Chn) auf 1,5 Millionen Euro. Entsprechende Macht genießt der Nationaltrainer bei der Festlegung des Turnierkalenders. Ein Lied davon kann Walter-Wels-Präsident Bernhard Humer singen, dessen Legionär Park Ganghyeon (Kor) kurzerhand die Einsätze in Österreich gestrichen wurden. Eine Fokussierung, die sich gerade beim Jahreshöhepunkt auszahlen kann. Wie kann Österreichs Struktur dem entgegenwirken? Humer: "Es liegt in der Eigenverantwortung der Spieler."
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