"Es geht in die richtige Richtung"
Volleyball: Was die Ausgliederung der Liga aus dem Verband gebracht hat.
Die Volleyballer des UVC McDonald’s Ried können heute mit einem Sieg in Amstetten den Einzug in das Viertelfinale der heimischen Volleyball-Liga fixieren. Das Selbstvertrauen der Innviertler ist nach dem klaren 3:0-Heimsieg über die Niederösterreicher vor einer Woche groß. "Das war sensationell, das hat uns alle überrascht", gerät Roman Lutz, Rieds sportlicher Leiter, noch Tage danach ins Schwärmen.
Rund um das erste Spiel der "Best of 3"-Viertelfinalserie wurde mit dem Energiespezialisten Power Fusion ein Sponsor für die diesjährige Finalserie präsentiert. Dieser soll, so Lutz, in den kommenden Jahren als Ligasponsor fungieren. Dafür müssen allerdings noch Details geklärt werden.
Damit könnte einer der zentralen Wünsche erfüllt werden, wegen deren sich mehrere Klubs in der Vorsaison zusammengeschlossen und die Herrenliga aus dem Verband ausgegliedert hatten.
Die Premierensaison der neu geschaffenen Österreichischen Volleyball-Bundesliga (ÖVL) befindet sich nun auf der Zielgeraden: Hat die Ausgliederung etwas gebracht? "Spürbar ist sicher die gesteigerte Wahrnehmung und Präsenz in den sozialen Medien", verweist Lutz etwa auf das neue "Fantasy Volleyball". Dabei handelt es sich um ein im US-Sport groß gewordenes Onlinespielformat, das mittels Einbindung aktueller Spielerstatistiken das Interesse an der Liga steigert. "Es geht in die richtige Richtung", erklärt Lutz.
Auf einen Liga-Sponsor hatte er eigentlich schon zu Beginn dieser Saison gehofft, dass dieser nun endlich ante portas steht, werte er positiv, wobei Ried aus dem Sponsor-Engagement vorerst keinen direkten Nutzen zieht. "Ein Geldfluss an die Klubs wird von uns nicht gefordert, weil erst in die Vermarktung der Liga investiert werden muss. Es sind sich alle einig, dass wir jetzt nicht den Klubs Zuckerl zuschieben", sagt Lutz.
Betriebskosten verdoppelt
Wobei Ried eine finanzielle Zuwendung dringend brauchen würde. Die Energiekosten-Explosion hat den UVC wegen des mit Gas beheizten Volleydomes voll erwischt. Lutz spricht von einer Verdoppelung der Betriebskosten auf etwa 65.000 Euro pro Jahr. Da die Halle nach dem Stichtag 1. Jänner 2021 in Betrieb genommen wurde, schaut der Klub beim Energiekostenzuschuss durch die Finger. "Ich hoffe, dass wir eine Lösung finden", so Lutz.
Nicht ganz so positiv bewertet Andreas Andretsch die Ausgliederung der Herrenliga. "Ich sehe aktuell null Mehrwert. So wie es jetzt kommuniziert worden ist, ist die ÖVL nicht besser oder schlechter als der Verband", sagt der Manager von Damenmeister Oberbank Steelvolleys Linz-Steg, deren Liga nach wie vor vom Verband (ÖVV) abgewickelt wird. Die Titelverteidigerinnen können heute auswärts gegen Bisamberg-Hollabrunn (17 Uhr) den Halbfinaleinzug fixieren. "Da kann nichts schiefgehen", ist Andretsch sicher.