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Dominic Thiems steiniger Weg zurück

Von Alexander Zambarloukos, 04. Mai 2021, 00:04 Uhr
Dominic Thiems steiniger Weg zurück
Madrid, Rom, vielleicht Genf, dann die French Open: Dominic Thiem will wieder zum Vielspieler werden, dafür braucht es jede Menge "Wäsch". Bild: (dominicthiem.at)

MADRID. Österreichs Tennis-Star gibt nach rund siebenwöchiger Auszeit sein Comeback in Madrid

Dominic Thiem hat gut und zuletzt auch sehr intensiv (bis zu fünf Stunden) trainiert, Österreichs Sportler des Jahres 2020 fühlt sich bereit für Großtaten. Das ATP-Masters-1000-Event in Madrid wird heute (nicht vor 19 Uhr, live auf Sky) zur großen Bühne für das Comeback, das nach rund siebenwöchiger Auszeit nicht nur rot-weiß-rote Tennisfans herbeisehnen.

"Es ist für diese Jahreszeit noch relativ kalt in Spanien, dafür brenne ich auf meine Rückkehr auf den Court umso mehr", betont der 27-jährige Lichtenwörther, der am 16. März in Dubai gegen den Südafrikaner Lloyd Harris (3:6, 4:6) sein bis dato letztes Match auf der ATP Tour bestritten hat. Gegen den Weltranglisten-91. Marcos Giron (USA) beginnt für Thiem die Sandplatzsaison und auch so etwas wie eine Aufholjagd.

Die Nummer vier der Welt scheint im "Race to Turin", wo im November die besten acht Spieler dieses Jahres bei den ATP Finals aufschlagen werden, nur auf Position 56 auf. Doch im Moment geht es nicht nur um nackte Zahlen, sondern vor allem darum, zu alter Stärke zurückzufinden und die vier Problemzonen der jüngeren Vergangenheit in den Griff zu bekommen.

Matchpraxis: Thiem mangelt es an Erfolgserlebnissen. Er hat heuer erst zehn Partien bestritten und fünf davon verloren. In der Weltrangliste spürt der Niederösterreicher den Atem des fünftplatzierten Griechen Stefanos Tsitsipas, der ihm bis auf 455 Punkte nahegekommen ist. "Was im Training und im Fitnessraum passiert und was dann am Matchtag rauskommt – das sind zwei Paar Schuhe. Ich hoffe, dass ich schnell wieder in den normalen Matchrhythmus hineinkomme", erklärte Thiem. Die Erwartungshaltung für Madrid hält sich (noch) in Grenzen, anschließend geht es weiter nach Rom (ab 9. Mai). Sollte bei beiden Turnieren relativ wenig herausspringen, würde Thiem auch in Genf (ab 16. Mai) antreten. Jedes Spiel ist wertvoll mit Blick auf die am 30. Mai beginnenden French Open. Wegen der Corona-Pandemie sind in Paris übrigens maximal 1000 Zuschauer pro Court zugelassen.

Nervenkostüm: Das Leben in der Tennis-Blase geht in die Verlängerung. Diese Isolation setzt Thiem, der in vollen Stadien aufblüht, zu. "Am Ende des Tages ist er ein Mensch. Menschen haben ihre Stimmungen, sind abhängig von äußeren Gegebenheiten. Die Spieler wissen genau, dass sie privilegiert sind, aber es ist Fakt, dass eine Bubble mental ein Wahnsinn ist", sagte Thiems Manager Herwig Straka vor knapp zwei Monaten. In Madrid dürfen zwar Fans (in limitierter Zahl) live dabei sein, von der Normalität ist Thiem aber weit entfernt. "In Spaniens Hauptstadt pulsiert das Leben, die Cafés und Restaurants haben offen, in den Einkaufsstraßen herrscht reges Treiben. Doch das bekomme ich nur im Shuttle auf dem Weg auf die Anlage mit", schrieb der 17-fache Turniersieger, den Bruder Moritz begleitet, in seinem Blog: "Wir leben nach wie vor in einer künstlichen Tennis-Blase, werden mehrmals getestet, dürfen uns nur zwischen dem Hotel und den Plätzen bewegen. An unserer Situation hat sich wenig geändert."

Verletzungen: Thiems Körpersprache verhieß bei seinen Tour-Auftritten in Melbourne (klares Achtelfinal-Aus gegen Grigor Dimitrov), Doha und Dubai nichts Gutes, der Niederösterreicher haderte mit sich, er ließ den Kopf hängen. Das passiert dann, wenn er nicht ganz fit ist. "Dominic hat auf Hartplatz durch das Rutschen immer wieder Fußprobleme", erläuterte Vater Wolfgang Thiem: "Da entwickelt sich im Laufe der Jahre eine Hornhaut – und wenn diese Stelle massiv belastet wird, kann eine Reizung entstehen." Zuletzt bereitete auch das linke Knie (angeborene Hautfalte) Schmerzen, Thiem musste deshalb für Monte Carlo und Belgrad absagen.

Motivation: Nachdem der Traum vom Grand-Slam-Titel am 13. September 2020 bei den US Open Wirklichkeit geworden war, fiel Thiem in ein emotionales Loch. "Ich bin 15 Jahre dem großen Ziel hinterhergelaufen, ohne nach links oder nach rechts zu schauen", sagte der Champion. Tennis ist unverändert wichtig, aber er trachte jetzt danach, seinen "Horizont zu erweitern", also über den Tellerrand hinauszublicken. Während der Pause gönnte sich der mit Lili Paul-Roncalli liierte Thiem einen Kurzurlaub auf Mallorca. "Es war einmal notwendig, eine Woche nichts zu machen und kein Tennis zu schauen. Irgendwann wird man dann eh wieder hungrig."

Dieser Zeitpunkt ist jetzt gekommen. Thiem eröffnet die Madrider "Night Session" mit seinem Zweitrundenmatch gegen Giron, der ein bisschen müde sein dürfte. Der 27-jährige Qualifikant gewann gestern den 3:21-Stunden-Krimi gegen Pablo Andujar (Esp) 6:7 (8), 7:6 (4), 7:5. Die Vorfreude auf das erste Duell mit Thiem ist groß.

Thiems Tennis-Ergebnisse im Jahr 2021

  • 29. Jänner, Exhibition in Adelaide (Hartplatz): Nadal (Esp) – Thiem 7:5, 6:4
  • 2. Februar, ATP Cup in Melbourne, Gruppenphase (Hartplatz): Berrettini (Ita) – Thiem 6:2, 6:4. 5. Februar, Gruppenphase: Thiem – Paire (Fra) 6:1 Aufgabe Paire
  • 8. Februar, Australian Open (Hartplatz) in Melbourne, 1. Runde: Thiem – Kukushkin (Kaz) 7:6 (2), 6:2, 6:3. 10. Februar, 2. Runde: Thiem – Koepfer (D) 6:4, 6:0, 6:2. 12. Februar, 3. Runde: Thiem – Kyrgios (Aus) 4:6, 4:6, 6:3, 6:4, 6:4. 14. Februar, Achtelfinale: Dimitrov (Bul) – Thiem 6:4, 6:4, 6:0
  • 10. März, Doha (Hartplatz), Achtelfinale: Thiem – Karatsev (Rus) 6:7 (5), 6:3, 6:2. 11. März, Viertelfinale: Bautista Agut (Esp) – Thiem 7:6 (3), 2:6, 6:4
  • 16. März, Dubai (Hartplatz), 1. Runde: Harris (Rsa) – Thiem 6:3, 6:4

Gesamtbilanz: 10 Spiele, 5 Siege, 5 Niederlagen

Aktuelle Weltranglistenposition: 4.

Race to Turin (ATP-Finals der Top 8 des Jahres): 56.

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Autor
Alexander Zambarloukos
Redakteur Sport
Alexander Zambarloukos

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