Die Europameisterin wirft in Linz
Die Speerspitze von Österreichs Leichtathletik misst sich bei den Staatsmeisterschaften
Auch wenn der Olympia-Traum von Siebenkämpferin Ivona Dadic – sie musste am Sonntag in Ratingen (D) schon im Hürdensprint nach nur sechs Sekunden aufgeben – geplatzt ist, wird sie bei den Staatsmeisterschaften am Wochenende in der Linzer Wieningerstraße starten.
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"Heute früh ist ihre Nennung für das Kugelstoßen hereingeflattert", sagte Landesverbandspräsident Roland Werthner gestern und klang dabei positiv überrascht.
Obwohl Oberschenkelprobleme für die gebürtige Welserin einen kompletten Mehrkampf derzeit verunmöglichen, hat sie dennoch gute Karten, für ihren Klub St. Pölten den Kugel-Titel zu holen.
Endspurt um Paris
Mit dem Staatsmeisterschaftstermin vier Wochen vor den Olympischen Spielen in Paris ist Österreich alles andere als allein. Da der Leichtathletik-Weltverband genau dieses Wochenende dafür empfohlen hat, finden in 56 weiteren Ländern die nationalen Entscheidungen statt. Und alle haben dank des Bonuspunkte-Systems eventuell Auswirkung auf die am 30. Juni endende Olympia-Qualifikation.
"Die Staatsmeisterschaften haben dadurch an Bedeutung gewonnen, diese Aufwertung finde ich gut", sagte Werthner mit Blick auf Starterfeld. Dieses wird angeführt von Speerwerferin Victoria Hudson und Lukas Weißhaidinger, die von den Europameisterschaften vor zwei Wochen in Rom mit Gold bzw. Silber heimgekehrt waren. Da das Duo das Direkt-Limit schon in der Tasche hat, ist es im Linzer Transdanubia Athletik-Sportzentrum, wie die Anlage in der Wieningerstraße nach dem Einstieg der Firma von Franz Grad nun heißt, nicht mehr auf die Bonuspunkte-Jagd angewiesen.

Gleiches gilt für Susanne Gogl-Walli, die neben ihrer Paradestrecke – über die 400 Meter holte sie siebenmal in Folge ÖM-Gold – über die 200 Meter versucht, einen Titel einzuheimsen.
Bei den übrigen österreichischen Olympia-Anwärtern ist die Anspannung größer. Für Raphael Pallitsch (1500 Meter), Markus Fuchs (100 Meter), Karin Strametz (100 Meter Hürden), Enzo Diessl (110 Meter Hürden) oder Magdalena Lindner (100 Meter) ist es mehr oder weniger knapp. "Bei dem einen oder anderen sind wir relativ sicher, dass es sich noch über das Quali-Ranking ausgehen wird", rechnet ÖLV-Generalsekretär Helmut Baudis vor.
Verena Mayr: "Olympia-Quali abgeschlossen"
Dadic-Aus hin oder her – auch bei den Siebenkämpferinnen, deren Staatsmeisterinnen heuer schon im Mai ermittelt wurden, muss noch gerechnet werden. Da eine Punkteverbesserung außer Reichweite war, hatten Verena Mayr und Sarah Lagger das Meeting in Ratingen abgebrochen.
Während Lagger genau wie Isabel Posch die allerletzte Chance am Wochenende in Hexham wahrnehmen wird, verzichtet Mayr auf ein Antreten in Nordengland. "Für mich ist die Olympia-Quali abgeschlossen", sagte die Ebenseerin, der nach einer Viruserkrankung die Kraft fehlt.
"Ich werde nicht in Hexham starten, weil es mir dort körperlich wieder gleich ergehen würde. Mit wenigen Tagen Training hätte sich nichts geändert." Baudis rechnet, dass sie nach Ratingen den 24. und damit letzten Quali-Platz belegt. Nun heißt es hoffen. "Die Quali wird wie eine etwas längere Mathematik-Schularbeit für uns alle", so Baudis.
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