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4:2 nach Elfmeterschießen - Argentinien ist Weltmeister

Von nachrichten.at/apa, 18. Dezember 2022, 18:55 Uhr
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Bild: GEPA pictures/ Bildbyran/ Joel Marklund

LUSAIL. Argentinien ist neuer Fußballweltmeister. 26 Tage nach der 1:2-Auftaktschmach gegen Saudi-Arabien ließ sich die "Albiceleste" in einem völlig verrückten Endspiel in Lusail auch von einem Triple Kylian Mbappes (80./Elfer, 81., 118./Elfer) nicht beeindrucken und besiegte Titelverteidiger Frankreich im Elferschießen mit 4:2 (3:3,2:2,2:0).

Mann des Spiels war Altmeister Lionel Messi, der zwei Tore schoss und sich damit spät den Traum vom WM-Titel erfüllte. Argentiniens drittes Tor erzielte Angel di Maria (36.). In der Torschützenliste hatte der 35-jährige Messi mit 7 Treffern zwar das Nachsehen gegenüber Mbappe (8), bei seiner fünften und erklärtermaßen letzten WM verleibte er sich vor 88.966 Zuschauern nun bei der Endrunde in Katar aber erstmals das Sehnsuchtsobjekt WM-Pokal ein. Es ist der dritte Titel für Argentinien nach 1978 und 1986. Frankreich hingegen scheiterte am Versuch, erstmals seit Brasilien 1962 einen Titel erfolgreich zu verteidigen. Der 44 jährige Lionel Scaloni machte sich zum jüngsten Weltmeister-Trainer seit 1978, als sein Landsmann César Luis Menotti 39-jährig Argentinien zum Titel führte.

Frankreich tauchte trotz einiger Fragezeichen in den vergangenen Tagen mit seiner Stammformation auf. Verteidiger Dayot Upamecano und Mittelfeldspieler Adrien Rabiot, die im Halbfinale gegen Marokko noch erkrankt gefehlt hatten, waren ebenso dabei wie der zuletzt kränkelnde Abwehrchef Raphael Varane, der angeschlagene Theo Hernández und Aurélien Tchouaméni. Kingsley Coman und Ibrahima Konaté saßen nach ihren Erkältungen auf der Bank. Die Argentinier veränderten ihre Startelf im Vergleich zum Halbfinale gegen Kroatien nur auf einer Position: Routinier Di María rückte für Leandro Paredes ins Team - zum ersten Mal in der K.o.-Runde.

Argentinien startete druckvoll

Schon der Beginn zeigte eines: Di Marias Hereinnahme zahlte sich aus. Der 34-Jährige war immer wieder in die Angriffsaktionen der äußerst offensiv auftretenden "Gauchos" involviert, und auch wenn sich daraus keine Topchancen ergaben, so gehörten die ersten 20 Minuten klar Argentinien. Frankreich wirkte hingegen nervös, im Spielaufbau fehlerhaft und brauchte 14 Minuten, um sich vorne überhaupt einmal bemerkbar zu machen. Mbappe war ebenso unsichtbar wie der bisher so starke Antreiber Antoine Griezmann.

Das 1:0 für war die fast logische Konsequenz, ebenso logisch wie der Vorbereiter. Di Maria zog einmal mehr von außen in den Strafraum, dort brachte ihn Ousmane Dembele zu Fall. Messi, der in seinem 26. WM-Spiel am Deutschen Lothar Matthäus vorbeizog und nun alleiniger Rekordhalter ist, ließ sich die Chance vom "Punkt" nicht entgehen. Trocken verlud der 37-Jährige mit einem Flachschuss ins rechte Eck Lloris. Laut dem Datenanbieter "Opta" ist Messi damit der einzige Spieler, der bei einer WM in der Gruppenphase, dem Achtel-, Viertel- und Halbfinale sowie im Endspiel getroffen hat.

Bildergalerie: Jubel im Land des neuen Fußball-Weltmeisters

Jubel im Land des neuen Fußball-Weltmeisters
(Foto: APA/AFP/MAURO PIMENTEL) Bild 1/19
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Am Geschehen änderte sich nichts. Frankreich wirkte geschockt, fand nicht zu seinem Spiel, wurde von den ebenso bissigen wie disziplinierten sowie unermüdlich laufenden Argentiniern auch alles andere als dazu ermuntert. Symptomatisch der Ballgewinn vor dem 2:0. Über Messi und Julian Alvarez fand das Rund den Weg zu Alexis Mac Allister, der den mitlaufenden Di Maria perfekt bediente. Der Juventus-Legionär machte den vielleicht etwas zu zögerlichen Lloris nach diesem perfekten Konter mit einem gefühlvollen Heber zum zweiten Mal an diesem Abend zum Geschlagenen. Freudentränen bei Di Maria waren die Folge.

Mbappe und Co. wirkten ratlos, Didier Deschamps reagierte noch vor der Pause mit einem Doppeltausch: Olivier Giroud, vierfacher Katar-Torschütze, ging ebenso wie Dembele, es kamen Marcus Thuram und Randal Kolo Muani (41.). Frankreichs Bilanz zur Pause jedenfalls war erschreckend: Kein einziger Torschuss stand zu Buche.

Der Weckruf blieb bei Blau-Weiß-Rot lange ungehört. Auch nach dem Seitenwechsel war die Ideenlosigkeit im Angesicht eines leidenschaftlich verteidigenden Gegners deutlich zu sehen, gefährliche Aktionen kreierte lange nur Argentinien. Rodrigo de Paul prüfte Lloris bei einem zu zentralen Volley (50.), dann griff der Goalie gegen Julian Alvarez aus spitzem Winkel ein (59.), Rabiot blockte in höchster Not Messis Versuch (61.) und Lloris war schließlich um Zentimeter vor Mac Allister am Ball (63.).

Frankreich erwachte spät, glich aber aus

Frankreich hatte in der letzten halben Stunde gegen die geschlauchten Argentinier zwar mehr vom Ball, brachte aber kaum Gefahrenmomente oder gar Chancen auf den Weg. Ein Mbappe-Weitschuss (71.) blieb sehr lange das einzig Nennenswerte, doch dann kam die 79. Minute, und alles wurde anders: Erst traf Mbappe vom Elferpunkt sicher, nachdem Nicolas Otamendi den enteilenden Kolo Muani unnötigerweise zu Fall gebracht hatte. Nur kurz darauf schloss er nach Comans Balleroberung einen Doppelpass mit Thuram im Fallen mit einem herrlichen Volley ins lange Eck ab.

Die Partie stand nun auch spielerisch Kopf. Frankreich bestimmte das Geschehen, die argentinischen Akkus schienen aufgebraucht. Auch wenn Messi mit einem zu zentralen 20-Meter-Versuch Lloris zum Eingreifen zwang (94.+6). Immerhin schleppte sich Argentinien in die Verlängerung und fand dort durch "Joker" Lautaro Martinez (105., 105.+2) sogar zwei gute Chancen auf die neuerliche Führung vor, Ex-Salzburger Upamecano hatte beide Male aber entscheidend den Fuß im Spiel.

Argentinien ging in der Verlängerung in Führung

Die Rückkehr Argentiniens zeichnete sich spätestens ab, als Lloris gegen Messi eingreifen musste (108.), wenig später war es aber soweit: Argentiniens Talisman traf, nachdem Lloris einen Martinez-Schuss nur abprallen lassen hatte. Doch das Schicksal hatte noch etwas vor mit dieser Partie. Mbappe durfte neuerlich zum Elferpunkt, weil sich Gonzalo Montiel im Strafraum ein Handspiel geleistet hatte, und verwertete einmal mehr souverän.

Das Elferschießen war Gewissheit, wenige Sekunden nachdem Argentinien-Goalie Emiliano Martinez einen Schuss Kolo Muanis glänzend pariert hatte (120.+3). Martinez spielte schließlich auch im letzten Akt die Hauptrolle. Nach den geglückten Auftaktelfern Messis und Mbappes parierte er Comans Schuss und brachte auch Aurelien Tchouameni zu einem Fehlversuch. Weil nach Messi Paulo Dybala, Leandro Paredes und Montiel für Argentinien trafen, war die Entscheidung gefallen.

Alle Weltmeister im Überblick

  • Uruguay 1930: Uruguay
  • Italien 1934: Italien
  • Frankreich 1938: Italien
  • Brasilien 1950: Uruguay
  • Schweiz 1954: Deutschland
  • Schweden 1958: Brasilien
  • Chile 1962: Brasilien
  • England 1966: England
  • Mexiko 1970: Brasilien
  • Deutschland 1974: Deutschland
  • Argentinien 1978: Argentinien
  • Spanien 1982: Italien
  • Mexiko 1986: Argentinien
  • Italien 1990: Deutschland
  • USA 1994: Brasilien
  • Frankreich 1998: Frankreich
  • Japan/Südkorea 2002: Brasilien
  • Deutschland 2006: Italien
  • Südafrika 2010: Spanien
  • Brasilien 2014: Deutschland
  • Russland 2018: Frankreich
  • Katar 2022: Argentinien

Gesamt:

Fünf Titel: Brasilien (1958,1962,1970,1994,2002)

Vier Titel: Italien (1934,1938,1982,2006), Deutschland (1954,1974,1990,2014) 

Drei Titel: Argentinien (1978,1986,2022)

Zwei Titel: Uruguay (1930,1950), Frankreich (1998,2018)

Ein Titel: England (1966), Spanien (2010)

Der Liveticker zum Nachlesen:

Wir haben zur Fußball-WM auch einen Podcast erstellt. In fünf Episoden versuchen wir, ein möglichst genaues Bild von Katar und der Fußball-WM zu zeichnen. Dabei kommen zahlreiche Experten zu Wort. Und in Folge fünf wagen wir einen Blick in die Zukunft, was von der WM bleiben wird:

Links

Folge 1: Spuren im Sand

Katar ist eines der reichsten Länder der Erde und hat eine eigene Philosophie im Umgang mit seinem Reichtum. Was die Fußball-WM, Taliban-Kämpfer und 20.000 Kühe damit zu tun haben, hören Sie in Episode 1 von "Licht und Schatten", dem WM-Podcast der OÖN

Folge 2: Aufgeblattert

Durch Bestechung von FIFA-Funktionären hat Katar im Dezember 2010 den Zuschlag als WM-Ausrichter bekommen. Wie der Fußball-Weltverband zu einem idealen Nährboden für Korruption und Intrigen werden konnte, hören Sie in Episode 2 von "Licht und Schatten", dem WM-Podcast der OÖN.

Folge 3: Das richtige Grau

Seit der WM-Vergabe sind in Katar viele Arbeitsmigranten bei Bauprojekten für die Weltmeisterschaft gestorben. Warum sie im Emirat bei extremer Hitze arbeiten mussten und wie Menschen zweiter Klasse behandelt wurden, hören Sie in Episode 3 von "Licht und Schatten", dem WM-Podcast der OÖN.

Folge 4: Doppelmoral

Katar hat einen großen Einfluss auf die Fußballwelt. Ob es deswegen berechtigt ist, die WM dorthin zu vergeben und warum das Emirat nicht das erste Land mit problematischer Menschenrechtslage ist, in dem eine sportliche Großveranstaltung stattfindet, hören Sie in Episode 4 von "Licht und Schatten", dem WM-Podcast der OÖN.

Folge 5: Was bleibt?

Nach dem Finale am 18. Dezember wird die Fußball-WM in Katar Geschichte sein. Was von dieser umstrittenen Weltmeisterschaft bleiben wird und warum die fortschreitende Kommerzialisierung zur Gefahr für den Spitzenfußball wird, hören Sie in Episode 5 von "Licht und Schatten", dem WM-Podcast der OÖN.

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18  Kommentare
18  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Orlando2312 (22.329 Kommentare)
am 19.12.2022 20:12

Man müsste lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Die OÖN-Zensoren im Kahlschlagmodus.

Es gibt mehr gelöschte Postings, als stehen gebliebene. Und ich bin mir sicher, die wenigsten der gelöschten rechtfertigen diese Lösch-Keule. Ich habe den Thread noch recht gut in Erinnerung.

Über die OÖN-Zensoren kann man nur man die Bibel zitieren:
"denn sie wissen nicht, was sie tun."

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laskpedro (3.404 Kommentare)
am 19.12.2022 08:01

geile partie .. mit einem verdienten sieger

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Libertine (5.431 Kommentare)
am 18.12.2022 20:40

"Traurig, traurig, traurig" würde Theo Lingen sagen. Weit über 20 Kommentare, aber kaum einer zu der sportlichen Seite dieses Finales. Ein Grund mehr warum ich mich mit Posts in letzter Zeit immer mehr zurück halte, weil kaum mehr wer sich zum tatsächlichen Thema äußert.

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betterthantherest (34.061 Kommentare)
am 18.12.2022 20:46

libertine

anderen das Wort zu verbieten macht auch nicht gerade einen schlanken Fuß.

Ich denke übrigens nicht, dass die Fußballfans das Thema Fußball mit allerlei Mist wie z. B. Politik aka Binde und Co aufgeladen haben.

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betterthantherest (34.061 Kommentare)
am 18.12.2022 20:18

Argentinien war im Finale besser und hat verdient gewonnen.
Gratulation an die Gauchos!

Was auffällt:
Nachdem die Politiker aus Belgien, Dänemark und allen voran Deutschland rausgeflogen sind wurde die Fußball WM ein tolles Fußballfest!

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lester (11.408 Kommentare)
am 18.12.2022 19:42

Die Mannschaft die am schmutzigen gespielt hat und Unfairness zur zum Maxime ihrer Spielkultur erhoben hat wurde Weltmeister. Diese Weltmeisterschaft wird als schwarzer Punkt in die Geschichte der Fifa eingehen. Mit allen Mitteln, tatkräftiger Schiedsrichterhilfe wurde Argentinien zum Weltmeistertitel geschoben. Allein die bösartigen Kommentare und das Verhalten der argentischen Spieler hätte bestraft gehört. Gibt esnicht die Möglichkeit solche Praktiken nach dem A pfiff zu unterbinden.

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diwe (2.382 Kommentare)
am 18.12.2022 21:09

LESTER "...zur zum Maxime..." können Sie uns dieses Konstrukt vielleicht erklären??? Naja, ist eh egal. Posten Sie ruhig weiter irgendwelchen Müll!

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nodemo (2.240 Kommentare)
am 18.12.2022 19:27

Der Bessere hat gewonnen, weil der Fkr. General zu viele Fehlentscheidungen machte.

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Orlando2312 (22.329 Kommentare)
am 18.12.2022 19:48

Welche? Bitte um Auflistung.....

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meisteral (11.790 Kommentare)
am 18.12.2022 19:21

Ich habe mir bewusst kein einziges Match angesehen:
Gratulation an Argentinien und Lionel Messi, der heute sein Lebenswerk als Kicker gekrönt hat.
Er ist der Größte!

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betterthantherest (34.061 Kommentare)
am 18.12.2022 20:32

Meisteral

Was haben Sie versäumt:
viele spannende Spiel.
Sehr guter Fußball.
So viel Dramatik wie noch bei keiner WM.

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meisteral (11.790 Kommentare)
am 18.12.2022 20:42

Ich habe nichts versäumt. Im Gegenteil, ich habe Zeit gewonnen.

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Orlando2312 (22.329 Kommentare)
am 18.12.2022 19:07

Gab es jemals ein dramatischeres Finale?

Und es gab ein krönendes Ende für Messi, den Galaktischen. Er hat sich diesen Gipfel seines Fussballerlebens verdient, weil er es sich bei dieser WM regelrecht erarbeitet hat.

Bastian Schweinsteiger hat in der ARD die richtigen Worte gefunden: Da hat der Fussballgott doch einen Sinn für Gerechtigkeit gezeigt.

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Akv (3.659 Kommentare)
am 18.12.2022 19:53

@Orlando. Stimme zu. Messi hat den WM Titel redlich verdient. Er hatte jetzt Glück dafür viel Pech bei den vorigen Weltmeisterschaften.

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BamBam1987 (4.118 Kommentare)
am 18.12.2022 17:36

Bin echt enttäuscht, die Franzosen machens soooo langweilig… Schade um das Finale!

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Beukla (1.292 Kommentare)
am 18.12.2022 15:31

Und jetzt kommt der Ball, heute wieder ganz in Leder.

Ehe ichs vergesse, wie viele Fahrräder oder Reissäcke sind heute in China umgefallen?

Hat den gleichen Informationswert.

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il-capone (10.388 Kommentare)
am 18.12.2022 18:29

na ja,
es darf durchaus mal auch der Blick auf die Korrupten gelenkt werden.
Da sind Unsummen im Spiel.

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diwe (2.382 Kommentare)
am 18.12.2022 19:34

BEUKLA gab's diesmal keine Vorgaben von RT oder der FPÖ und Sie mussten sich selbst was einfallen lassen? Das war dann mehr als schwach. Vielleicht hätten Sie sich eher rassitisch äußern sollen. Würde besser zu Ihren normalen Kommentaren passen!

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