Rieds Schützenhelfer fehlte das Quäntchen Glück
STEYR. Vorwärts war bei der gestrigen Bundesliga-Matinee einem Remis nahe, aber Tabellenführer Klagenfurt gewann 2:1.
Titelaspirant Ried hat in dieser Meisterschaftsrunde in der 2. Bundesliga das dritte Spiel in Serie verloren, da kann auch die Vorwärts in Steyr nicht mehr helfen. "Gedanken, wer Meister werden soll, machen wir uns sowieso nicht", sagt Trainer Willi Wahlmüller. Die Rot-Weißen wollen gewinnen, egal gegen wen.
Diese Gleichbehandlung erfuhr gestern auch die Austria aus Klagenfurt, die als Verfolger der SV Ried bereits dicht auf den Fersen ist. Wahlmüller hatte zwar dem Rechnung getragen, dass die Kärntner Profis im Kampf um den Titel wieder voll im Geschäft sind, und kein offenes Scheunentor aufgestellt. Vorwärts lauerte aber auf Konter im eigenen Stadion. Die Schlüsselszene ereignete sich in der 13. Minute vor dem Führungstreffer zum 1:0 durch Kevin Brandstetter. Der Versuch von Sascha Fahrngruber, auf der Flanke Bojan Mustecic auf die Reise zu schicken, scheiterte an einem krassen Fehlpass im Spielaufbau, aber die beiden setzten sofort nach, eroberten den Ball zurück und spulten dann eine Traumkombination ab. "Gegenpressing" nennt man das, und Wahlmüller steht darauf, dass seine Jungs diese Spielweise von Red Bull Salzburg oder des LASK nachahmten. Dazu kommt der in der Genetik der Vorwärts vererbte Kampfgeist.
In der 23. Minute wäre die Sonntagsmesse auf dem Vorwärtsplatz fast gelesen gewesen, wenn Thomas Himmelfreundpointners Heber über Austria-Goalie Pelko nicht von der Stange zurückgeklatscht wäre. Stattdessen die Wende in der 30. Minute: Abwehrchef Alberto Prada, der an allen Ecken und Enden zugegen ist, wenn es brenzlig wird, erwischt einen Ball mit dem Kopf nicht, hinter ihm gelingt es den Klagenfurtern, die Steyrer auszukombinieren, Oliver Markoutz vollstreckt zum 1:1. Noch ärgerlicher die Gästeführung in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Vorwärts-Goalie Bernhard Staudinger, der auf der Linie und im Herauslaufen ein Meister ist, faustet einen Eckball durch die Mitte – was auch schon jeden Tormanntrainer einer Schülermannschaft ärgern würde – dem Klagenfurter Greil vor die Beine, der nimmt die "Vorlage" mit einem unhaltbaren Direktschuss ab. In der zweiten Halbzeit wurde die Luft über dem Rasen nicht mehr kühler, aber Vorwärts warf noch einmal alles in die Hitzeschlacht. Wahlmüller nahm den ersten Vierfachtausch in der Vereinsgeschichte vor und damit erfolgreich den Schwung der Kärntner aus dem Spiel. In der 92. Minute zieht Josip Martinovic einen "Strich" ab, den Klagenfurts Torhüter Pelko gerade noch an die Querlatte lenkt.
Fazit: Kein Punkt und keine Schützenhilfe für die SV Ried, die am Freitag an der Volksstraße gastiert und bei der der SKV ebenso keine Gnade kennen wird.
Aus Fehlern lernt man. Natürlich hätte Torwart Staudinger den Ball nicht nach vorne sondern seitlich wegfäusteln sollen. ABER er hat in diesem Spiel auch toll gehalten und so manches Tor verhindert. Alles in allem wäre ein Unentschieden gerecht gewesen.
Zur Ehrenrettung von Staudinger muss man sagen, dass es kein klassisches unbedrängtes rausfausten war, sondern ein gefährlicher Freistoß von der Seite, wo mehrere zum Kopfball gingen!
Staudi ist ein top Nachfolger vom Reini - weiter so 💪
Völlig richtig. Es gibt vielleicht Tormänner, die den Ball gefangen hätten - die spielen allerdings nicht bei Steyr in der 2. Liga! (Ich wage zu behaupten, dass das Großalber genau so passiert wäre.)
Es war einfach Riesenpech, dass der Ball dem Greil genau so vor die Füße gefallen ist, dafür kann der Staudi überhaupt nichts. Was zu halten war, das hat er gehalten, er war und ist ein starker Rückhalt!
Aber vielleicht mag der Herr Fehringer ja als Tormanntrainer bei der Vorwärts anfangen? Ich bin schon sehr gespannt, was er aus seinen Schülermannschaftserfahrungen einbringen könnte.