Zum Landescup-Start darf ein letztes Mal "gemeckert" werden
LINZ. Auch in Österreich wird die "Kapitäns-Richtlinie" eingeführt; heute gilt die neue Regel allerdings noch nicht
Mit der ersten Runde im Landescup wird heute die Pflichtspielsaison im oberösterreichischen Fußball-Unterhaus angekickt – eine Neuerung betrifft den Start des Pokal-Bewerbs allerdings noch nicht: So gaben der ÖFB und die Bundesliga am gestrigen Donnerstag bekannt, dass auch in Österreich ab der neuen Spielzeit flächendeckend die "Kapitäns-Richtlinie" eingeführt wird.
- Lesen Sie auch: Nun auch in Österreich: ÖFB führt "Kapitäns-Richtlinie" ein
Das Konzept, bei dem nur die Kapitäne bei wichtigen Entscheidungen mit dem Schiedsrichter kommunizieren dürfen, wurde bereits bei der EURO getestet. Bald soll es nicht nur in den österreichischen Profi-Ligen, sondern auch in allen Amateurligen angewendet werden. Bei der ersten Landescup-Runde gilt die neue Regelung jedoch noch nicht – Startschuss soll die erste ÖFB-Cup-Runde in der kommenden Woche sein.
Der OÖ-Fußballverband zeigte sich auf OÖN-Nachfrage etwas überrumpelt: "Bisher haben wir zur neuen Richtlinie überhaupt keine Information bekommen", sagt OÖFV-Direktor Raphael Koch, der grundsätzlich vom Sinn der "Mecker-Regel" überzeugt ist, nicht aber von der kurzfristigen Umsetzung: "Wir starten heute mit der ersten Landescup-Runde. Da darf noch jeder mit dem Schiedsrichter sprechen, in der zweiten Landescup-Runde in der kommenden Woche dann nicht mehr. Das ist nicht ideal gelöst."
Auch Thomas Prammer, Vizepräsident und Vorsitzender der Kommission für Schiedsrichter beim OÖFV, zeigt sich überrascht: "Am Mittwoch war ich noch bei einer Liga-Sitzung, da habe ich den Vereinen gesagt, die neue Regel kommt noch nicht. Seit gestern ist jetzt alles anders."
Der Hintergrund: Erst vor wenigen Tagen soll die Bestätigung der UEFA eingelangt sein, dass Österreich in jenen Testbetrieb der IFAB (Anm.: Regelkomitee der FIFA) aufgenommen wird. Womit die verbleibenden Wochen vor dem Meisterschaftsstart in den OÖ-Ligen für Prammer und seine Referees besonders intensiv werden: "Wir müssen die Schiedsrichter auf diese Änderung erst vorbereiten und einschulen." Eines ist für ihn aber klar: "In einem normalen Ton muss man mit dem Schiedsrichter immer sprechen dürfen."
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