Viele offene Fragen beim ÖFB vor der EM-Endrunde
WIEN. Der ÖFB bastelt am Fahrplan des Nationalteams für das kommende Jahr – nach dem letzten EM-Qualifikationsspiel in Lettland sind viele Punkte offen.
Das liegt vor allem daran, dass der Verband die Auslosung der Endrunde 2020 (12. Juni bis 12. Juli) am 30. November in Bukarest abwarten muss.
Bisher steht nur so viel fest: Die ÖFB-Auswahl bestreitet Ende März 2020 sowie in der unmittelbaren EM-Vorbereitungsphase Ende Mai / Anfang Juni jeweils zwei Länderspiele. Gegen welche Mannschaften getestet wird, hängt von der Gruppeneinteilung ab. Spiele gegen spätere EM-Gruppengegner werden vermieden. Eine Situation wie 2008, als das ÖFB-Team gegen Deutschland im Februar ein Freundschaftsmatch und im Juni eine EM-Partie absolvierte, wird es diesmal nicht geben. Mit Teamchef Franco Foda wurde vereinbart, vor der EM gegen möglichst starke Kontrahenten anzutreten. "Es ist aber auch klar, dass nicht alle vier Gegner Top-Ten-Nationen sein werden", so ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold.
Ein Fragezeichen steht auch hinter den Austragungsorten. So gibt es etwa die Option, den März-Lehrgang im südlichen europäischen Ausland abzuhalten und dort zumindest einen Probegalopp auszutragen. Ebenfalls noch ungeklärt ist, wo das letzte Trainingscamp vor der EM aufgeschlagen und wo das ÖFB-Team während der EM Quartier beziehen wird. Sollte Österreich in der London/Glasgow-Gruppe landen, könnte man die Zeit während der Gruppenphase auf der Britischen Insel verbringen. "Aber aufgrund der unklaren Lage wegen des Brexit ist das nicht sicher", sagte Neuhold klar. Ein längerer Auslandsaufenthalt während des Turniers ist auch dann denkbar, wenn für die ÖFB-Auswahl zum Beispiel zwei EM-Partien in Baku auf dem Programm stehen.
EM-Fahrplan für den ÖFB
- 30. November: Auslosung der EM-Gruppen in Bukarest
- 3. März: Auslosung der Nations-League-Gruppen 2020/21 in Amsterdam
- Ende März: Zwei Testspiele
- Mitte Mai: Bekanntgabe des 23-Mann-Kaders für die Endrunde
- Ende Mai / Anfang Juni: Zwei Testspiele
- 12. Juni bis 12. Juli: EM-Endrunde
EM-Quartier in Österreich?
Prinzipiell geht der Trend aber in die Richtung, während der Endrunde in der Heimat zu bleiben und nur jeweils einen Tag vor dem Spiel zum Austragungsort zu fliegen. Wo man in diesem Fall in Österreich logieren würde, ist laut Neuhold noch offen. "Grundsätzlich sind alle Vorkehrungen getroffen. Wir haben für uns definiert, welche Option in Österreich wir präferieren. Aber auch hier müssen wir die Auslosung abwarten." Endgültige Klarheit über alle offenen Punkte soll wenige Wochen nach der Gruppeneinteilung herrschen. Neuhold: "Unser Plan ist es, das Programm bis Weihnachten unter Dach und Fach zu haben."
Theoretisch besteht die Gefahr, dass der dann fixierte Fahrplan noch einmal über den Haufen geworfen wird: Die UEFA hat nämlich für den 1. April 2020, wenn nach den Nations-League-Play-offs alle EURO-Teilnehmer feststehen, einen Termin für eine neuerliche EM-Auslosung reserviert. Die Wahrscheinlichkeit, dass neu ausgelost werden muss, ist allerdings gering.