Eine reife Leistung: Vier Einser beim LASK
LISSABON. Rund fünf Mal mehr ist der Kader von Sporting Lissabon wert - trotzdem war der LASK auch im dritten Duell innerhalb eines Jahres die bessere Mannschaft.
„Sporting liegt uns“, hatte LASK-Trainer Dominik Thalhammer vor der Partie gesagt. Er sollte recht behalten. Dabei waren die Hausherren diesmal gewarnt nach den beiden Duellen in der Gruppenphase in der vergangenen Saison. 1:2 hatte der LASK im ersten Duell in Lissabon als deutlich bessere Mannschaft verloren und zu Hause mit dem 3:0 den Gruppensieg fixiert. Diesmal half es auch nichts, dass Trainer Ruben Amorim, seit März im Amt, einen anderen Ansatz wählte.
Auf dem Rasen des Jose-Alvalade-Stadions jagten einander anfangs zwei Mannschaften im 3-4-3 mit Pressing gegenseitig die Bälle ab. Amorim erkannte ein neues Mittel des LASK richtig und setzte Gegenmaßnahmen: Sobald Peter Michorl oder James Holland sich im Aufbauspiel auf dem Weg zurück zum eigenen Sechzehner anboten, bekamen sie Begleitschutz und waren damit als Anspielstationen hinfällig. Dadurch musste der LASK mehr über die Seiten aufbauen, wo Sportings Pressing gut griff, weil die Outlinie die Möglichkeiten der bedrängten Linzer zusätzlich einschränkte. Als Alternative blieb nur der lange Ball - und da hatten Sportings Abwehrriesen die Lufthoheit.
So kamen kaum flüssige Kombinationen zustande, ein bisschen besser kam der LASK in die Partie. Wie so oft traf der LASK aus einer Standardsituation, weil die Athletiker auch in diesem Bereich flexibler geworden sind. Gernot Trauner lief nicht mit Wucht in den Strafraum ein, sondern wartete an der zweiten Stange genau dort, wohin Andreas Gruber an der ersten Stange den Corner von Peter Michorl verlängerte - 1:0 (14.).
Fehlerkette vor dem Ausgleich
Die Portugiesen reagierten mit Pässen in die Tiefe gegen die fast bis zur Mittellinie aufrückende LASK-Abwehr. Das weißrussische Schiedsrichtergespann schenkte Sporting die erste Chance, weil Luciano Vietto deutlich aus Abseitsposition startete. Torhüter Alexander Schlager machte den Referee-Fehler mit einer Glanzparade wieder gut (27.). Die zweite Chance dieser Art vereitelte Sporting selbst: Nuno Santos spielte allein vor Schlager quer - in der Mitte rettete Trauner (39.). Den ersten großen Fehler der LASK-Defensive bestrafte Tiago Tomas mit dem 1:1 (42.): Zuerst überlud Sporting die rechte Seite, Nuno Santos konnte unbedrängt flanken. In der Mitte stand Tiago Tomas allein gelassen zwischen Philipp Wiesinger und Reinhold Ranflt und traf per Kopf zum zu diesem Zeitpunkt verdienten Ausgleich. Trotzdem hätte der LASK mit einer Führung in die Pause gehen können, als Trauner der Ball in der Folge eines Einwurfs genau vor die Beine fiel - doch der Kapitän schoss mit dem schwächeren linken Bein über das Tor (45.+1).
Richtige Lösungen in der Pause
In der Pause fand der LASK die Antworten auf die taktischen Fragen, die Sporting gestellt hatte. Die Athletiker zeigten eine außerordentlich reife Leistung, die zuerst Marko Raguz mit einem Traumtor belohnte. Er hatte schon lange in der Mitte aufgezeigt, als Reinhold Ranftl auf der rechten Seite mit dem Ball Meter neben der Sporting-Dreierkette machte. Bei der Flanke verschätzte sich Pedro Porro und kam dadurch mit dem Kopf nicht mehr heran. Hinter ihm hatte sich Raguz um sechs Meter abgesetzt, auf den Fehler gelauert und nach der Annahme mit dem zweiten Kontakt ins lange Eck abgeschlossen - 2:1 (58.). Es war das neunte Europacuptor des Eferdingers in seinem 16. Einsatz - und technisch ähnlich anspruchsvoll wie das 2:0 eine Woche davor beim 7:0 gegen Dunajska Streda.
Raguz war auch entscheidend daran beteiligt, dass Sporting kurz danach in Unterzahl geriet. Er schickte Husein Balic in die Tiefe, Sebastian Coates brachte ihn zu Fall. Schiedsrichter Aleksei Kulbakow entschied mit Verzögerung auf Foul und zeigte folgerichtig Rot - eine Entscheidung, die ein Videoreferee möglicherweise zurückgenommen hätte: Sportings Kapitän hatte den Ball ein wenig touchiert bevor er Balic berührte. Peter Michorl verwertete den Freistoß von der Strafraumgrenze. Der frühere Real- und Atletico-Madrid-Torhüter Antonio Adan hatte einen Schritt zur Mitte gemacht, weil er mit einem Heber über die Mauer rechnete - und hatte dann das Nachsehen, als der Schuss mit Effet im Tormanneck einschlug (65.). Andreas Gruber erzielte vier Minuten das 4:1. Der überragende Petar Filipovic hatte den Ball in die Tiefe gespielt, Adan wurde auf halben Weg aus seinem Tor aus 18 Metern überhoben. Der eingewechselte Patrick Plojer hatte in der Schlussphase sogar nach das 5:1 auf dem Fuß.
Dass die Athletiker Favoriten in die Knie zwingen kann, haben sie schon in der vergangenen Saison oft genug gezeigt. Die Leistung ist diesmal umso höher einzuschätzen, weil der Gegner selbst schon schlechte Erfahrungen mit dem LASK gemacht hatte. Doch auch die Schwarz-Weißen haben viel dazugelernt - nur so war eine so reife Leistung erneut möglich.
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Bildergalerie: Eine reife Leistung: Der Aufstieg des LASK war verdient
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Das Ergebnis spricht für sich.
War schon mehr als eine reife Leistung - dazu noch herrliche LASK-Tore - einfach ein schöner Fußballabend - bitte mehr davon!
Was ist denn los, Leute, diesmal keine sieben Tore??? 😂😂😂
Obwohl, sieben Tore hätten es durchaus werden können bei solchen Chancen.
Grade hatte ich mir gedacht, dass man vom Andreas Gruber nicht mehr so viel sieht, und dann macht der DIESES Tor, ein Weltklassetor. Wen aus dieser Mannschaft könnte man hervorheben? Allenfalls Michorl und Trauner, aber auch nur ein paar Millimeter.
Glückwunsch an den Stolz von OÖ!!!!!!!
Nochmal Gratulation zum verdienten Sieg. Mit Thalhammer ist der LASK variabler geworden.
Und Sonntags mal rapid aus ihren Stadion schießen das wärs. Freut mich schon auf kühbauers Kritik an Schiedsrichter
Im Allianz Stadion kriegt´s wieder ein Tragerl, dass euch Hören und Sehen vergeht
so, und jetzt ruhig nochmals den Kommentar lesen:
lask, super gespielt, aufstieg verdient...…. und das alles laaaangsam sacken lassen - nicht so schnell wie den alk
Hat euch das euer "Gentleman-Trainer" verraten?