Das Endspiel auf der Gugl
LINZ. Im letzten Match im Linzer Stadion vor dem Abriss empfängt der LASK heute im Cup-Achtelfinale ASK Elektra (18 Uhr). Wir schauen in den Rückspiegel und sehen einige besondere Gugl-Glanzlichter.
Nach 68 Jahren ertönt heute auf der Gugl der Schlusspfiff: Das Achtelfinale im ÖFB-Cup des LASK gegen den Wiener Stadtligisten ASK Elektra (18 Uhr, Liveticker auf nachrichten.at) ist die letzte Vorstellung auf der Bühne des Linzer Stadions vor dem Abriss.
Jürgen Werner verbrachte im Linzer Stadion wohl mehr Zeit als die meisten anderen. "Ich war mit elf Jahren mit meinem Papa das erste Mal im Stadion", erzählte der aktuelle LASK-Vizepräsident. Nach der Zuschauerrolle war er insgesamt elf Jahre als Profi bei der Vöest und dem FC Linz ein Hauptdarsteller. "Ich erinnere mich an Derbys als Jugendlicher und als Spieler, wo die Leute auf die Bäume rund um das Stadion geklettert sind, um etwas zu sehen. Diese Begeisterung hat mich immer beeindruckt. Dafür steht das Linzer Stadion, das verbindet jeder damit, der dabei war." Es folgten die Perspektivenwechsel vom Manager des FC Linz, über den Dauergast als Spielerberater bis zum Protagonisten für den LASK. "Wenn ich in zehn Jahren zurückdenke, wird das emotionalste Spiel wohl das 1:1 gegen Parndorf sein." Dadurch feierte der LASK 2013 in der Relegation die Rückkehr in den Profifußball. Ganz weit vorne ist auch das Playoff-Spiel für die Champions League gegen Brügge im August 2019. Werner: "Wie die Spieler aus der Kabine kommen, sich aufstellen und es läuft die Champions-League-Hymne – ich habe nicht erwartet, dass mich das so umhaut."
Ein bisschen Wehmut ist bei allen dabei, die als Fan, Spieler oder Funktionär mit der Gugl eine Beziehungsebene gefunden haben.
"Es ist Zeit, dass sich etwas tut"
Geliebt wurde das Linzer Stadion aber nie so richtig, wie es beispielsweise die Vöest-Galionsfigur Ferdinand Milanovich ausdrückte: "Es ist höchste Zeit, dass sich auf der Gugl etwas tut. Und das sage ich als jemand, der mit dem 0:0 gegen Barcelona vor 25.000 Zuschauern oder dem Meistertitel mit dem SK Vöest 1974 die schönsten Momente im Linzer Stadion erlebt hat. Aber wir haben schon damals vor 45 Jahren gesagt, dass die Gugl kein echtes Fußballstadion ist, und haben uns bei sehr vielen Auswärtsfahrten in andere Arenen leid gesehen."
Das wurde selbst nach der 2012 abgeschlossenen Sanierung nicht besser. Bei einem Spiel von Blau-Weiß Linz kratzte zum Beispiel ein damaliger Teambetreuer vorsichtig am neuen Putz und sagte: "Da muss Gold drunter sein." Denn der Anstrich war zwar neu, aber der Ostblock-Charme blieb.
Diesen verspürt auch LASK-Trainer Dominik Thalhammer. "Das Linzer Stadion ist trotzdem legendär." Deswegen wird er heute zum Abschied Erinnerungsfotos schießen. LASK-Präsident Siegmund Gruber blickt lieber nach vorne als zurück: "Ich war mit 16 Jahren das erste Mal im Stadion. Ich erinnere mich an viele schöne und emotionale Momente mit Freunden, aber die Vorfreude auf das Neue überwiegt dann doch." An gleicher Stelle soll 2022 in der Raiffeisen-Arena eine neue Ära beginnen.
Schlusspfiff ohne Fans
33.000 Zuschauer waren 1962 beim 3:3 des LASK gegen den Wiener Sportclub im Linzer Stadion dabei – Rekord. Der heutige Abschied gegen ASK Elektra wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit gespielt.
Der Wiener Stadtligist durfte sich mit einer Sondergenehmigung seit Ende November auf das Cupspiel vorbereiten. Der LASK hat mehrere Spiele beobachtet, unter anderem die Siege im Cup in Weiz (1:0) und in Horn (3:0). Husein Balic wird geschont, LASK-Trainer Dominik Thalhammer kündigte „drei, vier Änderungen“ im Vergleich zur Aufstellung gegen Salzburg an.
Stadion-Geschichte
1952 - Eröffnung: Errichtet auf dem Gelände der ehemaligen Froschberg-Ziegelei, wurde das Stadion am 28. Juni 1952 eröffnet.
1967 - Umbau: Flutlichtmasten werden aufgestellt, 1972 werden die Sitzplätze überdacht.
1968 - Länderspiel-Premiere: Am 1. Mai findet auf der Gugl das erste ÖFB-Länderspiel außerhalb Wiens statt. Die Partie gegen Rumänien vor 32.000 Zuschauern endet 1:1.
2003 - EM-Zug verpasst: Klagenfurt erhält anstelle von Linz den Zuschlag für ein Stadion zur EM 2008. Der Bund hätte ein Drittel finanziert.
2007 - Sanierung statt Neubau: Die Stadt Linz entscheidet sich für eine Sanierung. Sie kostet 32 Millionen Euro und dauert bis 2012. Zur Eröffnung gastiert das ÖFB-Team beim 0:3 gegen die Elfenbeinküste letztmals auf der Gugl.
2013 - Neuer Anlauf: LASK-Präsident Siegmund Gruber setzt sich ein neues Stadion als Ziel. Der LASK ist damals Drittligist.
2019 - LASK kehrt zurück: Das Projekt in Pichling wird hinfällig, ein Neubau auf der Gugl beschlossen.
2020 - Projekt vorgestellt: Im Juli werden die Neubaupläne vorgestellt. Wegen der Coronakrise spielt der LASK neben der Europa League auch in der Bundesliga wieder auf der Gugl.
2021 - Abriss und Neubau: Ab Jänner wird die alte Bausubstanz abgerissen, ab März entsteht die neue Raiffeisen-Arena. Mit Saisonbeginn 2022/23 wird das Stadion fertig sein.
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Interessant, das der Abriss schon beschlossen ist, während die Bauverhandlungen für das neue Denkmal der Linzer Politiker noch laufen...
Ein unwürdigeres Endspiel als gegen ASK ELEKTRA gibt's aber echt nicht...
Nun muss ich auch noch meine Gugl- Vita hinzufügen, welche im Herbst 1966 bei LASK - Rapid 4 : 0 begann und über diverse Highlights mit dem 3 : 1 gegen Wolfsberg heuer endete.
Darunter Länderspiele, Pink Floyd Konzert, 100- Jahr- Spiel gegen Real Madrid, aber auch das 0 : 8 gegen den FC Kärnten meinem absolutem Trauerspiel. Wenn es meine Situation erlaubt , bin ich dann im neuen Stadion wieder dabei.
Servus Libertine !
Kannst dich noch an die ab und zu versaute Tribüne erinnern, wenn am Freitagabend ein Speedway-Rennen stattgefunden hat ? Als hätte der Rauchfangkehrer dort seinen Besen ausgebeutet.
Übrigens !
Die Wellenbrecher-Sitze (Eisen) der Sektoren 1-7 sind am Do,17.Dez, Fr.18.Dez. und Mo,21.Dez. in der Zeit von 12:00 - 18:00 um 19,08 € käuflich zu erwerben.
Mitzubringen sind ein 17er Gabelschlüssel oder Nuss mit Ratsche (Selbstdemontage !)
Bezahlt wird nachher an der Kassa am Stadionvorplatz bar oder mit Karte.
Ein Stück Rasen für den Garten oder die Wohnung wäre auch nicht schlecht.🤔😏😄
Natürlich schwingt auch bei mir heute etwas Wehmut mit. Besonders deshalb, weil ich selber bei vielen dieser angeführten Highlights persönlich dabei war. Z.B. war das Match gegen den deutschen Meister
1.FC Nürnberg zur Einweihung der Flutlichtanlage mein erstes LASK-Match überhaupt. Unvergessen auch das erste Länderspiel in Linz gegen Rumänien oder das legendäre Derby LASK-VÖEST, bei dem man noch Zuschauer via Landessportschule ins restlos ausverkaufte Stadion ließ. Auch das Tor von Hans Gröss gegen Inter Mailand mit deren Stars Altobelli, Rummenigge, Zenga, Brady, Bergomi bleibt unvergessen.
Damals als der (Schotter) Stadionparkplatz seinem Namen noch gerecht wurde und man sich nach dem Schlusspfiff am Stadionbuffet noch eine Scharfe und ein Bier gönnte um beim Fachsimpeln den Wirbel beim Wegfahren vermied. Als einmal parallel zum Match in der Sporthalle auch ein Konzert von Udo Jürgens stattfand und am Parkplatz wild durcheinander geparkt wurde.
Aber auch richtig skurrile Szenen.
Als der LASK wieder einmal sportlich ziemlich am Boden lag, sich nur noch eine Handvoll Fans ins Stadion verirrte um sich direkt neben dem Buffet mit Kartenspielen die Zeit zu vertreiben. Unglaublich !
Schmerzlich auch der Verzicht auf die Heim EM und stattdessen später die sinnlose Geldverschwendung bei der Renovierung des Stadions
Doch das ist mit heutigem Tag alles Geschichte.
Jetzt regiert nur noch die Vorfreude auf ein neues schmuckes echtes Fußballstadion.
Irgendwie wird man natürlich wehmütig. Man hat alles mögliche erlebt. Aber richtig geliebt hat man dieses Hufeisen eigentlich nie . Ich war bei der Stadion Eröffnung als Kind schon dabei !!
Neujahrsunglücksferkel wurde auch von seinen Sportlehrern über die Trainingsfelder und Laufbahnen gejagt.
Unvergesslich, als dort noch richtige Mega-Konzertevents wie Michael Jackson oder David Bowie stattfanden, bei der Vor-Sängerin Kim Wilde hüpfte die ganze Gugl im Takt mit... War immer schön zuzuschauen - von der Wiese unterm Freinbergsender.
Da ist sie dann also wirklich Geschichte die alte Gugl.
Das letzte Stadion alter Prägung meiner Jugend. Wir haben schon in den frühen 90er Jahren neidisch geschaut, wenn wir im alten Weststadion , der Horr(or)arena, oder in der Grazer Gruam zu Gast waren. Alles ebenfalls in die Jahre gekommene Stadien aber mit viel besserer Atmosphäre.
In Wien und Graz wurde bereits vor Jahren um und Neugebaut, jetzt tatsächlich auch in Linz, wo Verhinderer und Neider leider oft als Sieger von Dannen schritten.( was allerdings nicht nur für den Sport zutrifft- siehe Oper im Berg oder auch Eisenbahnbrücke)
Nochmal herzlichen Dank an die Sanierer vor 8 Jahren.
32.000.000 Euro Steuergeld in den Sand gesetzt.
Klassisch "alles Trotteln, außer mir"-Stupiderthantherest - der allumfassende Experte in Dingen, deren Zeitachse rückwärts gewandt ist:
In welcher Glaskugel hätte man denn bei der Planung der Sanierung 2011 sehen können, dass das Lask-Stadion auf der Gugl werden wird?
SRV1
Spätestens Anfang der 2000er Jahre waren Stadien wie die Gugl als Fußballstadion nicht mehr up to date.
Trotzdem wurde dieses tote Pferd nochmals mit 32 Mio. Euro Steuergeld gestriegelt.
Die Sanierung des Stadions wurde 2007 vom Linzer Gemeinderat beschlossen, die ersten Arbeiten starteten 2008 und schon damals wusste stupiderthantherest, dass 2020 dort das Lask-Stadion errichtet werden wird:
"Alles Trotteln, außer mir"
"I hab´s eh scho imma gsagt und jetzt kemman´s drauf, die Trotteln..."
Wie können eigentlich alle diese Entscheidungsträger in der Politik und in den Krisenstäben auf Ihre allumfassende Expertise verzichten? Vielleicht deswegen, weil diese in der Zeitachse vor allem rückwärts gewandt ist?
Ich meine der Fehler/Versäumnis wurde schon viel viel früher begangen. Vielleicht hätte man rechtzeitig beginnen sollen am Stadtrand ein echtes Sportzentrum zum planen um dort langsam Schritt für Schritt Stadion, Eishalle, Ballsporthalle mit einem.gemeinsamen Parkplatz und Anschluss an die Öffis zu errichten. Natürlich spricht es sich hinterher leichter. Das stimmt schon.
Dummheit wird nicht besser nur weil es ein Gemeinderat beschliesst. Ganz im Gegenteil, dieser Gemeinderat hat egal zu welchem Zeitpunkt auch immer, die falschen und zugleich teuren Entscheidungen getroffen.
Der Verzicht eines EM Stadions, die sinnlosen Sanierungen.
Die Linzer Gemeindepolitik war und ist nicht nur für die Sportart "Fußball" da und schon gar nicht nur für den LASK...
Zu ADHOC kann mich nach 57 Jahren deinen Gedanken nur anschließen! Viele Erinnerungen schwingen mit. Freue mich aber sehr endlich auf ein echtes Fußballstadion. Hoffentlich hält die sportlich so gute Entwicklung des LASK weiterhin so an!
Da hat die Frau Dolezal sinnlos Millionen in den Sand gesetzt ?
Wird die jetzt wenigsten für diese Misswirtschaft zur Verantwortung gezogen oder haben die Politiker in Österreich Narrenfreiheit ?
Ja eh, Blaunschildboy - in welcher Glaskugel hätte man denn bei der Planung der Sanierung 2011 sehen können, dass das Lask-Stadion auf der Gugl werden wird?
Naja, die Dolezal war nicht in jedem Themengebiet die Hellste (=obwohl ausgebildete Ärztin)!
Für den ASKÖ Linz/ STEG hat sie viel Fördergeld erreicht!
... sehen können, dass das Lask-Stadion auf der Gugl werden wird ?
Das ist nicht meine Muttersprachen - versuchen Sie es bitte nochmals - wenn es geht und nicht zu viel verlangt ist in DEUTSCH !!
Eine der größten Geldvernichtungsaktionen war die Sanierung 2012. Und jeder hat’s gewusst.
Good bye alte, gehasste und doch geliebte Gugl.
Was wird mir abgehen? Mein alter Stammplatz in 6.4 auf Höhe des Mittelfeldes, die Pommes (nirgendwo anders hab ich so gute Pommes gegessen), viele Erinnerungen
Welcome neue Gugl - ich freu mich auf dich wie ein kleines Kind aufs Christkind - ich werde die Minuten zählen bis ich dich als neues Wohnzimmer das erste Mal betreten darf..
jaja, pommes und buren waren bei jedem Spiel Pflicht ..... aber die Vorfreude ist jedenfalls riesengroß, das wird ein zähes Warten
..die Burenwurst beim (alten) Hofstetter war immer ein Genuss.
Kann mich aber auch erinnern, dass das Bier am teuersten in ganz Österreich war.(Nachzulesen im Bundesligajournal)
Ich habe das damals als "Guglzulage" bezeichnet
.... nicht zu vergessen die zähen alten Schnitzel-Semmel. 😄😄😄
.....die man nur mit einem Bier runterwürgen konnte.
Aha, darum heute noch das Kratzen im Hals 💡😀😀😀
Es ist erfreulich, dass der LASK ein neues reines Fussballstadion bekommt.
schade, dass man als alter lasklfan (fast 55 jahre auf der gugl) beim letzten spiel nicht dabei sein kann
Werde heute vorm FS Abschied nehmen von der Gugl, habe viele schöne sowie traurige Momente als ojda Laskla miterlebt. Es ist wie im Leben alles hat mal ein Ende.Hätte mit 100% Anwesenheit den Abschied von der Gugl mit gefeiert. Habe als ojda Laskla noch einen Wunsch in meinem Leben dieses NEUE Stadion zusehen und zu betreten zu können. LG aus NÖ vom ojden Laskla 1947.
Sollte man das Stadion nicht erst abreißen, wenn sicher ist, dass auch neu gebaut werden darf?
Sind die aktuellen Bauverhandlungen mit den Anrainern nur ALIBI, oder können als Ergebnis dieser Bauverhandlungen nur zusätzliche Auflagen für den Errichter des neuen Stadions entstehen?
Die - auch als Landmark - markanten Scheinwerfersäulen, als Kind als "Zahnbürsten" bezeichnet, mit ihrer starken Lichtverschmutzung werden fehlen!
Also mir nicht...