"Die schönste Zeit in meiner Karriere"

Sein Spitzname "Kaiser" wurde in den vergangenen Tagen in "Tor-Kaiser" geändert: Nach seinem Weitschusskracher beim 2:1 gegen Rapid Wien köpfelte Christian Ramsebner den LASK am Sonntag in Hartberg zum 1:0-Erfolg.

Ein Auswärtssieg, der die Schwarz-Weißen auf Platz drei in der Fußball-Bundesliga beförderte. Doch nicht nur die Athletiker surfen auf der Erfolgswelle – auch der 29-jährige Innenverteidiger genießt den Moment. "Es ist wahrscheinlich gerade die schönste Zeit in meiner Karriere", sagt der Pettenbacher, der unter LASK-Trainer Oliver Glasner zu den Dauerbrennern gehört und in dieser Saison beim Gastspiel bei der Admira Gernot Trauner sogar als Kapitän vertrat. Ramsebner: "In meiner Anfangszeit war es vielleicht nicht immer so, aber in den jüngsten beiden Saisonen habe ich mich gemausert, bin in die Führungsrolle reingewachsen."

Glasner dankt es ihm mit Spielzeit: In dieser Saison war er bei allen zehn Pflichtspielen über die volle Distanz im Einsatz – in den beiden Jahren davor stand er in 70 von 80 Spielen von Beginn weg auf dem Platz. "Nach drei Jahren beim LASK habe ich das System verinnerlicht und weiß, was der Trainer von mir erwartet."

Verantwortung als Papa

Zu seinem aktuell so erfolgreichen Karriereabschnitt kam vor vier Monaten, am 23. April, das "schönste Erlebnis" seines Lebens hinzu: die Geburt seines Sohnes Moritz. Ein Ereignis, das ihm auch auf dem Spielfeld spürbar Kraft verleiht. Ramsebner: "Mir wurde erstmals in meinem Leben so richtig bewusst, Verantwortung für meine Familie zu übernehmen. Auch in dieser Hinsicht ist der Beruf als Profi-Fußballer der schönste, den es gibt. Weil ich nach dem Training viel Zeit für meinen Sohn habe." Nicht nur privat läuft es perfekt für den Abwehrspieler – auch die LASK-Familie macht Lust auf mehr: "In unserer Mannschaft steckt ein unglaublicher Teamgeist, das zeigen wir gerade Woche für Woche auf dem Platz."

Gute Typen im Team

Während anderen österreichischen Top-Teams Jahr für Jahr die besten Spieler abhanden kommen, konnten die Athletiker – trotz Anfragen für Peter Michorl, Thomas Goiginger oder Maximilian Ullmann – ihre Mannschaft im Sommer zusammenhalten. "Die anderen hatten alle einen Umbruch, wir sind zusammengeblieben. Das ist nicht nur ein Verdienst von Trainer Glasner oder der Vereinsführung – es zeigt auch, dass wir gute Typen im Team haben." Ein Team, mit dem der neue "Tor-Kaiser" des LASK den aktuellen Erfolgslauf noch lange genießen will: "Vom Potenzial her ist vieles möglich."