Rapid blieb dank 2:1 gegen Hartberg an Leader Sturm dran
WIEN. Rapid bleibt Tabellenführer Sturm Graz in der Fußball-Bundesliga auf den Fersen. Die Hütteldorfer setzten sich am Sonntag zum Abschluss der 10. Runde gegen den TSV Hartberg knapp mit 2:1 durch und liegen damit weiter nur einen Zähler hinter dem Titelverteidiger.
Die Steirer kassierten nach drei Siegen im vierten Spiel unter Trainer Manfred Schmid die erste Niederlage. In der Tabelle gab es dadurch den Rückfall auf Position acht, zehn Punkte hinter Platz eins.
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In einer spannenden Partie vor 19.500 Zuschauern im Allianz Stadion münzten die Hütteldorfer vor der Pause ihre Überlegenheit nur in einen Treffer von Dion Beljo (15.) um. Der schnelle Ausgleich der Gäste von Tobias Kainz (21.) war schmeichelhaft. Nach der Pause waren die Steirer die bessere Mannschaft, gingen aber leer aus, da "Joker" Noah Bischof (85.) traf. Für Rapid war der dritte Pflichtspielsieg in Folge eine ideale Generalprobe für das Donnerstag-Heimduell mit dem FC Noah in der Conference League. Hartberg verlor nach sieben ungeschlagenen Pflichtspielen wieder einmal.
Lang statt verletztem Schaub
Bei den Rapidlern gab es personell nur eine Überraschung, die kam verletzungsbedingt zustande. Statt Louis Schaub, der sich am Samstag im Abschlusstraining eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen hatte, durfte sich Christoph Lang wieder einmal von Beginn an am Flügel versuchen. Bei den Hartbergern rückte wie auch schon in der 2. Halbzeit beim WAC Benjamin Markus für den am Oberschenkel verletzten Justin Omoregie ins Team.
Die Gäste wurden von Beginn an erheblich unter Druck gesetzt, rollende Angriffe in Richtung TSV-Tor waren in der Anfangsphase zu sehen. Schon nach nicht einmal zwei Minuten kam Guido Burgstaller nach einer Beljo-Weiterleitung aus kurzer Distanz knapp nicht zum Abschluss. Drei Minuten später zappelte der Ball im Netz. Matthias Seidls Treffer wurde aber wegen eines vorangegangenen Foulspiels von Beljo an Fabian Wilfinger nicht anerkannt.
Beljo profitierte von Hartberg-Schnitzer
Beljo (8.), Mamadou Sangare (10.) und Burgstaller (12.) ließen gute Chancen aus. Ziemlich genau nach einer Viertelstunde war der Bann gebrochen. Nach Fehlpass von TSV-Kapitän Jürgen Heil schalteten die Wiener schnell um, und nach Idealpass von Lang schloss Beljo diesmal kaltschnäuzig ab. Die Steirer gaben mit ihrer ersten gelungenen Offensivaktion postwendend eine Antwort. Am Ende einer schönen Kombination ließ Patrik Mijic zurückprallen auf Kainz, der Niklas Hedl keine Chance ließ.
Sonst lag eher ein weiterer Rapid-Treffer in der Luft, den Raphael Sallinger mit Paraden bei Abschlüssen von Beljo (28.) und Burgstaller (31.) verhinderte. Nach Wiederbeginn musste der TSV-Schlussmann im nächsten Duell mit Burgstaller neuerlich sein Können zeigen (49.), die Charakteristik der Partie war aber eine andere. Die Steirer waren viel mutiger und jenes Team, das in der Offensive mehr Akzente setzen konnte.
Hedl rettete mehrmals gegen Avdijaj
Mijic brachte einen Kopfball aus bester Position nicht aufs Tor (52.). Ganz knapp war es dann in Minute 61, in der Hedl einen Avdijaj-Kopfball in extremis abwehren konnte. Nach Ansicht der TV-Bilder war der Ball wohl wenn, dann nicht gänzlich hinter der Linie. Der ÖFB-Team-Ersatztormann wehrte auch einen Avdijaj-Schuss glänzend ab und hatte Glück, dass Mijic den Nachschuss nicht traf (72.). Kurz vor seiner Auswechslung setzte Avdijaj auch noch einen Freistoß von knapp außerhalb des Strafraums neben das Gehäuse (77.).
Die mangelnde Effizienz rächte sich noch. Burgstaller fing eine unglückliche Kopfball-Rückgabe von Youba Diarra in Richtung von Sallinger ab, schoss wuchtig an die Latte und lieferte den idealen Assist für Bischof, der via Abstauber zum Matchwinner avancierte. Damit revanchierte sich Rapid doch noch für die beiden Heimniederlagen gegen Hartberg in der vergangenen Saison. In neun Bewerbsspielen in Folge gab es keine Niederlage.