"Ich würde sie sofort wieder abschaffen"

"Man sollte sie sofort wieder abschaffen", schrieb der 71-Jährige in einer Kolumne für t-online.de. Die europäische Nationenliga sei ein "willkürlich erdachter Wettbewerb". Durch die zusätzlichen Bewerbsspiele werde den Nationaltrainern "die Zeit genommen, in Ruhe Veränderungen einzustudieren oder einen Umbruch durchzuführen, wie es aktuell Jogi Löw versucht", publizierte Vogts mit Hinweis auf die Probleme des aktuellen deutschen Bundestrainers.

"Kein Weltuntergang"

Deutschland droht vor dem abschließenden Nations-League-Gruppenspiel am Montag in Gelsenkirchen gegen die Niederlande der Abstieg aus der höchsten Liga. "Vielleicht ist es sogar ein Vorteil, wenn wir beim nächsten Mal in Liga B gegen kleinere Nationen spielen und uns mit weniger Druck auf das nächste Großereignis vorbereiten können", urteilte Vogts.

Auch Löw selbst hatte zuletzt betont, ein Abstieg in der Nations League wäre "kein Weltuntergang". In der Liga B ist derzeit unter anderem das österreichische Nationalteam vertreten.

Die Europäische Fußball-Union UEFA kann mit derart kritischen Tönen nichts anfangen, sie ist von ihrem Produkt überzeugt und lässt dafür auch einiges springen. Insgesamt schüttet die UEFA Solidaritäts- und Bonuszahlungen an die 55 teilnehmenden Nationen aus. In der höchsten Liga gibt es ein Antrittsgeld von 2,25 Millionen Euro pro Mannschaft. Die Gruppenersten streifen noch einmal 2,25 Millionen ein, der Sieger erhält in der Liga A die Erfolgsprämie im Finale miteingerechnet 10,5 Millionen Euro. In der Liga B gibt es ein Startgeld in der Höhe von 1,5 Millionen und einen Bonus von weiteren 1,5 Millionen, sollten Platz eins und der Aufstieg herausspringen.

Dieses Ziel hat die Ukraine bereits geschafft, sie ist bei der nächsten Auflage der Nations League erstklassig. Auch die Russen haben beste Karten, Wales kann heute mit einem Heimsieg über Verfolger Dänemark alles klar machen.

In der Liga A stehen Island und Polen als Absteiger fest, Italien könnte noch den Sprung ins Finalturnier der Top 4 um den Titel (5. bis 9. Juni) schaffen. Dafür braucht es allerdings morgen einen Heimsieg über Spitzenreiter Portugal, der zum Abschluss auch gegen Polen patzen müsste. Italien, Polen und Portugal haben sich um die Ausrichtung des Final-4 beworben.