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Die Niederländer hatten ihre Hütten-Gaudi im Stadion

Von Harald Bartl, 18. Juni 2021, 00:05 Uhr
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Bildergalerie 0:2 - Österreich verliert gegen die Niederlande
Bild: APA/AFP

AMSTERDAM. Österreichs Nationalteam wehrte sich beim 0:2 in Amsterdam tapfer, aber vergeblich – und blieb offensiv harmlos.

Österreichs Fußball-Nationalteam bekam beim gestrigen 0:2 (0:1) gegen die nun fix für das EURO-Achtelfinale qualifizierten Niederlande die Grenzen aufgezeigt. Die Oranjes feierten in Amsterdam einen verdienten Erfolg, der vom eigenen Publikum standesgemäß gefeiert wurde. "Wir wussten, dass die Qualität der Holländer sehr groß ist. Aber ich bin trotzdem stolz auf die Mannschaft, wir haben versucht, unser Spiel durchzuziehen. Wir haben uns auch vom 0:1 nicht irritieren lassen", sagte ÖFB-Kapitän David Alaba: "Der Elfmeter geht auf meine Kappe, das ist natürlich bitter."

Was wäre gestern in der Johan-Cruyff-Arena erst los gewesen, wenn anstatt der 16.000 Fans im Stadion die vollen 55.000 Zuschauer zugelassen gewesen wären? Das versäumte Jahr der niederländischen Skihütten-Gaudi in den österreichischen Bergen wurde gestern bei Temperaturen über 25 Grad Celsius im Fußball-Stadion nachgeholt. Der DJ im Stadion drehte die Musik so laut auf, dass sie wohl auch noch in der acht Kilometer entfernten Heineken-Brauerei zu hören war.

Bei Apres-Ski-Hits wie "Schatzi, schenk mir ein Foto" stimmten sich die knapp 16.000 im Stadion auf das Spiel ein. Und Alaba legte nach elf Minuten unfreiwillig mit einem "1000 Mal berührt, 1000 Mal ist nichts passiert" nach. Diesmal passierte doch etwas, weil bei dieser EM auch der Video-Assistant-Referee seine Augen auf heikle Situationen wirft.

Nach dem Kontakt mit Denzel Dumfries wurde Schiedsrichter Orel Grienfeld zurück an den Bildschirm beordert – und die zuvor getroffene Entscheidung korrigiert. Der Elfmeter war klar – und richtig ärgerlich, weil die Berührung genau am Strafraumeck stattgefunden hatte. Eine wirkliche Gefahr wäre von dort kaum ausgegangen.

Österreichs Torhüter Daniel Bachmann half es nichts, dass er beim zu platziert geschossenen Elfmeter von Memphis Depay die Ecke erraten hatte. Ein Gegentor, das doppelt bitter war, weil die Niederländer danach zeigten, warum die Kritik am Spielstil von Trainer Frank de Boer im eigenen Land so groß ist.

Dem Europameister von 1988, auch gestern im neuen 3-5-2 angetreten, fiel wenig ein. Die ÖFB-Auswahl stellte sich dem Gegner mutig entgegen. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit waren die Niederländer bei Chancen von Depay (40.) und Wijnaldum (41.) etwas gefährlicher. "Wir haben ganz gut mitgehalten, es war eine ordentliche Leistung. Es ist noch nichts verloren", sagte Außenverteidiger Andreas Ulmer.

Auch nach der Pause hatte die ÖFB-Elf alles unternommen, um

mit den vorhandenen Mitteln offensiv gefährlich zu werden. Besonders litt der gesperrte Marko Arnautovic, der auf der Tribüne neben ÖFB-Präsident Leo Windtner und Generalsekretär Thomas Hollerer Platz genommen hatte. Ersatzmann Michael Gregoritsch, im 3-5-2 als zweite Spitze neben Christoph Baumgartner aufgeboten, machte im Gegensatz zum Spiel gegen Nordmazedonien (3:1) diesmal keinen Stich.

Man spürte es, dass spätestens mit der Herausnahme des unermüdlichen Konrad Laimer – der auch im Hinblick auf das Ukraine-Spiel am Montag eine Verschnaufpause erhalten musste – das zweite Gegentor früher oder später doch fallen würde. Bei Donyell Malens Solo reklamierte die heimische Abwehr zu Unrecht und deshalb auch vergeblich Abseits. Den uneigennützigen Querpass musste Denzel Dumfries nur noch über die Linie drücken – 0:2 (67.).

Es passte zum heimischen Offensivspiel, dass die erste und größte Chance ein abgefälschter Kalajdzic-Kopfball war, der um wenige Zentimeter am gegnerischen Tor vorbeirollte. Ein Tor wäre wichtig gewesen, um im Kampf um Platz zwei gegen die Ukraine nur ein Unentschieden anstelle eines Sieges zu benötigen.

So ertönten am Ende wieder die Skihütten-Hits. Am Montag wird es nach dem Spiel und einem Sieg gegen die Ukraine hoffentlich "I am from Austria" spielen.

Autor
Harald Bartl
stellvertretender Ressortleiter Sport
Harald Bartl

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