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Zadic will Lücken im Korruptionsstrafrecht bald schließen

Von nachrichten.at/apa, 02. Jänner 2022, 14:32 Uhr
Konsequenzen für Rechtsschutzbeauftragte gefordert
Justizministerin Alma Zadic Bild: APA

WIEN. Justizministerin Alma Zadic (Grüne) bringt in den ersten Monaten des Jahres 2022 zwei wichtige Vorhaben auf Schiene.

Schon Anfang 2022 soll die Regierungsvorlage zur Reform des Maßnahmenvollzugs vorliegen. Für das erste Quartal kündigte Zadić im APA-Interview den Entwurf zur Nachschärfung des Korruptionsstrafrechts an. In der Justiz und "generell" hofft Zadić, dass mit dem neuen ÖVP-Kanzler Karl Nehammer "Ruhe einkehrt".

Hoffen auf mehr Ruhe

Nach einem Jahr voller Aufregungen und Angriffe der ÖVP auf die Justiz - angesichts der Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen Ex-Kanzler Sebastian Kurz und sein Umfeld - ist Zadić jetzt "zuversichtlich, dass generell mehr Ruhe einkehren wird". Die Zusammenarbeit mit Nehammer, früher Innenminister, habe bisher schon gut funktioniert. Jetzt als Kanzler sei er "in seiner Wortwahl versöhnlicher" und zeige sich konsensorientiert. Ruhe wäre auch "dringend nötig, denn wir müssen das Land aus der Pandemie führen", merkte Zadić an.

Im Jänner wird sie das von ihr eingeleitete Gespräch mit der Rechtsschutzbeauftragten Gabriele Aicher führen. Diese hatte die WKStA-Ermittlungen scharf kritisiert, Beschwerde eingelegt - und zwar, wie dann bekannt wurde, beraten von der Anwaltskanzlei Ainedter, die auch zwei beschuldigte ÖVP-Politiker vertritt. Inhaltlich will die Justizministerin das nicht beurteilen, dies sei Sache des Oberlandesgerichts. Aber "die Optik war keine gute", stellt sie zur "Medienarbeit" Aichers fest. Denn "die Unabhängigkeit der Justiz muss immer auch nach außen sichtbar sein".

Widerstand zu erwarten

Nicht erst mit diesen Ermittlungen, sondern schon mit dem Ibiza-Skandal wurden Lücken im Korruptionsstrafrecht sichtbar. Diese will Zadić mit einer Gesetzesänderung schließen - die auch ihr Beitrag zum seit Antritt der türkis-grünen Koalition versprochenen Transparenz- und Antikorruptions-Paket ist. Es enthält weiters für demnächst angekündigte Nachschärfungen im Parteienfinanzierungsgesetz (die im Parlament erarbeitet werden) und das Informationsfreiheitsgesetz, das Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) gegen einigen Widerstand durchzubringen versucht.

Zadić hat ihren Entwurf zum Korruptionsstrafrecht bereits der ÖVP zur politischen Abstimmung übermittelt. Eckpunkte sind eine erweiterte Strafbarkeit des Mandatskaufs und die Ausweitung des Amtsträgerbegriffes bei Bestechlichkeit. Es soll auch strafbar werden, wenn ein Politiker eine bestimmte Leistung gegen Geld oder sonstige Vorteile zusagt, noch ehe er die entsprechende Funktion eines "Amtsträgers" hat.

Arbeitsgruppe und Beirat im Einsatz

Noch nicht in Sicht ist die Übertragung des Weisungsrechts gegenüber Staatsanwälten von der Ministerin an einen Bundesstaatsanwalt. Zadić hat dazu nicht nur eine Arbeitsgruppe eingesetzt, sondern auch einen Beirat eingerichtet, dem u.a. der ehemalige Vizekanzler Clemens Jabloner, Ex-OGH-Präsidentin Irmgard Griss, die Verfassungsrechtler Bernd-Christian Funk und Heinz Mayer oder der frühere WKStA-Chef Walter Geyer angehören.

Die beiden Gremien haben unterschiedliche Aufgaben, erläuterte Zadić: Die Arbeitsgruppe aus hochrangigen aktiven Juristen soll ein Modell für die neue Weisungsspitze erarbeiten. Wenn man eine so tiefgreifende Veränderung vornehme, "muss das System besser sein als jetzt. Wir können uns nicht erlauben, dass mit der Reform durch die Hintertür die politische Einflussnahme reinkommt." Gleichzeitig bräuchte es aber einen breiten politischen und gesellschaftlichen Konsens. Dafür soll der Beirat den Boden aufbereiten, mit breiter Diskussion der Berichte der Arbeitsgruppe.

Maßnahmenvollzug soll reformiert werden

Schon lange, unter einiger Kritik an den Zuständen, gefordert wird die Reform des Maßnahmenvollzugs. Zadić will sie 2022 umsetzen. Die Unterbringung psychisch kranker Rechtsbrecher ist sein "sehr sensibler Bereich", geht es doch um Menschenrechte - und Verbesserungen seien "dringend". Die Reform hat zwei Teile: Teil Eins mit den nötigen Änderungen im Straf- und Strafprozessrecht ist bereits begutachtet, die Regierungsvorlage wird demnächst fertig. Den zweiten Teil - die Änderung des Maßnahmenvollzugsgesetzes - will Zadić Mitte des Jahres in Begutachtung schicken.

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19  Kommentare
19  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Fenstergucker (2.386 Kommentare)
am 03.01.2022 13:24

Frau Zadic,
bitte gehen Sie nach Bosnien in Ihre Heimatstadt Tuzla zurück.
Dort können Sie die Korruption in Ihrem Heimatland bekämpfen bis zum Geht nicht mehr.
In Österreich haben Sie wahrlich nichts verloren. 🇦🇹👍

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Lerchenfeld (5.195 Kommentare)
am 03.01.2022 17:32

Eine Frage, kann man auch Politiker abschieben ?

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Analphabet (15.429 Kommentare)
am 03.01.2022 11:53

Frau Minister sollte sich beeilen, denn viel Zeit hat Sie mit Sicherheit nicht mehr.

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sagenhaft (2.118 Kommentare)
am 03.01.2022 11:57

es steht ja eh da dass sie das "schon" Mitte des Jahres in Begutachtung schicken will. je spaeter umso laenger sind die Gruenen in der Regierung. Das ist naemlich auch Korruption was die Gruenen da tun. Sie sind im Gegenzug fuer Ministerposteb Steigbuegelhalter des Kurzclans

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arnonimm (620 Kommentare)
am 03.01.2022 07:31

Wenn dieses Gesetz so kommt wie geplant, müsste Mitterbauer-Niss aus dem Nationalrat und Ortner aus dem Aufsichtsrat. Oder die ÖVP gibt ihre Parteispenden zurück.
Beides wird nicht passieren.

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Freitagskind (861 Kommentare)
am 02.01.2022 20:13

Bei einer Überarbeitung von Gesetzen werden sie immer harmloser und bringen sicher keinen mehr auf die Anklagebank

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Petziziege (3.590 Kommentare)
am 02.01.2022 18:54

Wen in Österreich Korruption mit Gefängnis bestraft würde hätten wir ja sehr wenige Politiker...👍

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( Kommentare)
am 02.01.2022 18:26

Lobenswert ist, dass was passiert. Nur sollte man auf das Alter in der Arbeitsgruppe und im Beirat achten. Wir leben im Sozialmedia-Zeitalter und wenn vor Jahren die Gratisherstellung einer Komepage nicht als Korruption und Einkommensbestandteil beurteilt worden ist, dann sehe ich auch jetzt bei kreativer Gestaltung schwarz.

Ich stells jetzt nur in den Raum ... aber wenn die ÖVP einem Ex-Kanzler den Sozialmedia-Bereich schenkt, dann versteuert der das in meiner Welt. Der Account ist mehrere 100 MIo wert. aber dazu reichts bei uns nicht.

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( Kommentare)
am 02.01.2022 18:22

Hätte das Gesetz nicht schon längst in Kraft treten sollen ?

Anstatt die bereits begangenen Korruptionen
einzubeziehend zu können,

gibt es erst in ein paar Monaten einen Entwurf !

War man sich über die Formulierung
der Ausnahmen für Hintertürchen nicht einig ?

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vinzenz2015 (46.393 Kommentare)
am 02.01.2022 18:20

Wa de Justiz
in blaue oder schwoazze Händ,
donn wa jo ois so wos vo bessa!?!?

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( Kommentare)
am 02.01.2022 18:29

Ja Vinzens,

unter Anleitung Schwarzer Hände,
ist halt eine Grüne Justizministerin
auch nicht das Gelbe vom Ei !
Da können die Blauen nix dafür.

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vinzenz2015 (46.393 Kommentare)
am 02.01.2022 19:00

Hahahaha

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telepath (355 Kommentare)
am 02.01.2022 17:23

„Die Unabhängigkeit der Justiz muss immer auch nach außen sichtbar sein“ - der Spruch war gut.
Das ist wohl der Grund, warum sie die Abgabe des Weisungsrechts gegenüber der StA verzögert. Und wohl auch, warum Ermittlungen gegen Rote und Grüne liegen bleiben, während gegen Nichtlinke wie Strache so emsig ermittelt wird, dass er auf allen Ebenen ruiniert ist, obwohl die Verfahren gegen ihn nun reihenweise eingestellt werden müssen.

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vinzenz2015 (46.393 Kommentare)
am 02.01.2022 18:18

Was Sie nicht alles überJustiz-Interna wissen?!?
Belegen klönnens Sie das nicht?

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despina15 (10.075 Kommentare)
am 02.01.2022 15:13

Macht gute Arbeit!

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Rechtswalzer (826 Kommentare)
am 02.01.2022 15:09

Die Dame sollte sich lieber um
den ständigen Rechtsbruch der Regierung kümmern.

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HJO (1.196 Kommentare)
am 02.01.2022 15:30

Bitte um Näheres. Würde mich interessieren.

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arnonimm (620 Kommentare)
am 03.01.2022 07:35

Sie kennen das Bundesstraßengesetz? Lobautunnel, Steir. Schnellstraßen, usw.
Ist nur einer der Gesetzesbrüche

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Alfred_E_Neumann (7.233 Kommentare)
am 02.01.2022 16:52

Die Rechten zu brechen, ist doch gut.

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