"Schönheit und Eleganz": 100 Jahre Verfassung
WIEN. Van der Bellen lobt die zeitlose Krisenfestigkeit des Gesetzeswerks.
Das auf wenige Repräsentanten der Republik reduzierte Auditorium in der Nationalbibliothek war gestern der augenscheinlichste Hinweis darauf, dass auch das 100-jährige Jubiläum der Österreichischen Bundesverfassung im Bann von Corona stand. Die Pandemie war ein Bezugspunkt in den Reden zum Festakt des Parlaments – aber auch die Ibiza-Affäre im Vorjahr.
Im Mai/ Juni 2019 habe das am 1. Oktober 1920 beschlossene Gesetzeswerk "die Lösung der Regierungskrise allein aufgrund des klaren Wortlautes ermöglicht". Das habe er gemeint, als er in diesen turbulenten Tagen "die Schönheit und Eleganz der Verfassung" gelobt habe, erinnerte Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
"Eine Zumutung"
In den "schwierigen Zeiten" würden jetzt Infektionszahlen darüber bestimmen, wie viele Freiheiten aufzugeben seien. "Diese dramatische Einschränkung der verfassungsrechtlichen Grund- und Freiheitsrechte war und ist eine Zumutung, eine notwendige, leider", sagte das Staatsoberhaupt. Auch in nächster Zeit seien "heikle Entscheidungen" auf dem Grat zwischen dem Schutz der Gesundheit und der Zumutbarkeit im Sinne der Grundrechte und des Blicks auf die Wirtschaft zu treffen. Er werde "sorgsam und penibel" darauf achten, dass "mit Augenmaß und Umsicht" agiert werde.
In Abwesenheit von Bundeskanzler Sebastian Kurz, der beim EU-Sondergipfel weilt, versicherte Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (beide VP), dass die Politik auch in Krisenzeiten dem Willen der Bürger folge. Denn laut Artikel 1 B-VG gehe "das Recht vom Volk aus, und die Politik muss dem Recht folgen". Umgekehrt ziele die Verfassung aber auch nicht auf einen "Vollkasko-Staat" ab. Edtstadler appellierte deshalb an die Mitbürger, sich gerade in Krisenzeiten nicht "unserer Eigenverantwortung zu entledigen".
Als aktuelle Gefahr für die Demokratie bezeichnete die Ministerin "die Kehrseiten der Digitalisierung" wie Desinformation oder Hass im Netz. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (VP) sieht deshalb "die große Herausforderung" bei der Weiterentwicklung der Verfassung, die Digitalisierung zu verrechten.
Grundrechtskatalog
SP-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner warnte die Regierung davor, die Corona-Krise als "Deckmantel für antidemokratische Einschnitte" zu missbrauchen. Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger will einen Grundrechtskatalog in der Verfassung verankern, um so die Sensibilität bei den Bürgern für Eingriffe zu steigern.
FP-Klubobmann Herbert Kickl warf der Regierung einen "Großangriff auf die Verfassung" vor. Als Beispiel nannte er das Paket gegen Hass im Netz. Für Kickl ein "Meinungszensurpaket".
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Die Verfassung ist ja ganz brauchbar, verschandelt wird sie nur von den anwesenden Alkoholikern.
Brauchen Sie Unterstützung? Können Sie sich keinen Alkohol leisten ?
Dieser Bundespräsident darf das Wort Verfassung NIE MEHR in den Mund nehmen.
Der gehört genauso wie die restliche Mischpoche, genannt Regierung sofort aus dem Amt gejagt.
Wie sagte doch Biden zu Trump:
Sie sind der schlechteste Präsident den wir je hatten.
Jetzt weiß ich nicht so recht, hat er damit Trump oder Bello gemeint?
Ist Er aus dem Urlaub zurück? Ist Er Jemand abgegangen? Die Schweizer sind sparsamer, Sie ersparen sich diesen Job und damit monatlich fast 25000,00 Euro. Dort macht diesen Job abwechselnd ein Minister mit und funktioniert vorbildlich.
Mein lieber Analphabet, mit Leibwache, Dienstwagen, Dienstvilla, feudalen Sommersitz, Chauffeure, etc. meinten sie eher 250.000 Euro im Monat.
Da wird ein Links aussen Bundespräsident auch schnell zum Feudalherrn.