Personalmangel in Kindergärten: SPÖ hat drei Forderungen
Höhere Löhne, kleinere Gruppen, mehr Augenmerk auf Bildungsarbeit: Ihren Drei-Punkte-Plan, wie man dem aktuellen Personalmangel in Oberösterreichs Kinderbetreuungseinrichtungen begegnen sollte, präsentierte die Landes-SP.
Das Gehaltsschema für Elementarpädagoginnen und -pädagogen in Oberösterreich müsse auf das Niveau von Niederösterreich angehoben werden, sagt SP-Chef Michael Lindner. Der Unterschiede betrage in manchen Gehaltsstufen zwischen 400 und 1000 Euro brutto.
Zudem sollten die Arbeitsbedingungen verbessert wird – insbesondere durch eine Verkleinerung der Gruppen. In den vergangenen zehn Jahren sei die durchschnittliche Gruppengröße in Oberösterreichs Kindergärten von 16, 3 Kindern auf 17, 9 gestiegen. Das frustiere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sagt Lindner. Würde man die Arbeitsbedingungen verbessern, fänden sich auch wieder mehr Elementarpädagoginnen. Lindner fordert eine Rücknahme der Ende 2017 von der zuständigen LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (VP) eingeführten Regelung, wonach Kindergartengruppen Überschreitungen bis zu einer Gruppengröße von 25 Kindern dem Land nicht mehr melden müssen, sowie eine Rücknahme der Gebühren für die Nachmittagsbetreuung.
Nicht zuletzt müsse man in den Kindergärten, Krabbelstuben mehr Bildungsarbeit ermöglichen, forderte Doris Margreiter, SP-Sozialsprecherin und Geschäftsführerin der Kinderfreunde OÖ.
Die zuständige LH-Stellvertreterin Haberlander vertröste die Beschäftigen meist mit dem Verweis auf laufende Verhandlungen mit dem Bund, sagen die beiden SP-Politiker. Für die genannten Verbesserungen müsse Oberösterreich aber nicht auf den Bund warten. „Wir erwarten ein aktives Handeln des Landes“, sagt Lindner. Finanziert werden sollten die Verbesserungen aus Mitteln des Bundes und des Landes. Die „finanziell ohnehin stark belasteten Gemeinden“ dürfe man nicht weiter belasten, sagt Lindner.
Haberlander verweist auf „Dialogtour“
Haberlander verweist in Reaktion auf die SP-Pressekonferenz auf ihre Dialogtour zur Verbesserung der Situation in der Kinderbildung und –betreuung. „Sie hat das Ziel, Meinungen und Ansätze einzuholen, um gemeinsam mit allen Partnerinnen und Partnern in diesem Bereich Verbesserungen zu erreichen.“ Es handle sich um „ein komplexes Themengebiet, bei der es nicht die eine große Kurbel gibt, an der man dreht und alles wird besser“. Ihre gehe es um Verbesserungen, „die wir gemeinsam erreichen wollen. Das sind wir unseren Kindern schuldig.“