"David gegen Goliath": Agrarpolitik entzweit Türkis und Grün
WIEN. Nach einem Jahr Koalition fühlen sich die Grünen in der Landwirtschaft nicht ernst genommen – die ÖVP sieht das völlig anders.
Als "No-Go" hatte Ex-Bauernbund-Chef Jakob Auer aus Fischlham einen möglichen grünen Agrarminister vor den türkis-grünen Koalitionsgesprächen bezeichnet. Elisabeth Köstinger (VP) aus Kärnten blieb dann auch Ministerin. Dass die Parteien im Bereich Landwirtschaft vieles trennt, war klar.
Gut ein Jahr nach der Angelobung der Koalition und kurz vor der Landwirtschaftskammerwahl am Sonntag in Oberösterreich übt nun Grünen-Nationalratsabgeordneter Clemens Stammler, Biobauer aus St. Konrad, Kritik. Er fordert von der ÖVP, die Grünen "auf Augenhöhe und mit Handschlagqualität" einzubinden, das sei nicht der Fall. Das Agrarministerium sei seit Jahrzehnten gewöhnt, vom Regierungspartner in Ruhe gelassen zu werden, Gesetzesvorschläge würden in der Landwirtschaftskammer entwickelt. "Aber wir wollen mitreden, Informationen haben und eigene Positionen einbringen", so Stammler. Es sei "David gegen Goliath". Inhaltlich versuche Köstinger nach wie vor, den Status quo der Landwirtschaft aufrechtzuerhalten, sie rücke EU-Weichenstellungen wie die Initiativen "Farm to Fork" und "Green Deal" in ein schlechtes Licht, sagt Stammler – sie würden nur Auflagen und Risiko bringen, werde signalisiert, dabei seien sie eine große Chance. Status quo bedeute weiter Höfesterben. Es brauche mehr Regionalität, Qualität, Kreislaufwirtschaft. Weiterer Kritikpunkt: Im EU-Parlament haben zwar die Bauernbündler gegen weitere Verhandlungen zum umstrittenen Freihandelsabkommen Mercosur gestimmt, andere VP-Vertreter aber dafür.
Aus dem Ministerium heißt es, der Koalitionspartner sei "selbstverständlich in alle wesentlichen Fragen und Entscheidungen in der Agrarpolitik eingebunden", etwa bei Tierwohl, Herkunftskennzeichnung oder Waldfonds. Der Fokus auf Regionalität und Qualität sei eines der größten Ziele der Regierung, so das Ministerium. Österreich zähle zu den Ländern mit den höchsten Qualitätsstandards und strengsten Umweltauflagen für landwirtschaftliche Betriebe – man sei Vorbild bei Biobauern-Anteil und Regionalitäts-Initiativen. Die Position zu Mercosur sei im Regierungsprogramm klar festgelegt: nein.
Vor der Tagung des Ökosozialen Forums sagte Köstinger gestern, dass der Green Deal die Selbstversorgung und die Bauerneinkommen nicht gefährden dürfe.
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In der Landwirtschaft wird seit vielen Jahren nichts besser. Die Industrie hat Vorrang und der Boden ist immer noch nichts wert, auch wenn die Preise steigen. Wenn man durch das Land fährt, wachsen in fast jedem Ort riesige Wohnbauten auf den schönsten Feldern aber das Gemüse im Supermarkt kommt aus dem Ausland. Es stimmt alles nicht mehr zusammen, es ist so offensichtlich, dass man es auch als Nichtlandwirt bemerkt. Alle Landwirte sollten grün oder Protest wählen.
Wenn man Leitl im Interview hört, für den ist Mercosur unverzichtbar.
Da weiß man, wie die ÖVP dazu steht.
Heuer werden 5 LWKS gewählt vielleicht fassen doch einige den Mut den Schwarzen Morast in der LWKS in die Schranken zu weißen. Absolute Mehrheiten sind nur mehr zu Halten Aufgrund, das Pensionistin zur Wahl gekarrt werden. Die Jungen Hofübernehmer müssen nach der Pensionistenpfeife tanzen. Das gibts in keiner anderen Interessenvertretung.
Die österreichischen Bauern haben mehrheitlich immer den schwarzen Bauernbund gewählt. Als Dank wird sehr viel billiges Fleisch, hauptsächlich von Südamerika eingeführt. Die Taktik der Bauern mit ihrem Wahlverhalten ist mir bisher nicht aufgegangen.
ja weil der Großvater hat schwarz gewählt, der Vater hat schwarz gewählt und ich wähl auch schwarz - ES LEBE DIE TRATITION !