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Kritischer Kurz-Biograf schrieb über "besonderen 31-Jährigen"

Von nachrichten.at/apa, 07. Februar 2018, 21:07 Uhr
 Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Buchautor Paul Ronzheimer  Bild: (APA/HANS PUNZ)

WIEN. Volles Haus in der Buchhandlung, dafür sorgte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Mittwochabend bei der Präsentation der von "Bild"-Journalist Paul Ronzheimer verfassten Biografie.

Kontrovers diskutiert wurde dabei vor allem über die Flüchtlingskrise, haben der Autor und der ÖVP-Obmann hier doch gänzlich andere Meinungen.

Wien. "So voll ist es hier nicht immer", freute sich der Filialleiter der "Thalia"-Dependance Landstraße. Unter den zahlreichen Gästen waren nicht nur österreichische und deutsche Journalisten, sondern offensichtlich auch etliche Kurz-Fans, die dessen Aussagen laut beklatschten.

Ronzheimer lernte Kurz, ein Jahr jünger als er selbst, als Kriegsreporter in der Ukraine kennen: "Da fiel er mir schon auf." Man blieb in Kontakt und als er ihn Jahre später, gerade aus Idomeni zurück in Berlin traf, entspann sich eine lebhafte Diskussion über die Flüchtlingskrise. Und die setzten sie am Mittwochabend fort.

Der nunmehrige Bundeskanzler bekräftigte in der Podiumsdiskussion seine bekannten Positionen in der Flüchtlingskrise und verteidigte das Schließen der Balkan-Route. Dies sei notwendig gewesen, denn anderenfalls würden nur noch mehr Menschen zur Reise nach Mitteleuropa aufbrechen. Ronzheimer hingegen kritisierte die Situation an der mazedonischen Grenze scharf. Kurz meinte generell, ihn störe an der Migrationsdebatte, dass über Verteilung von Flüchtlingen in Europa sowie über Familiennachzug diskutiert werde. Dies allein löse die Probleme aber nicht. Einmal mehr sprach sich der ÖVP-Chef dafür aus, dass Flüchtlinge in Nachbarländern fliehen sollten und sie sich nicht gezielt ein Land aussuchen. Davon würden nur Schlepper profitieren.

Der Kanzler verteidigte auch, dass die beiden Ressorts Inneres und Verteidigung in FPÖ-Verantwortung liegen. Eine Berichtspflicht der Geheimdienste an den Bundeskanzler und den Vizekanzler sei jedenfalls nichts Außergewöhnliches und habe auch damit nichts zu tun. Kritik an der Russland-Nähe der FPÖ konnte er nicht nachvollziehen. Zwar gebe es eine Vereinbarung der FPÖ mit der führenden Partei Russlands, aber auch die hundertprozentige Zusicherung, dass keine sensiblen Daten aus Österreich weitergegeben werden - dies wäre sonst eine Straftat, so Kurz.

"Mehrere Fälle von widerwärtigem Antisemitismus"

Auch die jüngste Nazi-Liederbuchaffäre wurde in der Podiumsdiskussion thematisiert. "Wir hatten mehrere Fälle von widerwärtigem Antisemitismus in Österreich", dies sei widerwärtig und ein Imageschaden für Österreich, so Kurz. Es sei richtig, dass derartige Fälle auffliegen und er zeigte sich beruhigt darüber, dass dies empört.

Kurz wurde auch um eine Stellungnahme zur Koalitionseinigung in Deutschland gebeten. "Gott sei Dank", seien die Verhandlungen nun abgeschlossen, sei es doch gut, dass es im wichtigsten EU-Land stabile Verhältnisse gibt, meinte er dazu. Inhaltlich wollte er die Einigung nicht bewerten, Koalitionsverhandlungen seien immer schwierig, stellte Kurz fest: "Es gibt lustigere Dinge als Koalitionsverhandlungen." Auf die Frage, welche Koalition länger halten wird, verwies der österreichische Kanzler auf die Legislaturperioden, in Deutschland dauere diese vier, in Österreich fünf Jahre: "Insofern würd' ich mal auf Österreich tippen."

Angst zu scheitern hat Kurz, der das Buch laut eigenen Angaben noch nicht ganz gelesen hat, offenbar nicht: Zwar gebe es immer Themen, die schwierig zu lösen sind. Er und das Team würden aber jeden Tag versuchen, das Beste zu geben und er habe gelernt, dass man es nicht allen recht machen kann: "Soll man auch nicht."

Ronzheimer will beobachten, wie es mit Kurz' Karriere weitergeht und weiter mit ihm "streiten". "Er ist eben ein besonderer 31-Jähriger", begründete er die Biografie über einen so jungen Politiker. Sein Buch könne nur eine Bestandsaufnahme sein, denn die wahre Prüfung stehe Kurz noch bevor. Sei jemand derart beliebt, sei die Gefahr auch groß, dass die Umfragewerte runter gehen. Dies sah wiederum Kurz gelassen, würde in Medien doch ständig über seine erste große Prüfung oder seinen ersten großen Fehler berichtet.

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8  Kommentare
8  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
primavera13 (4.190 Kommentare)
am 08.02.2018 09:17

Vielleicht sollten wir alle wieder mal das Buch oder den Film Harry Potter und der Orden des Phönix lesen bzw. anschauen. Zwischen der (Informations-)Politik des Zauberministeriums und jener der Österreichischen Regierung unter Kurz und Strache lassen sich doch gewisse unappetitliche Gemeinsamkeiten erkennen. Auch das Lied "Monarchy now" von Hansi Hölzl/Falco gibt gute Einblicke auf die aktuelle politische Sitiuation in Österreich und Europa.
Liedtext. https://play.google.com/music/preview/T4ipk5zc4dezdx3g2ib6fhcarym?lyrics=1&utm_source=google&utm_medium=search&utm_campaign=lyrics&pcampaignid=kp-songlyrics

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 08.02.2018 03:42

Hat er wieder mal das gemacht, was er am besten kann? Sich präsentieren.
Soll er doch aufpassen, dass er nicht allzu bald Nachfolger vom Mörtel wird.

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rmach (15.166 Kommentare)
am 08.02.2018 12:30

Mörtl hat einen Beruf mit Befähigungsnachweis. Komiker ist nur sein Zweitberuf.

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rmach (15.166 Kommentare)
am 08.02.2018 00:18

"Einmal mehr sprach sich ...". Immer die gleiche Leier. Demnächst wird vielleicht Hansi Hinterseer ein Lied über "die geschlossene Balkanroute" singen. Hoffentlich vergisst der Alfons nicht am Opernball zu fragen, wie das mit der Balkanroute war/ist.
Falls die Republik noch mehr in Geldnot gerät, so gehe ich davon aus, dass unser BK im Schweizerhaus als ungelernte Hilfskraft werkeln wird, um das Budget zu sanieren! Oder wird er bereits am Opernball aushelfen?
Der Mörtel gibt ihm sicher ein gutes Trinkgeld. Ich sehe schon die nächste Quizfrage: Wie hielt der BK von Österreich nicht nur seine Familie, sondern die gesamte Republik über Wasser?
Gut gelungen ist ihm heute der Hinweis darauf, dass er vor dem Einstieg in Politik, doch, ich glaube es so gehört zu haben, etwas Anständiges lernen hätte sollen. Bitte, er weiß doch, welchen Weg er derzeit beschreitet. Er kann ja immer noch umkehren. Er ist ja noch so jung.

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chris001 (887 Kommentare)
am 08.02.2018 20:38

nicht im Schweizerhaus bitte ..
da findet sich doch sicher eine andere Kneipe
möchte ja meine Stelze und das Bierli in einer angenehmen Atmosphäre genießen .. und wenn schon unbedingt dort .. dann am WC .. denn mit Dreck kennt er sich ja jetzt aus

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 07.02.2018 21:50

4 Buchstaben um dieses Buch als vergessenswert zu erkennen. B-I-L-D. Hat ebenso denselben Wert, wie wenn es 5 Buchstaben wären. K-R-O-N-E

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rmach (15.166 Kommentare)
am 08.02.2018 00:48

So weit würde die Krone nicht gehen!

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( Kommentare)
am 07.02.2018 21:31

Zitat aus dem Artikel: Zwar gebe es eine Vereinbarung der FPÖ mit der führenden Partei Russlands, aber auch die hundertprozentige Zusicherung, dass keine sensiblen Daten aus Österreich weitergegeben werden - dies wäre sonst eine Straftat, so Kurz.

- Eine Partei, wie die FPÖ, welche unvergleichlich oft mit dem Gesetz in Konflikt kommt, ob die Straftaten, die Weitergaben sensibler Daten aus Österreich so ernst nimmt? Herr Bundeskanzler!
- Eine Partei, wie die FPÖ, welche hudertprozentig verspricht frei von der NS-Vergangenheit zu sein, obwohl mindestens wöchentlich ein Einzelfall auftritt, der glauben Sie eine hundertprozentige Zusicherung? Herr Bundeskanzler!

Bisher hat diese Partei nichts ehrliches dafür getan, um auch tatsächlich glaubhaft, an der ehrlichen und historisch gerechtfertigten Aufarbeitung ihrer und aller Vergangenheit zu arbeiten.

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