Abschied von einem Großen des heimischen Journalismus
WIEN. Hermann Polz, der langjährige Chefredakteur der OÖNachrichten, wurde am Donnerstag in Wien bestattet.
Hellmut Andics, Oscar Pollak, Leopold Spira, Friedrich Austerlitz – viele namhafte Journalisten haben auf dem Friedhof der Feuerhalle Simmering ihre letzte Ruhestätte gefunden. Seit Donnerstag ist ein Großer des heimischen Journalismus unter ihnen: Der langjährige Chefredakteur der OÖNachrichten, Hermann Polz, wurde in Wien bestattet.
Er war am 26. November mit 87 Jahren gestorben. Von 1967 bis 1992 leitete und prägte er die Zeitung. Den OÖNachrichten verhalf Polz zu bundesweiter Bedeutung. Er war einer der Vorkämpfer des Volksbegehrens für einen freien ORF, förderte den Bau des Linzer Brucknerhauses und die Gründung der Johannes Kepler Universität.
Im Zeremoniensaal der Feuerhalle versammelte sich eine große Trauergemeinde, voran die Witwe Sieglinde Polz und Sohn Martin, Schwager Josef Ratzenböck mit Ehefrau Anneliese und weitere Familienmitglieder; OÖN-Herausgeber Rudolf Andreas Cuturi, langjährige enge Polz-Mitarbeiter wie Rudolf Lehr, Ex-Chefredakteur Hans Köppl und Chefredakteur Gerald Mandlbauer mit einer Abordnung der Redaktion. Unter den Trauergästen waren auch Ursula Stenzel und Hubert Feichtlbauer. In seiner Gedenkrede berichtete Martin Polz vom unbändigen Freiheitswillen und Gerechtigkeitssinn seines Vaters. Gerald Mandlbauer erinnerte an die Direktheit, ja Respektlosigkeit von Polz: "Er saß zwischen allen Stühlen – dort, wo der Platz eines guten, unabhängigen Chefredakteurs ist."