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Von der Leyen will AstraZeneca-Export kontrollieren lassen

Von nachrichten.at/apa, 20. März 2021, 17:54 Uhr
EU Commission President von der Leyen and EU Council President Michel hold video call with Turkey's President Erdogan
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen Bild: Reuters

BRÜSSEL/WIEN. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat erneut die Lieferausfälle beim Corona-Impfstoff von AstraZeneca kritisiert.

Das Lieferversagen von AstraZeneca sei "drastisch". "Wir haben die Möglichkeit, einen geplanten Export zu verbieten", sagte von der Leyen laut den Zeitungen der deutschen Funke Mediengruppe und verwies auf den Gipfel kommende Woche. Die Kommissionspräsidentin warf dem britisch-schwedischen Unternehmen vor, im ersten Quartal nur 30 Prozent der vereinbarten Menge an die EU geliefert zu haben. Im Vertrag sei zudem klar geregelt, dass die EU Impfstoff aus Fabriken in der EU und in Großbritannien erhalte. "Von den Briten haben wir aber nichts bekommen, während wir ihnen Impfstoff liefern", beklagte von der Leyen. Sie sprach von einem "förmlichen Mahnschreiben", das die Kommission in dieser Sache an AstraZeneca geschickt habe.

Es gebe eine Reihe offener Punkte mit Blick auf den Liefervertrag, die jetzt geklärt werden müssten. Die Kommissionspräsidentin beklagte zudem in scharfem Ton ein insgesamt massives Ungleichgewicht zwischen den Lieferungen von europäischen Pharmafabriken an die EU einerseits und den Export in Drittländer andererseits. "Wir brauchen dringend eine bessere Balance zwischen den Lieferungen an die Europäer und den Exporten: Jeder Tag und jede Woche zählt, an dem wir in Europa das Virus schneller stoppen und unsere Wirtschaft wieder öffnen können", sagte sie. "Es geht um das Leben der Menschen, um ihre Existenz, ihre Gesundheit und auch darum, wie unsere Volkswirtschaft aus der Pandemie herausstartet."

Die Hersteller in Europa hätten seit Anfang Februar mindestens 41 Millionen Impfdosen in 33 Länder exportiert, sagte von der Leyen. Sie fügte hinzu: "Ich kann europäischen Bürgern nicht erklären, warum wir Millionen Impfstoffdosen in Länder exportieren, die selbst Impfstoff produzieren - und von denen nichts zurück kommt. Und ich kann schwer Exporte erklären in Länder, die eine viel höhere Impfrate und deutlich weniger Infektionen haben als die EU."

Europa sei in der Welt eine der Regionen, die am meisten exportierten, sagte die Kommissionspräsidentin. "Wir sind offen, aber das muss verhältnismäßig sein und auf Gegenseitigkeit beruhen." Die EU lade nun zu Gesprächen ein. "Was wir dagegen unternehmen können, werden die Regierungschefs im Rat diskutieren", sagte sie. "Den Unternehmen sagen wir: Je besser sie ihren Vertrag erfüllen und je schneller sie liefern, desto eher können wir Ausfuhren in alle Welt akzeptieren."

Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) zeigte sich unterdessen angesichts der Gespräche für eine gerechte Impfstoffverteilung innerhalb der EU optimistisch. "Die Verhandlungen auf EU-Ebene verlaufen bisher gut und ich bin optimistisch, dass wir in den kommenden Wochen eine gerechte Lösung finden werden", teilte Edtstadler der APA mit. Laut Edtstadler ist eine Lösung in der Impf-Causa "wichtig für den Zusammenhalt unter den Mitgliedstaaten, die entstandene Schieflage wieder auszugleichen.

Von der Leyen hatte sich zuvor bezüglich der angekündigten Zusatzdosen für Österreich bedeckt gehalten. Die Frage, ob Österreich 400.000 zusätzliche Dosen des Herstellers BioNTech/Pfizer aus einer vorgezogenen Lieferung von zehn Millionen Dosen aus dieser Produktion bekomme, beantwortete von der Leyen am Donnerstag im Gespräch mit der "Presse" und den anderen Zeitungen nicht, wie die "Presse" in ihrer Samstagsausgabe berichtete. Sie habe ausverhandelt, dass zehn Millionen Dosen BioNTech/Pfizer vom Herbst ins zweite Quartal vorgezogen werden", sagte von der Leyen. "Meine Empfehlung ist nun, das zu verwenden, um die Lücke zu füllen. Das wäre genug, um die Verteilung wieder auszugleichen. Dafür müssten allerdings andere Mitgliedstaaten auf ihren im Dezember schon fixierten Anteil an diesen zehn Millionen Dosen verzichten. Das ist angesichts des europaweiten Mangels an Vakzinen höchst fraglich. Im Steuerungskomitee der 27 Regierungen wird über diese Frage noch gestritten werden."

Von der Leyen gab sich laut "Presse" wenig erfreut, aber betont diplomatisch zu der scharfen Kritik von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) an der EU-Impfstrategie, welche die Kommission geplant und in Form der Rahmenverträge mit sechs Herstellern umgesetzt hatte. "Um Missverständnisse auszuräumen: Die Europäische Kommission hat von Anfang an vorgeschlagen, dass die Impfstoffe in den Verträgen auf Pro-Kopf-Basis verteilt werden. Wir denken, dass das der fairste Zugang ist", so von der Leyen. "Die Mitgliedstaaten haben einen anderen Zugang gewählt. Sie wollten manchmal den Anteil an dem einen Impfstoff senken und den an einem anderen erhöhen. Darum wurde der Verteilungsmechanismus zwischen allen Mitgliedstaaten von ihnen allein beschlossen."

Kurz hatte am Mittwoch erklärt, dass die EU einer Lösung angesichts der Abweichungen vom Bevölkerungsschlüssel bei den Corona-Impfstofflieferungen nahe stehe. Basis wäre die Verteilung der auf das zweite Quartal vorgezogenen zehn Millionen Dosen von BioNTech/Pfizer in der EU. Der Bundeskanzler äußerte die Erwartung, "dass wir Hunderttausende Dosen mehr bekommen". Dem Vernehmen nach würde Österreich im Rahmen der Korrektur rund 400.000 Dosen von BioNTech/Pfizer erhalten.

Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) bemüht sich um eine gemeinsame Linie der EU-Urlaubsländer beim "Grünen Pass", der Reisefreiheit im Sommer ermöglichen soll. Bei einem Gipfel mit zwölf weiteren Staaten, darunter Deutschland und die Mittelmeerländer, solle eine "gemeinsame Vorgehensweise" beraten werden, teilte Köstinger der APA mit. Konkret sollen Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Griechenland, Kroatien, Portugal, Bulgarien, Malta, Zypern, die Slowakei und Dänemark an dem von Köstinger ausgerichteten Treffen teilnehmen. Bereits am Montag wolle sie in der Frage auch den Vizepräsidenten der EU-Kommission, Margaritis Schinas, in Brüssel treffen.

Die EU-Kommission will, dass der Ausweis mit 1. Juni einsatzbereit ist. Er soll bescheinigen, dass eine Person gegen das Coronavirus geimpft, negativ getestet oder von einer Covid-19-Erkrankung genesen ist. Österreich will schon im April einen eigenen "Grünen Pass" vorlegen, der Tests bescheinigen soll.

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13  Kommentare
13  Kommentare
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teja (5.865 Kommentare)
am 25.03.2021 08:21

die von den Laien hat in D versagt. GorkFock, Sturmgewehr, Drohnen usw. die Merkl hat sie dann nach Brüssel abgeschoben.

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( Kommentare)
am 21.03.2021 13:44

die von den Leiden will. . . .

Die Frage ist, ob sie das kann !

Und da habe ich bei dieser Frau so meine Zweifel.

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u25 (4.955 Kommentare)
am 21.03.2021 10:48

Brrrrrrr

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Zensur (1.131 Kommentare)
am 21.03.2021 09:01

und warum wurde Von der Leyen nicht schon längst gekündigt ?...

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Gruenenfreundin (3.291 Kommentare)
am 21.03.2021 08:33

Was sie nicht sagen darf: Die LOCKERE Vorgangsweise bei Testungen an Flughäfen endlich verschärfen, dann sind bald Lockerungen in unserem Alltag möglich, ohne uns AZ o. dgl. Zeug zu injizieren!

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hongar (483 Kommentare)
am 21.03.2021 12:50

Von wo stammt das das wieder.

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Peter2012 (6.185 Kommentare)
am 21.03.2021 07:58

Eigenartig ist schon das die EU BioNtech/Pfizer als erste Wahl zur Bekämpfung des SARS-CoV-2 Virus im Bezirk Schwaz angesetzt hat.

Gemäß Gleichheitssatz müsste Restösterreich auch mit diesem Impfstoff geimpft werden!!!!!

https://www.rechteasy.at/wiki/gleichheitssatz/

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teja (5.865 Kommentare)
am 21.03.2021 10:11

Bischt a Tiroler...... Usw.

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fai1 (6.015 Kommentare)
am 20.03.2021 21:46

Van der Leyen :
"Die EU lade nun zu Gesprächen ein."

Die Flinten Uschi als EU Chefin von Merkels Gnaden hat noch immer nicht begriffen, dass die Welt auf die EU scheißt.

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( Kommentare)
am 20.03.2021 19:02

Mei - diese "SuperkasperlInnen" halten sich für besonders wichtig, wenn Sie sinnlose Wortzusammenstellungen ausspeien 🤢🤢🤢

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teja (5.865 Kommentare)
am 20.03.2021 18:44

Sturmgewehr, gork fok, Drohnen usw. eine
Erfolgsgeschichte von den Laien.

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RobertReason (3.014 Kommentare)
am 20.03.2021 18:33

...mindestens 41 Millionen Impfdosen in 33 Länder exportiert

die EU hat WEIT WEIT mehr exportiert!

Kann die eigentlich irgendwann mal aufhören, Halbwahrheiten zu sagen?

Die WHO ist dezidiert GEGEN einen "Grünen Pass". Aus gutem Grund.

Trump ist an Corona gescheitert.

VdL hat ein TOTALVERSAGEN - zusammen mit andern Vertretern in Brüssel zu verantworten.

Trump wurde abgewählt.

Ich kann diese EU Vertreter mit Ihren Stehsätzen nicht mehr sehen! Es reicht endgültig!

Es ist Aufgabe der Europäre des 21 Jhds die EU durch eine Nachfolgerorganisation zu ersetzen.

Diese Wirtschaftslobbismus Organisation ist am Ende.

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Klettermaxe (10.696 Kommentare)
am 20.03.2021 19:02

Wahr ist bezüglich Impfpass und WHO:

"Zwar sei die für den Sommer angekündigte Einführung "wohl unvermeidlich", sagte der Regionaldirektor der WHO/Europe, Hans Kluge, der Welt. "Aber es ist keine Empfehlung der WHO."

Unsere Presse macht daraus eine ABLEHNUNG. typisch.

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